Ann Moore - Geliebte Gracelin

  • Originaltitel :Gracelin O`Malley


    Kurzbeschreibung:


    Irland in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Ein Land voller Schönheit, das, von den Engländern besetzt, von einer fatalen Hungersnot und politischen Wirren heimgesucht wird.
    Inmitten dieser turbulenten Zeit wächst die schöne Farmerstochter Gracelin O`Malley auf. Um den Hof ihres Vaters
    vor der Zwangsräumung und ihre Familie vor dem Hungertod zu bewahren, beschließt sie, eine Ehe mit dem reichen verwitweten Lord Bram Donnelly einzugehen.
    Auf den ersten Blick eine gute Partie, doch schon bald lernt sie ungeahnt grausame Seiten an ihrem Mann kennen und erfährt zu ihrem Entsetzen von dem mysteriösen Tod seiner ersten beiden Frauen.
    Der Engländer Bram kann Gracelin ihre irische Herkunft und das eher bescheidene Elternhaus nicht verzeihen, doch erst als der Sohn der beiden, der von Bram dringend erwartete Familienerbe, kurz nach seiner Geburt stirbt, spitzt sich die Krise zwischen den ungeliebten Ehepartnern auf ungeheure Weise zu.
    Aber Gracelin lässt den Mut nicht sinken, und als sie eines Tages ihre Jugendliebe Morgan McDonagh wiedertrifft, den irischen Freiheitskämpfer, der im Untergrund gegen die englische Herrschaft angeht, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung ...


    Meine Meinung:


    Eine wunderschöner historischer Roman über Irland zur Zeit der grossen Hungersnot
    1845.Gracelins Schicksal in dieser schrecklichen Zeit ist sehr lebensnah und ergreifend beschrieben und spannend bis zur letzten Sekunde,mit vielen überraschenden Wendungen.
    Wer Irlandromane liebt wird diesen verschlingen.Ich konnte jedenfalls kaum mehr aufhören,ein herrlicher Schmöker!
    Ums mit Bastian Sick zu sagen "Unterhaltung pur"

  • "Geliebte Gracelin" habe ich direkt nach dem Erscheinen gelesen und war total begeistert. Es läßt sich unglaublich gut lesen, ich konnte das Buch überhaupt nicht zur Seite legen. Den zweiten Teil habe ich mittlerweile auch hier liegen und bin total gespannt darauf. "Geliebte Gracelin" habe ich schon mehrfach verliehen und bekam das Buch jedesmal von begeisterten Lesern zurück. :-]

  • 1.Teil, 527 Seiten


    Meine Meinung:
    Eine Familiengeschichte, die ab 1840 in Irland spielt und die aufgrund der damaligen Verhältnisse mehr als nachdenklich stimmt. Irland ist von den Engländern besetzt, die großteils Gutsbesitzer sind und die Iren, die alle sehr traditionsbewusst und gläubig sind, müssen notgedrungen als Pächter für sie arbeiten. Sie bauen Kartoffeln und Getreide an und es bleibt ihnen so gut wie nichts übrig, nachdem sie die Pacht bezahlt haben.


    Erzählt wird die Lebensgeschichte von Gracelin, der Tochter eines irischen Pächters. Eine fünfköpfige Familie, die in totaler Armut lebt. Gracelin heiratet den Gutsbesitzer und hofft, ihre Familie dadurch unterstützen zu können. Doch als der heißersehnte Erbe stirbt, ist es mit der Freundlichkeit ihres Ehemannes vorbei, er terrorisiert und schlägt sie. Und dann kommt die große Katastrophe, über Nacht kommt die Braunfäule und die ganze Ernte ist kaputt.


    Es zieht 1845 die große Hungersnot durchs ganze Land. Die Menschen sterben wie die Fliegen, sie verhungern oder werden vom Fieber dahingerafft. Es kann keiner mehr seine Pacht bezahlen und so werden alle aus ihren Häusern vertrieben oder umgebracht. Mord und Totschlag gehört zum Alltag. Es hat sich eine Gruppe Freiheitskämpfer zusammen getan, deren Anführer Morgan, Gracelins Jugendfreund, und ihr Bruder Sean sind, sie müssen aber im Untergrund arbeiten, da sie verfolgt werden.


    Für die Menschen gibt es kaum noch eine Überlebenschance und soweit sie es schaffen, versuchen sie Irland zu verlassen. Die Schiffe sind voll und die meisten versuchen nach Amerika zu kommen um dort ein neues Leben zu beginnen.


    Ein sehr interessantes Buch, der 1.Teil einer Trilogie, das einen sofort fesselt, aber eine Tragödie, die man sich gar nicht vorstellen kann. Es ist flüssig geschrieben und man erfährt einiges über das damalige Leben in Irland, vor allem, was ein Mensch alles aushalten kann. Bin schon sehr auf die weiteren Bände gespannt.

  • Zitat

    Original von Wolke
    "Geliebte Gracelin" habe ich direkt nach dem Erscheinen gelesen und war total begeistert. Es läßt sich unglaublich gut lesen, ich konnte das Buch überhaupt nicht zur Seite legen. Den zweiten Teil habe ich mittlerweile auch hier liegen und bin total gespannt darauf. "Geliebte Gracelin" habe ich schon mehrfach verliehen und bekam das Buch jedesmal von begeisterten Lesern zurück. :-]


    Ich habe den Roman in 2 Tagen verschlungen und kann nicht verstehen, warum der solange in meinem SUB geschlummert ist. Hier vergebe ich gerne 10 Punkte :anbet

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Ach, so wenige Rezensionen! :wow
    Hätte ich nicht gedacht.


    Ein sehr realistisch geschriebener Roman über das Irland Mitte des 19. Jahrhunderts, seine Bevölkerung und die großen Probleme dieser Jahre:


    Die hohen Pachtzinsen, die von den Bauern an die Gutsherren gezahlt werden müssen, die meist Engländer sind und die Iren für faules, unfähiges Pack halten.
    Die schlechten Kartoffel-Ernten in zwei aufeinander folgenden Jahren und der daraus resultierenden Hungersnot.
    Die Krankheiten und Seuchen, die daraufhin ausbrechen, und denen Abertausende weitere Iren zum Opfer fallen.


    Mittendrin Gracelin und ihre Familie: der Vater verheiratet sie mit 16 Jahren an den Anfang Dreißigjährigen Squire Donnelly, der seine ganz eigene Geschichte hat, und glaubt, nun werde sich alles zum Besseren wenden.
    Jedoch trifft ein Unglück nach dem anderen die arme Grace. Selten habe ich so mit einer Frau mitgelitten. :-(


    Nein nein, dieser Roman muss noch einmal Beachtung finden. Ich kann ihn nicht unkommentiert in den Reihen verschwinden lassen.
    Ich finde, er kann sich mit einer Diana Gabaldon durchaus messen, wenn auch einige Sätze sehr pathetisch geschrieben sind. Das gleicht sich aber aus mit der brutalen Schilderung der Wirklichkeit.


    Von mir gibt es 8 Punkte und eine deutliche Lese-Empfehlung für Schmöker- und Irland-Fan-Eulen.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“