Kurzbeschreibung: [da ich das Buch gerade nicht zu Hause habe, greife ich auf die Kurzbeschreibung bei Amazon zurück, sie entspricht meiner Meinung nach aber dem Klappentext]
Als der 15jährige Alex mit seiner unternehmungslustigen Großmutter, der Reiseschriftstellerin Kate Cold, von New York in die Urwälder Amazoniens aufbricht, schwant ihm noch nicht, welche Abenteuer ihn dort erwarten. Ein mysteriöses Wesen wurde in dem undurchdringlichen Dschungel gesichtet, und jeder Teilnehmer der Expedition hat ein eigenes Interesse daran, ihm auf die Spur zu kommen. Alex und Nadia, die Tochter des brasilianischen Führers, werden von einem bislang unentdeckten Indianerstamm entführt. Werden sie es trotzdem schaffen, das Geheimnis um die wilden Götter zu lüften?
Meine Meinung:
Ich bin ja mit einiger Skepsis an dieses Buch herangegangen, weil so auf mich eingeredet wurde, es zu lesen. Ich bin immer skeptisch, wenn jemand meint, "das wird dir sicher gefallen." -Aber in diesem Fall stimmt es!
Große Pluspunkte sammelt auf der einen Seite die Erzählweise -ich weiß nie, was es ausmacht, dass ein Text lebendig wirkt, aber Frau Allende schafft es-, die mich wirklich überzeugt hat. Fließend und angenehm zu lesen, wie ein Bach. Und auf der anderen Seite die Charaktere. Ich hatte vorher einige Thriller gelesen und bin dabei regelrecht an den stereotypischen Charakteren eingegangen, da war es schön erfrischend über Menschen zu lesen, die sich in ihrem Wesen treu bleiben und sich glaubhabt weiterentwickeln.
Einmal haben wir da die buschikose Großmutter. Oh Gott, zu der hätte ich auch nicht gewollt -Aber im Grunde ist sie einfach nur eigen und will immer so wirken, dass sie alles unter Kontrolle hat... was meistens sogar der Wahrheit entspricht. *zwinker*
Dann ist da Alex. Er möchte groß und stark sein, aber er will das mit dem Schreien eines Kleinkindes. Zum Beispiel ist er furchtbar wählerisch, was Essen anbelangt -Ich hab noch nie jemanden erlebt, der so viele Gründe kennt, alles Mögliche nicht zu essen.
Und natürlich Nadja. Dieses Mädchen erstaunt mich, weil sie so jung ist, aber eine Ausdrucksweise hat, die sehr viel erwachsener wirkt. Sie ist nicht gebildet, aber sie versteht sehr viel vom "natürlichen Leben". Alex Temperamentsausbrüche entlocken ihr höchstens Unverständnis.
Womit ich mit Nadja bei dem Punkt angelangt bin, der mir am besten gefallen hat: "Zivilisierter" Jugendlicher trifft auf Naturmädchen. Aber am Ende erkennt er, dass sie sehr viel mehr vom Leben versteht als er.
Isabel Allende beschreibt in diesem Buch sehr oft, auf welche Art Naturvölker denken, bzw. Menschen, die sehr naturnahe Leben. Das ist sicher nicht jedermanns Sache -Mir hat es sehr gefallen, weil es Gedanken sind, denen ich oft nur zustimmen kann.
Mir hat dieser starke Widerspruch zwischen Wissen und Wissen gefallen. Die eine Seite wusste immer Dinge, die der anderen völlig fremd waren. Wobei wohl jeder für sich entscheiden muss, welches Wissen er als wertvoller ansieht.
Ein wirklich schönes Buch, auch wenn es ab und an seine Längen hat.
JAss
*edit* Zusatz: Der Adler und der Panther, die man in der Ausgabe unten sieht, haben übrigens eine besondere Bedeutung für Alex und Nadja.