wie schreibt ihr?

  • Ich schreibe etwa drei Kapitel, danach überarbeite ich den Text, da sich bei mir die Geschichte während des Schreibens entwickelt. Neue Szenen werden bei mir laufend eingefügt. Das Schreiben ist bei mir ein Kreativer Prozess. Solange das letzte Kapitel nicht geschrieben ist, bin ich ständig am verändern.


    :chen

  • Das mit dem verändern kenne ich nur zu gut...
    Eigentlich will ich ja immer weiterschreiben, aber bevor ich auch nur den ersten Satz schreiben kann, lese ich mir das Kapitel davor durch und überarbeite das... ich muss einfach immer und immer wieder überarbeiten, obwohl ich es nicht will! Ich setze mich schließlich hin, um weiterzuschreiben, aber dann bin ich wieder am verändern... (das ist am Ende allerdings ziemlich praktisch, dann brauche ich nicht mehr so viel zu überarbeiten, da ich es vorher schon gemacht habe...) :gruebel

  • *malwiederausderVesenkunghol weilich'svollinteressantfind* :grin


    Bei jedem neuen Roman nehme ich mir vor, von vorn bis hinten durchzuschreiben - einfach weil dann auch nicht so viele von den Pannen passieren, mit denen ich sonst zu kämpfen habe (ich weiß nicht mehr wann ich was geschrieben hab und nehme dann mitunter schon Bezug darauf, wenn es der Leser noch gar nicht gelesen hat - zum Glück gibts ein gutes Lektorat :grin).
    Fakt ist: Ich schaffe es nicht! :cry Ich bin eine begnadete Puzzlerin. Ich schreibe schon zumeist die erste Szene zuerst, halte es vielleicht noch drei Szenen weiter durch, aber dann fang ich schon an zu springen. Das kann bei Schreibblockaden durchaus ein Vorteil sein. Meist hab ich auch das Schlusskapitel schon fertig geschrieben, wenn ich erst ungefähr bei der Mitte bin. Dann hab ich ein Ziel, auf das ich hinarbeite.
    So was geht natürlich nur, wenn man den Plot vor Beginn sorgfältig ausgearbeitet hat. Aber da ich beim ersten Krimi ohnehin mit einer Mitautorin zusammengeschrieben habe und wir zwangsläufig puzzeln mussten, hab ich diese Arbeitsweise einfach beibehalten.


    Selbst bei meinen Kurzgeschichten puzzle ich mitunter. Erst Anfang, dann Schluss, dann die Mitte. :rolleyes

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich persönlich bin in der Hinsicht ein absoluter Chaot.


    Ich fange willkürlich irgendwo an, wo immer sich eine Szene für mich auftut und stricke dann eine Vorgeschichte oder ein Ende dran. Je nach dem, wie es sich eben ergibt.


    Jemand hat geschrieben, daß seine Story immer im Hintergrund mitläuft und dass er sogar sein Notizblock irgendwo im Supermarkt vor dem Regal der Toilettenpapiere auspackt, wenn ihn gerade due Muse geküsst hat.


    Und so geht es mir auch.

  • Zitat

    Original von Sibel


    Jemand hat geschrieben, daß seine Story immer im Hintergrund mitläuft und dass er sogar sein Notizblock irgendwo im Supermarkt vor dem Regal der Toilettenpapiere auspackt, wenn ihn gerade due Muse geküsst hat.


    Und so geht es mir auch.


