Imago - Die geheime Reise; von Isabel Abedi (ab ca. 12 Jahren)

  • Klappentext:
    Wanja weiß nicht, wer ihr Vater ist. Sie weiß nicht einmal, wie er aussieht. Doch dann bekommt sie eines Tages eine Einladung zu der Ausstellung Vaterbilder. Und stößt auf ein Bild, das sie im Innersten berührt. Wenig später passiert etwas Magisches. Wanja wird in das Bild hineingezogen und findet sich in einem Land namens Imago wieder. Dort trifft sie auf den Luftakrobaten Taro. Er scheint so etwas wie der Vater zu sein, den sie sich immer gewünscht hat. Doch Imago ist ein Land voller Rätsel. Warum muss Wanja das Bild jedes Mal beim dritten Schlag eines Gongs verlassen? Und woher kommt der schreckliche schwarze Vogel, der Taro bedroht? Wanja wird das Geheimnis um Imago erst lösen, wenn sie erkennt, was das Bild mit ihrem realen Leben zu tun hat.



    Rezension:
    Wanja Walters führt das Leben eines ganz normalen Schulmädchens, wie es sie überall in Hamburg gibt. Sie mag ihre Freundinnen Sue, Tina und Britta, wobei letztere Freundschaft mehr auf Gewohnheit beruht und sie hasst Mathe und ihren Mathelehrer. Deutsch hingegen ist ihr absolutes Lieblingsfach, vor allem, wenn sie eigene Geschichten schreiben darf, wofür sie eine Begabung besitzt. Sie lebt allein mit ihrer Mutter und ihrem Kater in einem Häuschen am Waldrand, der Vater ist ein absolutes Tabu-Thema, sowohl gegenüber ihrer Mutter, als auch ihrer Großmutter.


    Doch mit ihren 12 Jahren drängt sich ihr immer mehr die Frage auf, wer sie wirklich ist und wer ihr Vater ist. Diesbezügliche Fragen führen im Hause Walters immer zu Streit. Eines Nachts, als Wanja nicht schlafen kann, leuchten die Ziffern ihres Weckers plötzlich um Mitternacht rot und aus dem Wecker kommt eine Stimme, die sie zu einer Ausstellung namens "Vaterbilder" einlädt. Am 24. Mai soll sie sich in der Kunsthalle von Hamburg einfinden und durch eine rote Tür gehen. Wanja ist verwirrt, vielleicht hat sie sich das ganze auch nur eingebildet, denn in den darauf folgenden Nächten ist der Wecker einfach nur wieder ein Wecker.


    Dennoch entschließt sich Wanja an dem genannten Termin in die Kunsthalle zu gehen, obwohl nirgends eine Ausstellung mit Namen "Vaterbilder" erwähnt wird. Überrascht stellt sie fest, dass sie nicht die einzige Jugendliche ist, die die Kunsthalle allein, eine Begleitung wurde hier nicht gestattet, besucht. Unter den anderen Jugendlichen befindet sich auch der 13-jährige Mischa, den Wanja bereits aus der Schule vom Sehen kennt. Der Junge macht einen etwas verwahrlosten Eindruck, zumal sich in der Schule das Gerücht hält, das sein Vater ein Alkoholproblem hat. Doch was macht er in der Kunsthalle, warum will er eine Ausstellung mit Namen "Vaterbilder" besuchen?


    Trotz aller Bedenken geht Wanja, wie auch die anderen Jugendlichen, durch die rote Tür. Hinter dieser Tür wird ein Saal sichtbar und eine alte Frau erklärt ihnen, dass sie sich in der Ausstellung "Vaterbilder" befinden und sich die Jugendlichen die Bilder in den vorhandenen Alkoven ansehen sollen. Das Bild, das sie persönlich anspricht, sollen sie berühren. Wenn sie jedoch den Gong 3-mal schlagen hören, müssen sie zurück. Wanja ist irritiert, von wo zurück? Sie begibt sich zu den verschiedenen Bildern und eines spricht sie tatsächlich an. Es ist ein Bild mit einem Seiltänzer und ohne groß darüber nachzudenken, ergreift sie der Zwang, dieses Bild zu berühren.


    Sobald ihre Hand das Gemälde berührt, wird sie förmlich in dasselbe hineingezogen und befindet sich kurz darauf im Zirkus Anima in der Welt Imago. Erstaunt muss sie feststellen, dass sie nicht allein ist, neben ihr befindet sich Mischa, der Junge, den sie bereits aus der Schule kennt. Wider erwartend scheinen die beiden erwartet zu werden, denn der Seilartist Taro begrüßt sie ganz ungezwungen, führt sie herum und stellt ihnen die anderen Mitglieder der Zirkus-Familie vor. Mit dem 3. Gong verlassen Wanja und Mischa Imago und hoffen dennoch, wiederkehren zu können. In der Tat erhalten die beiden, sowie auch alle anderen Jungendlichen, immer wieder auf verschiedenen Wegen Einladungen zum Besuch der Ausstellung "Vaterbilder" und immer wieder gehen die Jugendlichen in ihre jeweiligen Bilder. Taro, den sowohl Wanja, als auch Mischa sehr mögen, ja fast lieben, ist wie ein Vater für die Beiden.


    Doch dann taucht Unheil in Imago auf. Ein schwarzer Vogel, der erst alle Farben verschwinden lässt und es anscheinend auf Taro abgesehen hat und egal was die Zirkus-Leute versuchen, der Vogel ist nicht zu vernichten, im Gegenteil, er wird immer größer, je mehr man ihn bekämpft und Taros Lebens ist angesichts dieser Gefahr nicht mehr sicher. Liegt es in der Macht von Wanja und Mischa, den Vogel zu besiegen und so Taro zu retten und was hat ihr Vater damit zu tun?



    Bei diesem Buch handelt es sich um das 1. Buch der Autorin, das ich gelesen habe und ich muss sagen, ich war sehr angetan. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, wobei es hier jedoch die ein oder andere Länge gab, die das Gesamtbild jedoch nicht trübt. Begeistert war ich von der Gestaltung der Charaktere, sowohl im heimischen Hamburg, wie auch in der Fantasiewelt Imago. Alle Charaktere weisen sehr viel Liebe zum Detail, Wärme bzw. Kälte und Tiefe auf, wobei ich jedoch regelrecht entzückt war von der Entwicklung, die Wanja und Mischa genommen haben, zumal hier auch ausreichend Zeit für eine glaubhafte Entwicklung gelassen wurde, da das Buch in einem Zeitraum von ca. einem Jahr spielt. Dies mag das 1. Buch von Isabel Abedi gewesen sein, das ich gelesen habe, aber mit Sicherheit nicht das letzte!


    Bewertung: Note 2

  • Bisher habe ich vier Bücher von Isabel Abedi gelesen, Imago hat mir am wenigsten gefallen. Irgendwie ist aus der Geschichte kaum etwas hängen geblieben. Ich habe es vor zwei Jahren gelesen und weiß nur noch, dass es um Bilder geht un dass die Katze der Protagonistin gestorben ist. Vielleicht mochte ich es deshalb nicht, ich habe selbst zwei Katzen und mag es nicht, wenn das geliebte Haustier im Buch stirbt.
    Allerdings gefällt mir Abedis Schreibstil sehr gut.