Pseudonym: Wenn Männer "Frauenromane" schreiben

  • Na, und was machst Du dann mit den ganze Autobiographien und Biographien von Stars und PolitikerInnen? Die stammen ja auch nicht von denen.


    Oder mit Künstlernamen? Es geht einfach ums Träumen hier.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von magali
    Na, und was machst Du dann mit den ganze Autobiographien und Biographien von Stars und PolitikerInnen? Die stammen ja auch nicht von denen.


    Oder mit Künstlernamen? Es geht einfach ums Träumen hier.


    Eine Biographie ist ja selten vom Original, meist über jemanden. ;-)


    Auch einen Künstlernamen finde ich ok, sofern er dauerhaft bleibt. :grin
    Bestes Negativ-Beispiel ist ja da "Prince". :rolleyes

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Heaven


    Eine Biographie ist ja selten vom Original, meist über jemanden. ;-)


    Dat icke aba den Tach noch erlehm darf, an dem du mia deutsch beibringst <schluchz>

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Heaven
    Auch einen Künstlernamen finde ich ok, sofern er dauerhaft bleibt. :grin
    Bestes Negativ-Beispiel ist ja da "Prince". :rolleyes


    Um mal wieder Neopteren zu penetrieren: "Prince" durfte seinen Künstlernamen nicht benutzen -- das hatte die PLattenfirma gerichtlich erfochten. Deshalb nannte er sich eine Weile "TAFKAP" ein Akronym für "The Artist Formerly Known As Prince".


    Die Plattenfirma wollte den mann auf juristischem Wege ruinieren -- und wie du siehst, wäre es ihr beinahe auch gelungen.

  • Auf der vierten Seite dieses in meinen Augen wirklich spannenden Freds möchte ich noch einen ketzerischen Gedanken loswerden:


    Wollte Eric Walz wirklich die von ihm angestoßene und sogar explizit angefragte Diskussion über Pseudonyme und männlich/weibliche Schreibklischees?


    Oder war die Eröffnung dieses Freds nicht in Wirklichkeit ein versteckter Beitrag zum heute zu Ende gehenden Schreibwettbewerb? Es ist schon clever, in einem Forum, das bekannt für die gierige Rezeption historischer Romane ist, sich als gern gelesener Autor eben solcher Werke gezielt als Verfasser auch anderer Bücher zu outen, die viele Eulen ohne dieses Wissen wohl locker übersehen würden, nun aber bewusst kaufen werden...


    Ein Schelm, der Böses dabei denkt :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von churchill ()

  • Zitat

    Original von magali
    Viel interessanter finde ich tatsächlich das Spiel mit den Geschlechtern. Wird anders geschrieben und gelesen, wenn da Männer - oder Frauennamen draufstehen? Es gibt ja auch AutorInnen, die für den Vornamen nur den Anfangsbuchstaben wählen und die Leserinnen auf diese Weise im Ungewissen lassen.


    Das erinnert mich an einen Artikel, den ich mal über die Schwestern Brontë gelesen habe.


    *such*


    "Noch weiß niemand, wer die Autoren »Currer, Ellis und Acton Beil« sind. Viele Buchrezensenten sind verwirrt, weil sich die drei Romane nicht so ohne weiteres einordnen lassen. Es gibt Textstellen, die eigentlich nur eine Frau geschrieben haben könnte, entdecken besonders findige Leser. So wird zum Beispiel bei »Jane Eyre« beschrieben, wie man Gardinenringe befestigt. So etwas kann schließlich nur eine Frau wissen, oder? Andererseits kann keine Frau dieses Buch geschrieben haben, dazu ist es zu unanständig. Zu unkonventionell. Zu brutal. Denn Jane ist zwar arm - aber unabhängig. Sie ist leidenschaftlich - und gibt ihre Gefühle einem Mann gegenüber offen zu. So »grob« würde das eine Frau nie beschreiben. Es sei denn, eine sehr »verdorbene« Type von Frau. Wer nur ist diese(r) Currer Beil? Sind möglicherweise alle diese neu erschienenen »Bell«-Romane vom gleichen Verfasser? Denn auch »Ellis Beil« und »Acton Beil« verstoßen gegen die Regeln."


    Quelle: N. Kohlhagen, "Sie schreiben wie ein Mann, Madame!", Allitera Verlag 2001, S. 58-66

  • Zitat

    Original von churchill
    Es ist schon clever, in einem Forum, das bekannt für die gierige Rezeption historischer Romane ist, sich als gern gelesener Autor eben solcher Werke gezielt als Verfasser auch anderer Bücher zu outen, die viele Eulen ohne dieses Wissen wohl locker übersehen würden, nun aber bewusst kaufen werden...


    Ein Schelm, der Böses dabei denkt :grin



    Hallo Schelm!


    Werbung ist legitim. Wie sonst sollte man die Leser auf bestimmte Autoren und ihre Bücher aufmerksam machen?
    Allerdings, und ich gebe zu voreingenommen zu sein, ist Eric ein dermaßen sympathischer Mensch... von dem würde ich allein deswegen schon die Bücher kaufen. Ganz ehrlich.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Werbung ist legitim. Wie sonst sollte man die Leser auf bestimmte Autoren und ihre Bücher aufmerksam machen?
    Allerdings, und ich gebe zu voreingenommen zu sein, ist Eric ein dermaßen sympathischer Mensch... von dem würde ich allein deswegen schon die Bücher kaufen. Ganz ehrlich.


