Das Teufelsspiel - Jeffery Deaver

  • Frühmorgens in einem abgelegenen Winkel einer New Yorker Bibliothek: Die sechzehnjährige Geneva Settle ist so sehr in ihre Studien vertieft, dass sie kaum wahrnimmt, was um sie herum vorgeht. Und so bemerkt die Schülerin beinahe zu spät, wie sich durch die dunklen Regalreihen ein unbekannter Mann an sie heranschleicht - in seiner Hand hält er einen schweren Baseballschläger. Nur durch eine List und buchstäblich in letzter Sekunde gelingt es Geneva, dem Angreifer zu entgehen...


    Alle Indizien sprechen für eine versuchte Vergewaltigung, so dass der Fall für die Polizei schnell abgeschlossen scheint: Es sieht so aus, als sei Geneva lediglich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen. Allein der geniale gelähmt Ermittler Lincoln Rhyme und seine Parnerin Amelia Sachs durchschauen das brillante Täuschungsmanöver. Denn hinter der Maske des Triebtäters verbirgt sich in Wahrheit ein eiskalter Profikiller, dessen Markenzeichen die Tarotkarte "des Gehängten" ist. Und er lauert nur auf eine Gelegenheit, sein mörderisches Werk zu vollenden!


    Für Rhyme und Sachs beginnt ein atemberaubender Wettlauf mit der Zeit: sie versuchen einen skrupellosen Mörder zu entlarven, der vor nichts zurückschreckt - und dessen Motive möglicherweise 140 Jahre in der Vergangenheit liegen. Doch selbst die modernste forensische Analyse kann in diesem mysteriösen Fall nicht alle Fragen beantworten. Und so geht das Teufelsspiel unaufhaltsam in seine zweite, tödliche Runde...


    Zum Autor: Jeffery Deaver, laut The Times "der beste Autor psychologischer Thriller weit und breit", hat sich nach dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechseln in Virginia und Kalifornien.



    Meine Meinung: Wow, spannend, klasse - ein echter Deaver. Anfangs werden zwar ziemlich viele Personen vorgestellt und deren Lebenswege grob erzählt, aber der Spannung schadet es nicht, man hat einfach ein bißchen Zeit zum Atemholen. Steht der Mordversuch an Geneva wirklich mit ihrem Vorfahren, dem ehemaligen Sklaven Charles Singleton in Zusammenhang? Hat das "Geheimnis" von Charles denn noch Einfluss auf die heutige Zeit? Und wieviele Personen sind denn noch hinter Geneva her, wollen sie umbringen und vor allem WARUM? Fragen über Fragen und immer wieder die Deaver tpischen Wendungen, man kann sich hier auf nichts verlassen. Und man weiss auch ganz genau, wenn der Mörder und angebliche Auftraggeber 50 Seiten vor Ende des Buches geschnappt werden, so kann es nicht das Ende sein. Und wieder eine völlig unerwartete Wendung, man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen bevor die Auflösung denn nun endlich kommt. Besonders erfreulich auch der kurze Auftritt von Kara, der Protagonistin aus "Der faule Henker".


    LG
    Patty :wave

  • Hier hätte Deaver wirklich ein wenig an Wirrungen und Wendungen sparen können, ganz besonders am Schluss, da wechselt der "Oberbösewicht" schlichtweg zu oft. Der Verlauf bis dahin war allerdings schön gestaltet, weniger kompliziert als das chaotische Ende, wenn auch ein bisschen hektisch meiner Meinung nach. Charaktere wie Geneva Settle oder auch Jax kommen bisschen aufgesetzt daher, inklusive hanebüchenen Tiefgang. Die ursprüngliche Story, die in den Rahmen der Zeit der Sklaverei gesetzt wurde, verliert zur Mitte hin ein wenig an Bedeutung und zieht sich, wird aber bei der unglaublichsten Wendung am Schluss wieder in den Vordergrund gedrängt.
    Was mir an "Das Teufelsspiel" allerdings gefallen hat, war Thompson Boyd. Deaver hat da einen äußerst interessanten Charakter geschaffen, besonders sein Drang, endlich wieder zu fühlen.
    Insgesamt ein durchschnittliches Buch, gemessen an den restlichen Büchern der Rhyme/Sachs-Reihe, aber durchaus lesenswert.

  • Originaltitel: The Twelfth Card
    509 Seiten


    6.Fall, LincolnRhyme/Amelia Sachs



    Meine Meinung:
    Eine sehr interessante Geschichte, da sie auch das Leben von Genevas Vorfahren, dem ehemaligen Sklaven Charles Singleton, erzählt, der ungefähr vor 140 Jahren gelebt hat und der nun möglicherweise mit ein Grund ist, warum jemand Geneva ermorden will.