    Mir auch. Ich bin mal mitten in der Stadt aus der U-Bahn gesprungen weil ich mein Notizheft vergessen hatte, bin in die nächste Postfiliale gerannt, hab mir einen Paketzettel geklaut und dort an Ort und Stelle angefangen zu schreiben wie eine Wilde... :lache

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Mir auch. Ich bin mal mitten in der Stadt aus der U-Bahn gesprungen weil ich mein Notizheft vergessen hatte, bin in die nächste Postfiliale gerannt, hab mir einen Paketzettel geklaut und dort an Ort und Stelle angefangen zu schreiben wie eine Wilde... :lache


    Solche wilde Blüten hat es bei mir noch nicht getrieben, daß ich die Postfiliale überfallen musste :lache


    Aber ich kann mir das dringliche Bedürfnis sehr wohl vorstellen. Ich hatte mal meinen Eyeliner missbraucht. Damit zu schreiben war auch eine Kunst für sich, vorallem das Entschlüsseln danach. :chen

  • Bei mir kommt das auf die Art des Buches an.
    Ganz aktuell habe ich mittendrin angefangen, denn es handelt sich um eine sehr verwobene Geschichte, die puzzleartig die einzelnen Handlungen verbindet, bis das klärende Ende erreicht ist.


    Zuerst existiert in meinem Kopf schon eine vage Idee einer Geschichte, genauer, eine Idee über die Hauptaussage oder Botschaft, die ich mit dem Buch rüberbringen will. Dann mache ich mir ersteinmal Gedanken über die Charaktere, die vorkommen sollen. Wer soll welche Rolle übernehmen, um zur Lösung zu kommen? Und schon gibt es eine Figur, die mich ganz spontan besonders interessiert. Mit dieser Figur beginne ich dann, ich versetze mich in sie hinein und schreibe das Kapitel, in dem diese Person die Hauptrolle spielt, bis zum Ende durch.
    Dabei schreibe ich möglichst jeden Tag mindestens eine Seite, möglichst auch auch mehr, denn ich kann gar nicht davon ablassen.
    Beim Schreiben entwickeln sich oft viele neue Ideen für den weiteren Buchaufbau. Ich schreibe also um diese mittige Szene herum, ziehe immer größere Kreise.

  • Ich schreibe an einem Stück. Zusammenpuzzlen von Szenen mag ich nicht, weil die Übergänge dann teilweise gezwungen wirken. Ich lasse mir viel Zeit bei der Vorbereitung der Geschichte, schreibe also lange einfach nur Ideen auf und füge sie dann in die erste Handlungsskizze ein. Was ich einmal fertig ausformuliert geschrieben habe, möchte ich nicht wegen einer neuen Idee kippen müssen. Hier bin ich vielleicht etwas zu unflexibel, aber bisher ließ sich jede neue Idee (die mir dann meistens direkt beim Schreiben kam) noch in den späteren Verlauf einfügen, den ich dann noch mal geändert habe.


    Beim Korrekturlesen ändere ich auch nur ungern größere Dinge. Daher kommt es auch selten vor.

    ~Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.~


    Oscar Wilde

  • ich schreibe eigentlich immer dann wenn mir etwas einfällt und wenn ich zeit habe , ich habe schon monate gar nichts geschrieben und ein halbes jahr durch .manchmal setze ich mich auch hin und kriege einfach keinen vernünftigen gedanken zu stande , aber paketzettel habe ich nochnicht geklaut ... :lache

  • steht doch glatt über dem thread:


    wie schreibt ihr?


    mir fällt da grad nur eine aktuelle antwort ein, die sich mir beim letzten korrekturlesen meines machwerks unmittelbar aufdrängte:


    GROTTENOLMSCHLECHT


    [SIZE=7]was nu jetzt nicht heissen soll, dass es da keine schreiberlinge gäbe, die sogar noch wesentlich schlechter und unleserlicher als meinereiner schreiben - und glatt publiziert wurden: Kafka... Büchner... [/SIZE] :chen :schnellweg

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • lässt Bartimaeus den dampf ab, bevor's ihn z'reisst: ein SF-epos wüstenplanetarischen ausmasses...


