Zum Tatbestand, der auch im Blätterwald nachzulesen ist: In Nürnberg, "the soul of frankonia" (wie ein WM-Reiseführer verlautbart), wird seit Neuestem eines der Schmuckstücke der Stadt mit einem Kunstwerk zugebaut, was die Gemüter der Bürger bis aufs Äusserste erhitzt.
Der Schöne Brunnen, so der Name der touristischen Attraktion, wird zur Zeit eingerüstet, um anschließend in einer Kunstaktion mit der ausgedienten Bestuhlung des Berliner Olympiastadion zugepflastert zu werden.
Das Kunstreferat Nürnberg hat diesen Vorschlag den Stadtoberen unterbreitet, die das für eine anscheinend glänzende Idee anlässlich der bald stattfindenden WM hielten (und halten).
Vergleichbar wäre zum Bleistift, wenn ich als Tourist nach London komme und dort statt des Big Ben eine riesige Ansammlung von Tetrapack-Hüllen zu sehen und zu fotografieren bekomme.
In den letzten Tagen kam es deswegen sogar zu Handgreiflichkeiten und die Polizei und Sicherheitsdienste sind damit beschäftigt aufgebrachte Bürger davon abzuhalten das ungeliebte, unverstandene Kunstwerk eigenhändig zu entfernen.
Wie sehen die Eulen solche Dinge?
Muss Kunst provozieren? Darf Kunst, die anscheinend darauf aufgebaut ist, vorhandenes Kultur- und Kunstgut zu verschandeln edit: bzw. zu verändern tatsächlich als Kunst behandelt werden?
Gruss,
Doc