Pseudonym: Wenn Männer "Frauenromane" schreiben

  • Zitat

    Original von Tom
    Ich würde niemals nichts :-) unter einem Pseudonym, und erst recht nicht unter einem Pseudogynym veröffentlichen. Dafür hat das bei mir zu viel mit Selbstdarstellung zu tun. :grin


    Stelle mir gerade vor, wie Tom diese Sätze schreibt und gleichzeitig die Kontoauszüge rahmt, die ihm die Einnahmen des Bestsellers "Pampers, Pumps und Pink Jeans", den er unter dem Pseudgynym "Lea Lenz" verfasst hat, bestätigen :grin


    Im Ernst: Ich könnte mir so etwas auch nicht vorstellen (Begründung siehe Tom), allerdings kann ich das im Gegensatz zu leibhaftigen Autoren locker sagen...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

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  • Zitat

    Original von Heaven
    Nö, aber er könnte versuchen sich durchzusetzen. ;-) Notfalls den Verlag wechseln? Hab keine Ahnung wie das so geht, aber Pseudos finde ich nur sinnvoll wenn sie dauerhaft als einziger Name bleiben.


    Ich glaube so einfach ist das nicht. Es gibt genügend Verlage mit Familienromanen, da wird nicht auf einen speziellen Autor gewartet.

  • :gruebel


    Ich glaub, ich achte weniger auf das Geschlecht des Autors, sondern eher auf das der Hautpfigur. Ich würde mal sagen, 95 % der Bücher, die ich lese, haben eine männliche Hauptfigur. (auch wenn Verlagsmenschen meinen, dass Frauen lieber über Frauen lesen. :fetch).

  • Zitat

    Original von Eric Walz
    ...weil ich möchte, dass meine Bücher um ihrer selbst willen gemocht oder nicht gemocht werden und nicht wegen meines Namens.


    Für mein Empfinden ist das ein krasser Widerspruch.


    Mich interessiert auch der Autor hinter einer Geschichte nicht (ich lese aber auch keine Frauenromane :grin)




    Zitat

    Original von Eric Walz
    Wie denkt ihr darüber?


    Ich finde es albern, zumal du damit noch die Vorurteile befeuerst, die du beklagst.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Auch auf die Gefahr hin, dass man mich lyncht.


    Ich will schreiben und veröffentlichen! Dabei ist es mir vollkommen egal, ob der Verlag da einen Namen wie Loreley Laminat drüber schreibt, meinen eigenen oder ein männliches Pseudonym a la John Ernest Grigg. Hauptsache, die LeserInnen kaufen die Bücher und verschlingen sie.


    Liebe Grüße


    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Mich interessiert auch der Autor hinter einer Geschichte nicht (ich lese aber auch keine Frauenromane :grin)


    Doch, mich ja. Kommt aber auf das Buch drauf an. Bei Büchern, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, guck ich auch gern noch mal nach, ob ich noch was über den Autor herausfinden kann.

  • Zitat

    Original von Gheron
    Auch auf die Gefahr hin, dass man mich lyncht.


    Nee, so schnell wird hier keiner gelyncht..erstmal genüsslich gefoltert :grin


    Du willst schreiben und veröffentlichen...wer, zum Teufel hat dir denn erzählt, dass eure Bücher sich NICHT verkaufen würden, wenn euer Name im Doppelpack, oder nur deiner..auf dem Band stehen würde???...hm

  • Zitat

    Original von Delphin


    Doch, mich ja. Kommt aber auf das Buch drauf an. Bei Büchern, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, guck ich auch gern noch mal nach, ob ich noch was über den Autor herausfinden kann.


