Nikolai Gogol - Der Revisor

  • Ich habe letzte Woche einen Urlaub auf Amrum verbracht und mich dort vor allen Dingen den Klassikern gewidmet (Moliere; Kafka und ein Schiller standen auf dem Programm!)
    An den letzten beiden Tagen laß ich "Der Revisor" von Nikolai Gogol und ich musste diese Kritik schreiben, weil ich meiner grenzenlosen Enttäuschung Luft machen muss.
    Als ich den Titel "Der Revisor" laß, asoziierte ich das Buch ganz automatisch (das war wohl intuitiv?!? Keine Ahnung wie's dazu kam!) mit "Ein Inspektor kommt" (ist natülich jünger - ich weiß), das ich vor vielen Jahren mal in der Schule gelesen hatte. Vielleicht hatte ich gleich das Bild eines "Revisors" im Kopf, der nicht der ist, der er zu sein scheint. Nach den ersten Seiten hatte ich den schlimmen Verdacht, dass es genau das Gleiche wie "Ein Inspektor kommt" sein könnte. Naive und stark ausgeprägte Charaktere (Mal mehr - mal weniger klug), die sich verrückt machen, weil ein Revisor in die Stadt kommen soll. Sie kriechen dann dem erstbesten Dösbaddel, der in die Stadt kommt in den Arsch und am Ende... Überraschung, Überraschung!!!! ABER: "Der Revisor" ist natürlich älter, als die meisten (oder alle) Geschichten, die einen ähnlichen Kontext haben (und das sind sehr viele!) Und Außerdem sind die Figuren liebevoll und teilweise sehr lustig gestaltet, was vielleicht einer der Gründe ist, warum Gogols Revisor immernoch eines der meistaufgeführten Lustspiele aus dieser Zeit ist!!
    Trotzdem! Es hat mir keinen Spass gemacht, das Buch zu lesen! Das ist meine Meinung!

  • Uff, von diesem Buch habe ich schon ewig nichts mehr gehört, seit der Schule. Das war bei uns damals Pflichtlektüre und eine der wenigen Geschichten von Gogol, die mir wirklich gefallen haben.
    Nicht brillant, aber recht unterhaltsam.


    Ich würde das Buch gerne mal wieder lesen, werde mich mal auf die Suche begeben, denn die deutsche Übersetzung kommt für mich nicht in Frage.


    ***
    Aeria

  • Na ja, sprachlich war es angemessen, würd' ich sagen! Aber ich habe auch eine ziemlich alte Version gelesen (Als "Reklam"-Hefte noch weiß und verschnörkelt waren ;) - vielleicht gibt's auch schon 'ne neue?!?)

  • habe von Gogol bisher nur "Die toten Seelen" gelesen, aber


    Zitat

    Naive und stark ausgeprägte Charaktere (Mal mehr - mal weniger klug), die sich verrückt machen, weil ein Revisor in die Stadt kommen soll. Sie kriechen dann dem erstbesten Dösbaddel, der in die Stadt kommt in den Arsch und am Ende... Überraschung, Überraschung!!!!


    das klingt schon wieder so, als könnts super interessant sein und vermutlich wird in diesem Buch mal wieder die gesamte russische Gesellschaft auf den Arm genommen :grin


    Ich glaube, Gogol konnte in absolut gelungener Art und Weise der damaligen Gesellschaft einen Spiegel vorhalten.


    Ob das in "Der Revisor" weitergeführt wird, weiß ich nicht, aber ich werde das Buch auf meine Wunschliste setzen.

  • Ziemlich naive Rezension, die anscheinend nur auf Grund der vorangelesenen Stücke so ausfällt. Die Anbiederungen von Anton Antonowitsch und Iwan Alexandrowitsch ohne die jeweilige Kenntnis ihrer Positionen zueinander sind so herrlich und lebhaft beschrieben, dass es mich zerrissen hat während des Lesens.


    Klassischer Gogol, wer seine Kurzgeschichten oder seinen Roman mag, wird das Stück lieben!