    *die in bereits fünfjähriger schaffenskrüse befindliche MagMa bräuchte dringend selbstlosen lektor, dem sie scheibchen ihrer wirren phantastereien zuwerfen könnt, und wirft darob diskret angel nach barti aus... :angel - denn: wer blöd fragt ist selber schuld* :chen



    EDIT: GROTTENOLM - DIE HIESIGE EULE - IST VON DEM VERGLEICH NATÜRLICH AUSGENOMMEN, ER SOLL NUR DIE GRUNDELNDE TIEFE MEINES TALENTS ALS SF-AUTOR BILDLICH DARSTELLEN

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    *die in bereits fünfjähriger schaffenskrüse befindliche MagMa bräuchte dringend selbstlosen lektor, dem sie scheibchen ihrer wirren phantastereien zuwerfen könnt, und wirft darob diskret angel nach barti aus... :angel - denn: wer blöd fragt ist selber schuld* :chen


    Genau hat der überhaupt nicht selbstlose barti spekuliert :chen

  • Barti hat PN und auch eine antwort auf die seine und wegen dem gleichzeitigen PN-schicken jetzt auch eine ziemlich lange Mail... selber schuld :grin


    *magma, die jetzt schon weiss, dass der kleine nicht genügend sitzfleisch für den ersten abschnitt hat... - die hab nichtmal ich als ureigenster auctor* :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich mache mir zuerst mal ein kurzes Szenenskelett, in dem auch steht, was in welcher Szene vorkommt - und dann schreibe ich von Anfang bis Ende durch. Ganz selten mal sitze ich vorm Bildschirm und habe auf die Szene, die gerade drankommt, keine Lust. In dem Fall mache ich nicht lange rum, sondern ueberspringe sie und schreibe die Szene danach. Dann kehre ich allerdings zu der ausgelassenen Szene zurueck und ueberwinde meinen inneren Schweinehund.


    Bevor ich am naechsten Tag weiterschreibe, lese ich das Geschriebene vom Vortag durch und ueberarbeite den Text. So bin ich wieder in der Geschichte drin, und auch in meinem Schreibfluss.


    Beim Schreiben merke ich manchmal, dass es langweilig wird oder dass etwas fehlt. Dann aendere ich mein Szenenskelett entsprechend ab, fuege weitere Szenen hinzu, tausche etwas aus etc. Die Freiheit, mehr als nur Kleinigkeiten zu aendern, fehlt, wenn hinten bereits alles fertig geschrieben ist. Deshalb schreibe ich nie das Ende, bevor der Rest geschrieben ist.


    Wild zwischen meinen Szenen hin- und herspringen wollte ich nicht. Gheron hat es schon gesagt - das Risiko, dass Vorne und Hinten ploetzlich nicht zusammenpassen, ist dabei ziemlich gross. Dann geht eine elende Umschreiberei los, und das Manuskript wird irgendwie nie fertig. :cry


    Im Grunde meines Herzens bin ich faul und habe auf Umschreiben, langes Ueberarbeiten etc. keine grosse Lust. Andere sehen sowas als Lernkurve, ich sehe es als Aergernis. In der Zeit koennte ich etwas anderes machen. Deshalb vermeide ich beim Schreiben alles, was mich spaeter in solche Schwierigkeiten bringen koennte, und halte mich ziemlich stur an meinen Schreibplan.


    Liebe Gruesse, :-)


    Bettina

  • Ich schreibe was mir in den Kopf kommt, dass können schon bis zu 30 Seiten sein. Am nächsten Tag lese ich es noch einmal durch und überarbeite den Text, was auch Spass macht. Ich habe nie das Ende im Kopf das kommt dann von alleine, was zur Geschichte passt. Also ich mache mir vorher keine Notizen, ich schreibe drauf los.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Alsp pretty much wie Vandam brauche ich Anfang und Ende. Ich beginne prinzipiell mit dem ersten Kapitel, weil es ohne Einstieg nicht geht. Dann entwerfe ich die Handlung, baue am Gerüst, entwickle die Reihenfolge der Kapitel, schreibe hier und da etwas, wo es mich juckt, recherchiere nebenbei und warte auf den Klick. Der Klick ist der Moment, wo alles zusammen passt und meist auch gleichzeitig der Augenblick, wo mir mein Schluss einfällt. Danach gehe ich nicht strikt chronologisch vor, sondern verlasse mich auf mein Bauchgefühl und so fügt es sich nach und nach... :-)


    lg Claudia