Håkan Nesser, Barins Dreieck

  • In "Barins Dreieck" erzählt Nesser von drei Männern, die plötzlich und unerwartet mit drei Morden konfrontiert werden: ein verwitweter Übersetzer, ein verunsicherter Psychotherapeut und ein Lehrer kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Was verbindet die drei? Bilden sie sich die Morde etwa nur ein? "Barins Dreieck" ist ein Buch, das einem den Schauer über den Rücken jagt. Ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der Nervenkitzel und Spannung bietet bis zum Schluss.




    Ich habe schon vieles und vor allem Negatives über dieses Nesser-Werk gehört.Nun habe ich ihn selber gelesen und mir mein ganz subjektives Urteil gebildet.


    Es ist kein Krimi, wie wir ihn von Hakan Nesser gewöhnt sind, kein Van Veeteren, kein Kumla, keine Kindheitserinnerungen. Und trotzdem: dieser Nesser ist für mich etwas ganz Besonderes. Sehr gut geschrieben, fast ein literarisches Kunstwerk, ein wenig mysteriöse, ein bisschen bizarr, fast kafkaesk und sehr sehr spannend. Aus jeder der drei Erzählungen hätte der Autor meinetwegen gerne einen längeren Roman machen können.


    Ich habe diesen Roman sehr genossen, auch wenn es mich manchmal geschaudert hat, welche menschlichen Abgründe sich da auftun.


    Eine Frage bleibt allerdings: wer oder was ist Barin?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Dann äußere ich mal meine - negative - Meinung:
    Ich schätze die Van-Veeteren-Bücher von Nesser sehr, doch bei diesem Buch habe ich kapituliert. Die Geschichten fand ich langweilig, ich verlor das Interesse, nach einem Sinn, nach einer Verbindung zu suchen. Bei mir kam keine Schauer den Rücken runter, sondern eher ein Gähnen aus dem Hals. Und Nervenkitzel und Spannung fand ich auch nicht ...
    Schließlich kam ich zu dem Schluss, dass meine Zeit zu schade sei, sie mit diesem Buch zu verbringen und brach das Buch ca. in der Mitte ab. Ich habe es dann bei Tauschticket getauscht, und es fiel mir sehr leicht, mich davon zu trennen.


    Aber nichtsdestotrotz wünsche ich euch, dass es euch gelingt, einen Zugang zu diesem Buch zu bekommen.


    Alice ,
    weißt du inzwischen, wer oder was Barin ist/war?


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Zitat

    Original von missmarple
    Alice ,
    weißt du inzwischen, wer oder was Barin ist/war?


    Nein, leider nicht. Muss es wohl überlesen haben. Kannst du mir helfen, missmarple?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hallo Alice,
    nein, ich weiß es auch nicht. Aber ich habe das Buch ja auch nicht beendet ...


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Also kenn es auch. Nachdem mir die Van Vetereen (&Team)-Krimis super gefallen haben, hab ich mir auch dieses zugelegt. Hab selten so ein eigenartiges Buch gelesen. Die einzelnen drei Geschichten sind schon sehr eigen und auch sehr unterschiedlich.
    Die erste Story, die von einem Übersetzer handelt, fand ich sehr spannend. Die zweite war mir etwas zu brutal (bin normalerweise nicht zimperlich) und die dritte war überhaupt skurril. Zu skurril, meiner Meinung nach. Und einen Zusammenhang zwischen den Geschichten, der ja bestehen soll, hab ich auch nicht gefunden . Vom Stil her war das Buch überhaupt nicht zu vergleichen mit den anderen von Nesser.
    Jeder Versuch, hier Verbindungen aufzustellen, erschient mir einfach viel zu weit hergeholt, irgendwie künstlich und erfunden. Ich hab dann viel herumgesurft, um meine Verwirrung loszuwerden, hab jedoch nur einige mehr oder weniger, aber trotz allem immer abstruse Erklärungsversuche gefunden. Konnte mich mit keinem anfreunden. Und wer bzw. was Barins Dreieck ist - ich hab keine Ahnung.

  • Zitat

    Original von Azrael
    Und wer bzw. was Barins Dreieck ist - ich hab keine Ahnung.


    Ich bin ja beruhigt, dass ich nicht die einzige bin, die dem ratlos gegenübersteht. "Dreieck" kann ich ja noch nachvollziehen, aber Barin? Keine Ahnung.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Håkan Nesser hat mich irgendwie noch nie überzeugt. Eine Freundin hat mir letztens erst wieder eines geliehen, dass ich nicht beenden konnte. Den Titel habe ich vergessen, aber am Anfang finden sie eine Leiche in einem Wald. Ich glaube, sie war in einen Teppich gewichelt. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte schon tausend Mal gelesehn zu haben. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden!

  • Bisher habe ich Hakan Nessers Bücher immer gern gelesen, nur dieses hier war so leider garnichts für mich. Ich habe es irgendwann abgebrochen ( nach mehreren Versuchen ) weil ich garnicht ins Buch reinkam. :-(

  • Zitat

    Original von nofret78
    Bisher habe ich Hakan Nessers Bücher immer gern gelesen, nur dieses hier war so leider garnichts für mich. Ich habe es irgendwann abgebrochen ( nach mehreren Versuchen ) weil ich garnicht ins Buch reinkam. :-(


    :write :write :write


    Dagegen die neuen Bücher mit Barbarotti sind wieder sehr gut :-)

  • Also mir hat "Barins Dreieck" damals gut gefallen.


    Ich bin gerade dabei den dritten Fall von Barbarotti zu lesen, "Das zweite Leben des Herrn Roos". Fängt laaangweilig an, weil Roos ein echter Langweiler ist. Und Barbarotti hat erst auf S. 250 seinen ersten Auftritt. Weiter bin ich aber auch noch nicht :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Mir hat "Barins Dreieck" gut gefallen, vor allem dank seiner Rätselhaftigkeit und den mysteriösen Elementen.
    Wirklich zusammenhängend sind die drei Geschichten ja nicht, auch allzu krimilastig sind sie nicht, und doch las ich beständig weiter und erfreute mich an Nessers Stil und seiner Ausdrucksstärke.
    Am besten hat mir wohl die erste Geschichte mit dem Übersetzer gefallen, die zweite war weniger mein Fall, die dritte und letzte wiederum war etwas langatmig, aber ansprechend.

  • Ich habe bisher nur die erste Geschichte gelesen und finde sie sehr konstruiert. Außerdem ist mir der Erzähler äußerst unsympathisch. Aber beides ist mir bei Nesser schon früher begegnet, das schadet nicht unbedingt.


    Zwei Punkte, die mich gestört haben:



    Natürlich werde ich die beiden anderen Erzählungen noch lesen. Aber ich kenne von Nesser weit Besseres.

  • Jetzt habe ich auch die zweite Erzählung gelesen. Gefiel mir besser als die erste; weniger Längen, insgesamt straffer (oder ich habe mich einfach an den Stil gewöhnt ...) Aber auch hier lose Fäden, die hängen bleiben:




    Ich habe das Gefühl, auf diesem Level könnte ich auch Krimis schreiben ... was man nicht auflösen kann, lässt man halt unaufgelöst, was solls ... :frech