'Projekt: Babylon' - Seiten 156 - 305

  • Bin gerade mit diesem Abschnitt fertig geworden.


    Was mir besonders gut gefällt, sind die Dialoge zwischen Peter und Patrick und die Monologe von Peter. Was man da alles erfährt bzw. noch genauer erfahren möchte! :wow


    Trotz dass ich überhaupt nicht empfänglich bin für übernatürliches und sämtliche Verschwörungstheorien, finde ich die Geschichte an sich erstaunlich spannend und möchte im Moment so schnell wie möglich erfahren wie es Stefanie in der Höhle ergeht und was die da entdeckt.


    Auch ich hoffe noch zu erfahren, was hinter dem Bürgermeister steckt. Und gerade frage ich mich, welche Rolle der Graf noch spielen könnte.


    Ich glaube auch nicht, dass es eine sehr große Rolle spielen könnte, wenn Laroche tatsächlich ein (!) Nachfahre Jesu wäre. Vor allem wäre er entweder irgendein Nachfahre von Jesu oder den Merowingern oder einer in direkter Linie, also quasi der Ur-Ur....-Enkel von Jesus. Was ich meine ist: Es heißt ja "die Merowinger". Von wem genau wäre er ein Nachfahre. Und wie direkt ist die Linie? Wenn es wirklich darum geht, dass er von jemand bestimmten der Ur-Ur...-Enkel ist, dann wäre er ja wichtiger, als wenn er "nur" zur Familie der Merowinger und/oder zur Familie Jesu gehören würde. Es müsste ja auf jeden Fall noch mehr Nachkommen geben, als ihn. Außer er ist der einzige Sohn oder das einzige Kind von jemand Bestimmente. Versteht ihr was ich meine?

  • Wechsele fast im Flug zum nächsten Abschnitt. Bin immer noch angetan, meine anfängliche Skepsis ist fast völlig beseitigt worden.


    Eins hat mich allerdings gestört. Die Dichte, mit der die möglichen Theorien/Verbindungen dem Leser an manchen Stellen präsentiert werden. Vorher so manche Kapitel bzw. Abschnitte, die die Handlung verzögert haben, der Besuch bei der Großmeisterin, zu dem die beiden Wissenschaftler zB extra nach Paris geflogen sind, und sie hat sie eben mal so "abfahren" lassen - hätte aus meiner Sicht nicht zwingend sein müssen, um sie oder ihre Rolle zu verstehen. Oder die eingeschobenen Abschnitte, in denen "Graf" Steffen mit Joseph spricht - ich ahne worauf es hinaus läuft, oder ich glaube es zumindest :-), aber das sind so Abschnitte, die sich wiederholen und die mich ungeduldig machen.


    Dafür dann aber Kapitel wie das NR. 8, wo die Informationen eben so dicht kommen, ein Gedanke folgt auf den nächsten, Freimaurer, Rosenkreuzer, Templer, der heilige Gral... Ich hatte Probleme, das alles zu verbinden, musste mehrmals zurücklesen, war mir zu dicht, hätte portionierter erfolgen können.


    Es geht dem Ende zu, eigentlich bin ich schon im nächsten Abschnitt, Patrick und Stefanie sind im Loch verschwunden--- :wow

  • Zitat

    Original von Eli
    :help Kenn mich grad nicht aus. Ich lese auf S. 230, daß sich der Förster Richtung Vue d`Archiviste aufmacht und versucht die Höhle zu erklimmen. Meine Frage: Wenn der Schäfer mit seiner Herde mühelos dorthin gelangt ist, wieso ist es dann für den Förster mit großem Aufwand und langer Vorbereitung verbunden?


    Hallo Eli:


    das liegt daran, dass der Bereich um die Höhle inzwischen abgesperrt und bewacht ist. Der Weg, den der Schäfer und seine Herde genommen haben, ist nicht zugänglich, daher muss der Schäfer den Berg von der noch steileren Rückseite her erklimmen - ohne doch noch erwischt zu werden.


    Gruß,


    Andreas

  • Nun, mich hat es gestört, daß das eigentliche Mysterium der Höhle immer mehr in den Hintergrund tritt, immer mehr ein Gerangel der Mystiker und Fanatiker wird.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich habe jetzt Kapitel 14 fertiggelesen.


    (@ BabyJane: Wenn du noch nicht so weit bist, lieber hier nicht weiterlesen!)


    Die Vielzahl an Personen, Gruppierungen und Schauplätzen machen den Roman unheimlich dicht und intensiv.