    Wenn mir ein Buch sehr gut gefallen hat, schaue ich höchstens nach, ob es noch weitere Bücher von ihm gibt.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Gheron
    ... der Verlag da einen Namen wie Loreley Laminat drüber schreibt,


    Klasse :lache


    Also, wenn ich irgendwann tatsächlich mal schreibe, was ich Iris seit einer guten Weile androhe, ist DAS das Pseudonym meiner Wahl :grin


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • @ Eric


    Der Nachteil einer solchen Pseudonym-Geschichte ist allerdings auch, dass begeisterte Leser deiner anderen Romane nie auf die Idee kämen, dass das auch von dir ist. Mir hat z.B. die Herrin der Päpste richtig gut gefallen, so dass ich durchaus gerne weitere Bücher von dir lese, aber den "Papaya-Palast" nie in die Hand genömmen hätte, weil ich solche Bücher nicht lese - es sei denn auf besondere Empfehlung oder weil mich der Stil des Autors in anderen Genres bereits überzeugt hat, den Versuch.
    Somit wäre ich an einer Sarah Benedict achtlos vorbeigegangen (vermutlich, ohne sie überhaupt wahrzunehmen), während ich bei einem Eric Walz das Buch auf jeden Fall in die Hand genommen und vermutlich auch gekauft hätte. :grin


    Aber vermutlich bin ich als viellesende weibliche Buchkonsumentin und Extrem-Buchverschenkerin (hierbei achte ich noch mehr auf mir als gut in Erinnerung gebliebene Autoren als bei eigennützigen Einkäufen) nicht die Zielgruppe der Marketing-Abteilung ... :lache


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

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  • Hallo Eric,


    Zitat

    Nun ist ein Teil von mir also Sarah - oder nennt sich so. weil ich möchte, dass meine Bücher um ihrer selbst willen gemocht oder nicht gemocht werden und nicht wegen meines Namens.


    Zitat

    Warum ist das so? Muss das noch sein?
    Wie denkt ihr darüber?


    wer solche Fragen hier im Forum stellt, muss mit ehrlichen Antworten
    rechnen :grin.


    Auf magalis Frage, ob du dir das Pseudonym selbst ausgedacht hast, gab es noch keine direkte Antwort. Soweit ich deine Beiträge verstanden habe, hat dir der Verlag nahegelegt (diktiert?), ein weibliches Pseudonym zu wählen.


    Als Leserin ist es mir grundsätzlich egal, ob ein Autor ein Pseudonym benutzt, denn die Wahl eines anderen Namens kann unterschiedliche Gründe haben, z.B. Schutz der Identität des Autors, der Autor möchte in einer für ihn ungewöhnlichen Sparte veröffentlichen usw. Kriminell wird es meines Erachtens an dem Punkt, wo der Leser aus kommerziellen Gründen getäuscht wird. Ob dein Buch es nötigt hat, unter dem Namen einer weiblichen Autorin veröffentlicht zu werden, damit die Verkaufszahlen stimmen, kann ich nicht beurteilen. Es fragt sich nur, ob sich bei Bekanntwerden deiner Identität die Leserschaft nicht getäuscht und für dummverkauft fühlt.


    Bisher habe ich noch keines deiner Bücher gelesen und kann deshalb deinen Anspruch ans Schreiben nicht beurteilen. Eine Sache würde mich dennoch interessieren: warum wurde beim Pseudonym der Vorname "Sarah" gewählt?
    Die Pseudonyme der Romanautoren sowie die Namen ihrer Figuren scheinen sich auf Sarah, Vanessa, Daphne, Viktor, Robert.... zu beschränken und damit austauschbar zu sein. Fällt den Autoren wirklich nichts Besseres mehr ein? Wo bleibt der Einfallsreichtum der Autorenschaft? Die Originalität?
    Oder gibt es etwa eine Vornamen-Statistik anhand derer die Pseudonyme ausgewählt werden?


    Hätte man mich gefragt, ob bei deinem Buch der Autor unter richtigem Namen geschrieben hat, hätte ich spontan mit nein geantwortet.