    Es gibt einige Personen, die hinter Geneva her sind, wobei man nicht genau weiß, wie viele es wirklich sind und auch das Motiv ist nicht klar erkennbar. Die Personen sind recht gut gezeichnet, wobei Geneva auf mich etwas oberflächlich wirkt, dafür ist aber die Figur von Thompson Boyd ganz hervorragend dargestellt.


    Man trifft wieder auf sehr viele vertraute Personen neben Lincoln Rhyme und Amelia Sachs, die alle zum Team gehören, aber auch z.B. auf Kara, die schon im "Der faule Henker" als Illlusionistin vertreten war und hier als Spezialistin in Fragen Tarot von Amelia Sachs hinzugezogen wird.


    Es geht natürlich auch hier nicht alles so glatt über die Bühne und daher tauchen immer wieder neue Motive und Spuren auf und immer wieder wendet sich ganz unverhofft das Blatt und man weiß wieder nicht so ganz woran man ist.


    Mir persönlich hat es wieder recht gut gefallen und ich finde es war ein typischer Jeffery Deaver, wenn auch nicht ganz so spannend, wie die anderen Fälle und ich freue mich schon auf den nächsten.

  • Meine Meinung:


    Ein Buch das flüssig geschrieben ist und bis zum Ende durch und durch spannend bleibt. Jeffery Deaver versteht es seine Chararktere lebendig und glaubwürdig erscheinen zu lassen.
    Auch wie bei den anderen Bücher der Rhyme/Sachs enthält diese Geschichte Wendungen und Erkenntnisse, welche miteinander so verflochten sind, das man nie ganz sicher ist was für eine Rolle die einzelnen Personen in dem Roman spielen.
    Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

  • Für Sachs und Rhyme der sechste Fall, für mich der erste des Ermittlerpaares, das sich endlich auch privat gefunden hat. Manches mal habe ich es bereut, die vorangegangenen Fälle nicht gelesen zu haben, es war aber meines Erachtens nicht zwingend notwendig.
    Der Mörder hat es offensichtlich auf Geneva Settle abgesehen und versucht es immer wieder, sie zu ermorden. Aber warum? Jeffrey Deaver schafft es, den Leser immer wieder in die Irre zu führen bzw. vor Rätsel zu stellen. Das Buch ist von Anfang an spannend. Der Täter und auch alle anderen wichtigen Personen werden gut beschrieben, so dass der Leser schnell ein Bild von ihnen bekommt. Aber es ist auch Platz für ein paar unerwartete Wendungen.


    Sehr schnell habe ich das Buch gelesen, leider viel zu schnell. Es wird sicherlich nicht mein letzter Deaver gewesen sein.

  • hm, ich bin gespalten.


    so storys mit geschichtlichem hintergrund (hier das thema anerkennung der bürgerrechte für alle, insb. der schwarzen) finde ich immer hochinteressant. infsofern war der das ein spannender plot für mich - jedenfalls am anfang. sicher, die meisten figuren, die man schon aus den letzten büchern der serie kannte, wurden noch einmal schnell-eingeführt, auch rhyme und sachs mit ihren befindlichkeiten. da wiederholt sich dann schon einiges.
    aber wie gesagt, der einstieg in die geschichte, das schicksal der vorfahren unserer protagonistin geneva, und auch der killer boyd, sorgten für einen guten start in eine neue leserunde der reihe des ermittlerpaars rhyme/sachs.


    irgendwie war es aber dann doch nicht der kracher für mich. die beschreibung harlems und der menschen kam mir sehr akademisch vor. der graffitikönig, der hinter unserer heldin her wahr - passte für mich nicht zum rest der geschichte. die auflösung fand ich schon sehr...na ja. da wurden wieder fallstricke gelegt, verschiedenste motive aus dem hut gezaubert. aber das kennt man ja von deaver. was mich dann doch enttäuscht hat, war das eigentliche motiv. fand ich sehr weit hergeholt.


    alles in allem muss ich sagen: deaver muss aufpassen, dass seine krimis nicht langsam zur massenware verkommen - aber er ist immer noch besser als viele andere in diesem metier.


    bo

  • Das ist der 6. Band der Lyncoln Rhyme / Amelia Sachs- Reihe
    und von der Schnelligkeit dieses Romans war ich begeistert. Die anderen waren zwischenzeitlich immer etwas schwerfällig.


    Hat mir wieder gut gefallen und der Nachfolger wartet schon im Regal auf mich. Werde allerdings wieder eine Pause einlegen tut mir gut und dem Buch auch.


  • Finde *Das Teufelsspiel* auch nicht so spannend, wie die Vorgänger.
    Im Moment zieht es sich für mich unheimlich. Hab jetzt rund 300 Seiten durch, mag zwar schon wissen, wie es weitergeht, aber irgendwie fehlt dem Buch der gewisse "Kick" - ob der Endspurt das wett machen kann??? :gruebel
    Naja, ich lese mal weiter...

  • Zitat

    Original von oemchenli



    Echt???