    Das kann ich nur unterschreiben! :wave

  • Hallo, Iris.


    Nur am Rande: Du hast mich falsch verstanden. Ich wollte darauf hinweisen, daß ein Buch grundsätzlich ohne Kontext funktionieren sollte und kann. Damit wollte ich nicht sagen, daß völlig unerheblich ist, wer es geschrieben hat oder welcher Name (oder ob überhaupt einer) auf dem Umschlag steht.


    Gheron : Es ist richtig, daß die Veröffentlichungschancen dünn gesät sind und daß es außerordentlich schwierig ist, bei einem Verlag unterzukommen. Aber aus diesem Grund ein Pseudonym zu wählen, das hat für mich etwas von der Hure, die eigentlich Gertrud Kasulzke heißt, und sich für die Freier "Schantall" nennt. :grin

  • Also MUSS Eric das Pseudo lüften -- und schon ist es Schwachsinn eines zu benutzen.


    Nichts dagegen, wenn Pseudos benutzt werden für Sachen, die man tut, weil man das Geld braucht -- in anderen Fällen ist es in der Tat geschäftsschädigend für die "Marke", die der Autorenname (bürgerlich oder einmal gewähltes Pseudonym) darstellt.

  • Zitat

    Original von Tom
    Gheron : Es ist richtig, daß die Veröffentlichungschancen dünn gesät sind und daß es außerordentlich schwierig ist, bei einem Verlag unterzukommen. Aber aus diesem Grund ein Pseudonym zu wählen, das hat für mich etwas von der Hure, die eigentlich Gertrud Kasulzke heißt, und sich für die Freier "Schantall" nennt. :grin


    :gruebel Da sprichst Du etwas an Tom. Du ahnst gar nicht, wie oft ich schon darüber nachgedacht habe, ob wir nicht alle mal mehr oder weniger Gertrud Kasulzke sind, was unsere Jagd nach dem täglichen Brot angeht. Ob Angestellter oder Selbständiger, ob Friseur oder Autor, findest Du doch in jedem Arbeitsgebiet Ansatzpunkte, wo der Betroffene sich nicht nur ein bißchen verbiegen muß.

  • BTW: Autorennamen sind mir mittlerweile schon deshalb unwichtig, weil ich als Leser immer mehr den Eindruck bekomme, daß regelrechte Schreibteams o. ä. Romane schreiben, die dann unter einer Marke veröffentlicht werden wie John Grisham, o. ä.. Ich weiß nicht, ob ich da falsch liege, es ist nur ein Eindruck...

  • Hallo, Pelican.


    Zitat

    Ob Angestellter oder Selbständiger, ob Friseur oder Autor, findest Du doch in jedem Arbeitsgebiet Ansatzpunkte, wo der Betroffene sich nicht nur ein bißchen verbiegen muß.


    Und es gibt wahrscheinlich sehr, sehr wenige Autoren, die es geschafft haben, ihr ursprüngliches Manuskript exakt in dieser Form zur Veröffentlichung zu bringen. Der Verkauf eines Buches ist ein Geschäft, dem verschiedene Interessenlagen zugrundeliegen. Ein Kompromiß, also ein Sich-Verbiegen, ist da meistens unumgänglich. Aber die Veröffentlichung unter einem anderen Namen würde aus meiner Sicht eine so hohe Distanz zum Buch schaffen, daß ich darauf verzichten würde, es dann zu veröffentlichen.


    Tom ist gerade eingefallen, daß er eigentlich überhaupt nicht Tom heißt. :grin

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Nur warum dann dieser Zirkus, zunächst ein Pseudonym zu verwenden und dann verlautbaren:"Ätschibätschi, in Wirklichkeit bin ich Autor XY."


    Ha, genau das ist die Frage..wenn mans schon macht, dann hat man auch die Klappe zu halten....oh, ich wiederhole mich.


    Na jedenfalls ist das auch ne Art Werbung, was solls

  • Zitat

    Allerdings, und ich gebe zu voreingenommen zu sein, ist Eric ein dermaßen sympathischer Mensch... von dem würde ich allein deswegen schon die Bücher kaufen. Ganz ehrlich.


    Ich auch und ich weiß das viel besser als du... ich bin nämlich schon mit ihm Zug gefahren... *stolz die Brust rausstreckt* :-] :lache

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Dann pack mal aus, Gertrud. Wir sind hier ganz unter uns.


    Wieso? Ich denk, der heißt Schantall. :lache


    Schantall Liehr :grin Müsst ihr mal laut vor euch hinsprechen, das klingt luschtich.


    Hatte ich übrigens erwähnt, dass ich hier auch ständig unter Pseudonym schreibe? :grin Und Batcat und Heaven wahrscheinlich auch. *petz* Nur Doc Hollywood scheint echt zu sein, den hab ich schon mal im TV gesehen.