Titel: Der Gesang des Fedilis Waldvogel
Autorin: Louise Erdrich
Seitenzahl: 505
Verlag: Eichborn
ISBN: 3821857315
Inhalt:
Als der junge Metzgermeister Fidelis Waldvogel aus dem ersten Weltkrieg heimkehrt, heiratet er Eva, die schwangere Verlobte seines gefallenen Freundes. Armut lässt die junge Familie Anfang der zwanziger Jahre nach Amerika auswandern - im Gepäck einen Koffer voller Würste und die Messer seines Vaters. Das Handwerk seiner Familie macht ihn in seiner neuen Heimat zu einem gefragten Mann: Er baut ein Delikatessengeschäft auf, bekommt mit Eva drei weitere Söhne und gründet einen Gesangverein, in dem man sich, wie früher in Deutschland, abends trifft. Als er Jahre später zwei seiner Söhne nach Deutschland zurückschickt, ahnt er nichts von den politischen Veränderungen und ihren Folgen. Nach Hitlers Einmarsch in Polen werden auch seine Söhne in Amerika zum Militär eingezogen. Wenig später ist der Weltkrieg entfesselt - und die Kinder von Fidelis Waldvogel kämpfen an feindlichen Fronten ...Ein üppiges, poetisches Panorama eines Auswandererlebens zwischen zwei Weltkriegen, ein Familienepos in Zeiten des Krieges.
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Autorin:
Louise Erdrich ist eine der bekanntesten amerikanischen Schriftstellerinnen. Einige ihrer Romane wie "Liebeszauber", "Die Rübenkönigin" oder "Die Antilopenfrau" wurden auch in Deutschland zu Bestsellern. Louise Erdrich lebt mit ihren vier Töchtern in Minnesota.
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen. Louise Erdrich erzählt auf ruhige Art und Weise die Geschichte eines deutschen Auswanderers in North Dakota. In diesem Buch findet sich eigentlich alles: Liebe, Schmerz, Trauer, Mord, Betrug – trotzdem stehen nicht diese Ereignisse im Vordergrund, sondern man merkt immer wieder, die Zuneigung der Autorin zu ihren handelnden Person. Die verschiedenen Typen sind es, die diesen Roman prägen und die trotz aller inhaltlicher Spannung das Buch beherrschen.
Nie gleitet sie dabei ins Triviale ab, nie verliert sie die notwendige Distanz zu den von ihr beschriebenen Personen. Sie hat es geschafft, eben diese Personen vor dem geistigen Auge „lebendig“ werden zu lassen. Eine Leistung, die auch sehr bekannte und renommierte Autoren nicht immer schaffen.
Das Buch kann ich als sehr lesenswert empfehlen.
Unter dem Titel „Der Club der singenden Metzger“ ist das Buch als Taschenbuch beim Suhrkamp-Verlag erschienen (ISBN 3518457500).