    Zitier mal gespoilert, würde mich jetzt aber wirklich sehr interessieren.


    Grüße,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • @oemchen:
    Das würde mich auch interessieren :wave
    Obwohl ich eine Ahnung habe, auf was du hinauswillst bzw wie du darauf kommst :-)



    Das hier war der erste Teil der Serie, den ich gelesen habe. Mag vielleicht blöd sein, mitten in der Reihe einzusteigen, aber ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.
    Manchmal habe ich es aber doch sehr deutlich gemerkt, dass mir sozusagen fünf Teile "fehlen". Die Vertrautheit zwischen Amelia und Lincoln zum Beispiel - sie war für mich ganz fremd, genauso wie altbekannte Personen, beispielsweise Lon.
    Die Spannung erlebte dadurch keinen Abbruch, aber ich denke, dass es doch besser ist, die einzelnen Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.


    Viele hier schreiben hier, dass dieses Buch nicht so spannend ist wie seine Vorgänger. Also wenn die anderen Bücher nur halb so spannend werden, wie dieses hier, hat Deaver eindeutig einen neuen Fan gefunden :-)
    Ich hab das Buch wirklich unglaublich spannend gefunden und musste immer weiter lesen, wenngleich ich mich über manche Wendungen der Geschichte regelrecht ärgern musste, weil sie mir so unwahrscheinlich und gekünstelt vorgekommen sind. Aber da das Gesamtpacket spannend blieb, konnte ich damit gut leben.


    Also Manko muss ich allerdings angeben, dass für mich sämtliche beteiligte Personen wirklich farblos geblieben sind. Ich konnte mich in keine einzige Person hineinfühlen, zu keiner einzigen Person irgendwas wie eine Beziehung aufbauen. Am meisten ist mir diese mangelende Beziehung zu ihnen bei Lincoln und Amelia aufgefallen. Schade. Ich hoffe, es liegt daran, dass ich die anderen Fälle nicht kenne, weil alles in allem finde ich das wirklich ein großes Manko.
    Nichtsdestrotrotz habe ich in der Abteilung für deutsche Bücher hier schon den 5. und 7. Band gesehen, die ich bei meinem nächsten Besuch dort mitnehmen werde :-]

  • Zitat

    Original von oemchenli



    Ich kann das jetzt nicht mehr benennen wo das deutlich wurde leider.
    Aber es ist so. :grin


    Hab mal über GOOGLE gesucht und das hier gefunden.


    Un hier steht das auch schon.

  • Bis jetzt (ca. Seite 100) liest es sich ganz angenehm und spannend (ich will schließlich wissen, was es mit einem uralten Zeitungsbericht auf sich hatte, dass man dafür ein Mädchen erschlagen will).

    "Die Menschen sehen schlechtes Benehmen doch nur deshalb als eine Art Vorrecht, weil ihnen keiner auf's Maul haut!" (Klaus Kinski)

  • Ich hab mich jetzt nach einer langen Deaver-Pause wieder mal daran gemacht, einen zu lesen.
    Bis jetzt finde ich es ganz interessant, vor allem die geschichtliche Verwicklung interessiert mich. Da scheinen ja finanzielle Hintergründe mitzuspielen.
    Wie spannend es letztendlich insgesamt sein wird, bis zum Schluß, muss ich abwarten.


    Allerdings wurde mir jetzt wieder klar, dass im Film die Personen falsch besetzt waren.
    Eindeutig steht jetzt nämlich, da, dass Rhymes weiß ist. Außerdem ist der Pfleger ein Mann. Als ich den Film damals sah, war ich total irritiert.

  • Zitat

    Original von oemchenli


    Ich bin mir eigentlich sicher, dass das auch vorher schon erwähnt wird... Ich habe die Reihe der Reihe nach gelesen und wusste es eigentlich wenn mich nicht alles täuscht schon im ersten Buch...

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Ich bin mir eigentlich sicher, dass das auch vorher schon erwähnt wird... Ich habe die Reihe der Reihe nach gelesen und wusste es eigentlich wenn mich nicht alles täuscht schon im ersten Buch...


    Hm :gruebel, würde ich jetzt nicht bestätigen, mir ist das erst bei dem Buch wirklich und wahrhaftig aufgefallen.


    Aber wenns denn so ist ab dem ersten Buch dann haben sie es gut vor mir versteckt.:zwinker :grin

  • Zitat

    Original von oemchenli


    Hm :gruebel, würde ich jetzt nicht bestätigen, mir ist das erst bei dem Buch wirklich und wahrhaftig aufgefallen.


    Aber wenns denn so ist ab dem ersten Buch dann haben sie es gut vor mir versteckt.:zwinker :grin


    100%ig sicher bin ich auch nicht mehr, ab wann ichs wusste, ist schon länger her bei mir mit dem Deavern, von da her passt schon... ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)