    Die interessanteste Figur neben den drei Wissenschaftlern scheint mir der Graf zu sein. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto weniger kommt er mir wie ein normaler Mensch vor. Ist er überhaupt ein Mensch? Für mich ist er jedenfalls zweifelsfrei der Absender der beiden Faxe, die immer mit St. G. (= Steffen, Graf von St. Germain) unterzeichnet sind. Ist er der Ewige Jude, den Ash auf dem Templer-Treffen erwähnt? Der, der schon weit über 150 Jahre alt ist? Sein antiquierter Aufzug (Gamaschen etc) könnten darauf hin deuten. Und dass seine beiden "Assistenten" ihn im Pluralis Majestatis anreden, deutet auch auf längst vergangene Zeiten hin. Dass der Graf über jeden Schritt der Wissenschaftler Bescheid weiß, deutet entweder auf übernatürliche Fähigkeiten oder einen Spion (Stefanie?) hin.


    Beides würde mich nicht überraschen!


    Ash Modai, die "Hand von Belial", dürfte wohl die Satanisten vertreten. Von dem haben wir bestimmt noch einiges zu erwarten. Steckt er hinter den Drohungen gegen den Bürgermeister?


    Der Bürgermeister: sein Geheimnis wurde ja nun auch angedeutet. Anscheinend hat er ein kleines Mädchen ermordet und irgend jemand (Ash?) weiß davon.


    Sympatisch ist mir die zum Ende des 14. Kapitels eingeführte Figur des Gegenkandidaten des Präsidenten. Seine Visionen - obgleich etwas abgehoben - scheinen authentisch. Sein religiöser Wahn, sich als neuer Messias zu sehen und sein zweiter Vorname (Baptiste) deuten für mich auf die Zugehörigkeit zu einer Geheimorganisation hin. Nur zu welcher?

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

  • Zu Beginn des Kapitels 15 philosophiert Peter über seine Kollegen. Über Patrick kommt er zu dem Schluß:


    Außerdem empfand er dessen (...) Respektlosigkeit jeder Art von Religiosität gegenüber zeitweise als äußerst nervtötend.


    So geht es mir auch (nicht nur bei diesem Roman, sondern auch im richtigen Leben).


    Später schildert Patrick noch einmal seine Empfindungen, als er den Kopf ins Dunkel des Durchgangs steckte.


    Ich frage mich die ganze Zeit, was wohl passiert wäre, wenn er den Kopf nur ganz kurz hineingesteckt hätte, grade so lang, dass er die Informationsmenge hätte verarbeiten können...

    "Ein Tag ohne Lesen ist wie eine Sünde.
    Ein Tag ohne den Gang in die Wälder ist ein Versäumnis."
    Peter Handke, Schriftsteller

  • @ Depardieu: so gehts mir auch :rolleyes, manche leute könnte ich :hau - Patrick zum beispiel. Ich halte ihn für einen völligen ignoranten. Bei solchen leuten werd ich rabiat :schlaeger


    @ Andreas Ich liebe die zitatauswahl: alles läuft auf gnostik hinaus :-) :anbet
    Etwas verärgert bin ich, dass nach dem plato-zitat unterschwellig wieder die legende vom finstren mittelalter und dem glauben and die flache weltscheibe daherkommt, denn gegen diesen topos der neuzeitlichen 'aufgeklärten' geschichtsschreibung bin ich allergisch... :-( Eigentlich sollte ihn jemand, der so klug wie Peter ist, nicht wiederkäuen.


    Niemand wurde wegen der aussage die welt sei rund verbrannt - anders war es mit der aussage, die welt sei nicht das zentrum des universums, und der damit unterschwellig angedeuteten schlussfolgerung, gott hätte eventuell andere prioritäten als die (katholische) menschheit, oder existiere überhaupt nicht.
    Kein gelehrter im 11. und 12. Jh und auch danach hat wirklich geglaubt, die erde sei flach. Diese zeit mit ihrer aufbruchsstimmung hat in einer 'ersten renaissance' um Petrus Venerabilis leute - priester und mönche - hervorgebracht, die hebräisch und arabisch lernten, und die nicht nur den Koran sondern auch die ins arabisch übersetzten texte der antike wieder ins lateinische rückübersetzten.
    Das originalzitat, dass die erde flach sei, stammt, wenn ich mich recht entsinne, von einem von heiliger einfalt geschlagenen Mönch des 9. Jahrhunderts, dessen namen mir entfallen ist, und das zitat wurde schon von seinen zeitgenossen eher mit erheiterung aufgenommen, wie auch von den späteren professoren des mittelalters spöttisch gegenüber denen verwendet, die meinten, das studium fremder kulturen - samt ihrer grimoire-grammatiken und dem offensichtlichen verkehrt herum lesen von büchern - mache leute dem christentum abspenstig, und sei nicht gut fürs seelenheil.
    Dass dieser inner-professorale streit zwischen der theologie und den 'freien' künsten plötzlich pauschal für das ganze mittelalter steht, haben die universitäten des mittelalters wirklich nicht verdient, sie waren besser als ihr ruf.
    Und so viel aufgeklärter sind wir heute - siehe kreationismus-debatte, esoterik-boom und kreuzzugsgehabe auch wieder nicht, dass wir von einem finstren mittelalter reden und uns darüber lustig machen dürften.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat


    Patrick zum beispiel. Ich halte ihn für einen völligen ignoranten. Bei solchen leuten werd ich rabiat


    Hehe ... Naja, jede Figur sollte Entwicklungspotential haben ;-)


    Zitat

    Etwas verärgert bin ich, dass nach dem plato-zitat unterschwellig wieder die legende vom finstren mittelalter und dem glauben and die flache weltscheibe daherkommt, denn gegen diesen topos der neuzeitlichen 'aufgeklärten' geschichtsschreibung bin ich allergisch... :-( Eigentlich sollte ihn jemand, der so klug wie Peter ist, nicht wiederkäuen.