    Zuletzt bleibt nur die Frage: was unterscheidet deinen Familienroman von anderen Familienromanen und macht ihn lesenswert? Cover und Autorenname unterscheiden sich nicht wesentlich von denen anderer und gehen in der Masse der Bücher unter. Wie soll dein Buch eine Marktchance bekommen, wenn mit derart abgegriffenen Klischees gearbeitet wird?
    Derartiges Marketing vergrault mich als potenzielle Leserin jedenfalls.


    Bleibt für mich letztlich zu fragen, für wen dieses Buch geschrieben wurde. Für die durchschnittlich begabte Hausfrau, die abspannen will, den weiblichen Single, der den Abend allein zu Hause totschlagen muss oder/und auch den akademischen Familienvater?

  • Zitat

    Original von Gheron
    Auch auf die Gefahr hin, dass man mich lyncht.
    Ich will schreiben und veröffentlichen! ....


    Warum sollte man dich für deine offene und ehrliche Einstellung zur Sache lynchen?
    Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber Eric hat nunmal gefragt und somit bekommt er auch Antworten.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Auf den Autor am Buch achte ich eigentlich nur darauf, ob ich den Namen kenne, nicht welches Geschlecht er hat. Von daher finde ich Pseudonyme eher geschäftsschädigend als fördernd. Mir geht es da ähnlich wie Heike. Ein Buch abseits der Pfade die ich belese, nehme ich eher in die Hand, wenn ich den Autor schon kenne.

  • Was mich auch interessieren würde.. wie ist das denn dann, wenn hinten im Buch etwas über den Autor stehen soll? Ein Bild kann man ja nicht wirklich abdrucken und auch Lebenslauf oder ähnliches wäre leicht bescheuert..


    Ansonsten halte ich Pseudonyme, falls sie nicht der auf persönlichen Gründen beruhenden Identitätsverschleierung dienen, für vollkommen überflüssig. Ein typisches Frauenbuch, das ein Mann geschrieben hat, macht es doch erst recht interessant und fördert das Auffallen zwischen dem Rest der typischen Frauenbücher, die sich auf dem Markt tummeln...

  • Also ich finde das Beschiss am Leser!
    Wenn ich mit einem neuem Buch anfange lese ich meistens erst die Kurzfassung über den Autoren und auch zwischendurch schaue ich noch mal darauf. Es interessiert mich einfach, wer ein gutes Buch geschrieben hat und wie wo usw. er lebt!
    Und wenn ich dann immer denken muss, vielleicht stimmt dass ja alles gar nicht, finde ich es Beschiss.


    Wird der Lebenslauf auch frei erfungen ? Oder nur der Name des Autoren ?


    Egal finde ich es, wenn ein Schrifsteller immer unter dem gleichen Pseudonym schreibt, der auch seinem Geschlecht entspricht. Ob nun Horst oder Emil ist nun wirklich schnuppe!

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Täuschung? Ich finde, daß das ein bißchen zu weit geht. Ein Buch kann keine Mogelpackung sein, weil es alles enthält, das es ausmacht. Es spielt keine Rolle, wer es geschrieben hat. Die Wahrheit über das Buch steckt im Buch, und wenn die Lektüre ein Vergnügen war, kann auch dann keine Täuschung vorliegen, wenn der Autor eine Frau statt, wie angenommen, ein Mann - oder umgekehrt - war. Ein Buch ist ein Buch, nicht mehr und nicht weniger.


    Vor nicht ganz zwei Jahren führte eine Sängerin namens Annett Louisann (oder so) die Charts an, mit einem Album, das vor allem Frauen mochten, weil sie sich durch die Texte angesprochen, vertreten, verstanden fühlten. Es gibt hier irgendwo im Forum einen Thread dazu. Tatsächlich, das kam aber erst nach dem Erfolg ans Tageslicht, hat ein fünfunddreißigjähriger Mann all diese einfühlsamen, verständnisvollen, "weiblich-starken" Texte. Es ging zwar kein Aufschrei durchs Land, aber einiges an Presse und Forenöffentlichkeit (Musikforen) ging erbost auf die Barrikaden. :grin