Dreckskind - Uta-Maria Heim

  • Klappentext
    Eine heile Welt gerät aus den Fugen: Vor einem halben Jahr wurde die siebenjährige Aranca brutal ermordet. Noch immer fehlt vom Täter jede Spur. Jetzt ist der sechsjährige Emil verschwunden. Bei der Stuttgarter SOKO liegen die Nerven blank – hat derselbe Psychopath wieder zugeschlagen? Als ein Kinderskelett gefunden wird, stehen die Ermittler vor neuen Rätseln ...


    Meine Meinung zum Buch
    Ich habe das Buch jetzt durch gelesen - und zwar schneller, als ich es erwartet hatte. Spricht ja eigentlich für das Buch, oder?


    Trotzdem habe ich mir so einige Gedanken gemacht:


    Wer sich nur an dem Klappentext orientiert, der wird vielleicht von dem Buch enttäuscht sein, denn es ist bestimmt kein typischer 08/15 Thriller!


    Die Story ist sehr komplex aufgebaut und man muss das Buch schon mit einer gewissen Aufmerksamkeit lesen - einfache Unterhaltung für zwischendurch ist es bestimmt nicht. Durch die vielen Handlungsstränge und die unterschiedlichen Personen, die oft genug etwas "verschwommen" rüberkommen (man weiß eigentlich nie so genau, woran man bei ihnen ist) wird man oft genug auf eine falsche Fährte geführt - man vermutet viel, weiß aber eigentlich recht wenig!


    Trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) habe ich das Buch als sehr fesselnd empfunden und es bis zum Schluß beinahe verschlungen.


    Was ich von dem Ende halten soll, weiß ich noch nicht so genau - ich habe das Buch gerade erst beendet. Vielleicht muss es einfach erst mal ein bißchen sacken. Jedenfalls entspricht das Ende vom Charakter her dem ganzen Buch: es ist nicht ganz das, was man erwartet - und es ist mit Sicherheit kein 08/15 Abschluß eines Thrillers!


    Empfehlen würde ich das Buch auf jeden Fall - nur sollte man sich wirklich bereits vor dem Lesen von der Vorstellung lösen, das man hier einen "normalen Thriller" vorfindet, denn dieses Buch ist eigentlich viel mehr!


    Die Autorin
    Uta-Maria Heim, 1963 in Schramberg/Schwarzwald geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Schorndorf. Sie hat Literaturwissenschaft, Linguistik und Soziologie studiert, war in Stuttgart, Hamburg und Berlin zu Hause und arbeitet als Journalistin, Roman- und Hörfunkautorin. Sie schrieb zahlreiche Features, Hörspiele und Erzählungen und veröffentlichte Kriminalromane und Romane. 1992 und 1994 erhielt sie den Deutschen Krimi Preis, 1994 den Förderpreis Literatur des Kunstpreises Berlin. „Engelchens Ende“ erhielt 2000 den Friedrich-Glauser-Preis für den besten Kriminalroman.

  • Dieses Buch liegt auch bei mir und laut der Inhaltsangabe hat es sich sehr interessant angehört. Das zeugt mal wieder davon, dass in den Verlagen wirklich tolle Leute sitzen, die so ein Buch - ob schlecht oder gut - mit den richtigen Worten anpreisen können.


    Werde mir aber auch noch die Mühe machen, das Buch zu lesen.


    LG
    Caren

  • Ich fand die Story sehr spannend, aber der Schreibstil ist gewöhnungsbedüftig, es geht oft kreuz und quer!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • @ Milla


    Um das Buch besser verstehen zu können muss man, laut Autorin, die Einleitung gut lesen und dann wären viele Dinge um einiges besser verstehbar.
    Die Autorin wohnt nur ca 7 km von mir entfernt *angeb*!

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Durchschnittlich, nichts überragendes und anders als gewohnt.
    Ich hätte nichts verpasst wenn ich es nicht gelesen hätte. Irgendwie hatte ich mir anhand des Klappentextes mehr davon versprochen oder besser ausgedrückt etwas anders geschrieben. Das Buch war nicht so mein bevorzugter Stil.

  • Hallo zusammen!


    Ich habe das Buch auch gelesen, empfand es aber nicht sonderlich gut:


    Meine Meinung
    Wenn man hartnäckig dranbleibt bekommt man auch das langweiligste Buch durch.
    Na okay, langweilig war es nun nicht ganz, aber es war gestückt von unzähligen Details die nicht wirklich eine Rolle spieltn und dem Buch einen sehr zählen Lesefluss vermittelten.


    Es kommt eine große Anzahl an beteiligten Personen in diesem Rahmen vor, die mehr oder weniger stark harusgearbeitet sind, zu denen ich aber keinerlei Bezug kam.
    Auch fängt das Buch mit mehreren Zeitsprüngen an, deren Zusammenhang man erst ca. ab der Mitte des Buches versteht.
    Die Geschichte wird auch nicht von der Polizei oder dem Leser gelöst sondern löst sich quasie von selbst und sowas mag ich garnicht...
    Spannung fehlte dem Buch fast gänzlich, außer vielleicht die Geschichte des verschwunden Emils, die aber eher als Nebenstrang als als Haupthandlung behandelt wurde..



    Gruß Janina

  • Meine Rezension:


    "Dreckskind" ist eine außergewöhnliche Geschichte, in gewisser Weise ein Krimi, da es um ein verschwundenes Kind geht, nach dem die Polizei fieberhaft sucht, ganz sicher aber kein Thriller, auch wenn die Handlung durchweg spannend ist. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt Uta-Maria Heim hier die Geschichte des verschwundenen Emil und seiner Familie, die weitere Kreise zieht als die Polizei (und der Leser) zunächst annimmt. Anfangs können die vielen Personen und die Zeitsprünge verwirren, doch schon bald zeichnet sich ein Muster ab, langsam kommt ein roter Faden zum Vorschein, der mit zunehmender Klarheit ein immer schrecklicheres Bild zeichnet und offenbart, dass Täter oft auch Opfer sind/waren und ihre Handlungen zwar nicht immer nachvollziehbar, aber doch erklärbar sind.


    Uta-Maria Heim überzeugt durch präzise Landschaftsbeschreibungen und die authentische Charakterisierung ihrer Figuren, die sich alle - aus verschiedenen Gründen - nicht von der Vergangenheit und ihrer Herkunft lösen können. Wie eng ihr Schicksal miteinander verwoben ist, erscheint am Ende teilweise etwas konstruiert und nicht alle Aspekte der Auflösung (insbesondere jene, die sich auf die Vergangenheit beziehen) waren verständlich. Dass einige entscheidende Fragen offen bleiben, mag manchen Leser stören, für mich hat ein Ende, das Raum für die eigene Fantasie lässt, jedoch durchaus seinen Reiz. Wer einen anspruchsvollen deutschen Krimi sucht, der den Figuren großen Raum gibt und der auch mit wenig Blut und Toten ein Bild des Schreckens entwirft, der ist mit "Dreckskind" gut beraten.


    Von mir 8 Punkte!