    Vollkommen richtig. Über das Konzept der flachen Erde macht Peter nur einmal einen Witz, als er Stefanie am ersten Tag zur Höhle führt. Aber das ist auch nur ein Witz.
    Bei diesem Zitat hier geht es nicht um die Frage, ob die Erde rund oder flach ist. Peter bezieht sich mit seinem Kommentar auf das implizite Konzept, die Erde stehe nicht im Mittelpunkt des Unviersums, sondern drehe sich in einem Kreis um ein Zentrum, hier Seele genannt, die alles duchwirkt.


    Andreas

  • Ich turne auf Seite 210 herum und langweile mich... :cry


    Sie fliegen mal hier hin mal dorthin, führen irgendwie bedeutungsvolle Gespräche, die ich dann für mich selbst aber irgendwie als inhaltslos abhefte und es passiert irgendwie nichts wirkliches....


    :help


    Ich hab viel zu viel Zeit um mir selbst Gedanken zu machen.


    Auf den Grafen als den geheimnisvollen Faxschreiber bin ich von anfang an gekommen. Weibliche Intuition nennt man das wohl.


    Aus irgendeinem Grund bin ich der Meinung, daß Stephanie und die Begleiterin des Grafen am Anfang ein und dieselbe Person sind, aber fragt mich nicht warum.... :chen


    Die Sache mit dem Förster finde ich ganz nett....


    Nervtötend wiederum, daß auf die offensichtliche Alkoholsucht des Bürgermeisters so enorm eingegangen wird.
    Daß der Mann ein Problem hat, hab ich bereits bei ihren ersten Besuch bei ihm kapiert, als seine Hand noch zum Beistelltischchen gleitet während sie raus gehen.
    Diese Andeutungen sind mir zu platt, zu offensichtlich und nerven mich daher.... (Ich hab heute im Bulli auf der Rückbank gesessen und gelesen und als der Maitre mal wieder ein Glas versteckt, da hab ich doch tatsächlich ausgerufen: "JAaaaaaa! Ich weiß es jetzt, ist gut." Meine Kollegen waren leicht irritiert...) :chen


    Außerdem glaube ich mittlerweile, daß der eigentliche Auftraggeber nicht wirklich die UN ist, das Ganze läuft so stümperhaft und seltsam ab, da stimmt was nicht.


    Die Luther und Kabbalageschichte, fand ich dann wiederum ein wenig interessanter, bewegte sich aber zeitweise auch wieder auf einem Gebiet, wo ich sehr rasch genervt reagiere.
    Ich kann einfach mit Glauben, Kirche und Bibel nichts anfangen.... Mir fehlt da der Respekt, vielleicht ist mir Patrick deshalb so sympatisch.
    In diesem Teil kommen mir allerdings die Personen wieder ein wenig zu kurz, ihre Charaktere verblassen, leider.

  • Meinereinger gammelt grad auf seite 278 herum, und hat schon auf seite 266 ganz schräge ideen gekriegt...


    Im 8. Jh haben die araber gesagt, sie regieren von der Seine bis nach China (Karl Martells schlacht bei Tours ist in ihren geschichtsbüchern nur ein nicht ernstzunehmendes scharmützel mit einigen waldbewohnern) und da ist es wahrscheinlicher, dass ein merowinger zweck grenzbefriedung eine araberin zur frau bekommen hat... also die merowinger in diesem fall wohl eher von Mohammed als von Jesus abstammen :lache


    Etwa um dieselbe zeit gab es einen Omajaden-kalifen... dessen namen ich mir einfach nicht merken kann, der eine griechische renaissance in Persien gefördert hat: in grossem stil wurden griechische philosophen, mathematiker und ärzte ins persische/arabische übersetzt... und führten eigentlich zur blüte der arabischen wissenschaft.
    Aristoteles war für die damaligen arabischen gebildeten ein held, und wurde als 'Der grosse/erste Lehrer' verehrt... Aristoteles hat - soweit ich mich entsinne - als philosoph auf seinen büsten einen bart.
    Wenn 'der grosse Lehrer' mit dem 'Vater der Weisheit' ident ist, und dieser wiederum baphomet ist... dann wundert mich die plötzliche allergie der katholiken auf die templer gar nicht. :grin

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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