Der Falke von Palermo - R.M. Bordihn

  • Klappentext:
    Als Junge lebte er auf den Straßen von Palermo, umgeben von Intrigen, Verrat und Not. Dann wurde er Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation: Friedrich II. von Hohenstaufen war das Wunder seiner Zeit. Spannend und farbig erzählt der Roman das Leben dieses außergewöhnlichen Freigeistes: Von seinem Kampf gegen die Machtansprüche des Papstes, von seiner schicksalhaften Liebe zu Bianca von Sizilien, der Frau aus dem Bürgertum, die nie seine Kaiserin werden kann, von seinem Kreuzzug, bei dem er Jerusalem ohne Kampf gewinnt.
    Voller Atmosphäre schildert R.M. Bordihn den Zauber Siziliens und das Leben im mittelalterlichen Deutschland in diesem großen historischen Roman.



    Autorin:
    R.M. Bordihn stammt aus Südafrika und lebt heute in der französischen Schweiz. Sie studierte Geschichte an der Universität Johannesburg und hat sich intensiv mit der Zeit des Mittelalters beschäftigt. „Der Falke von Palermo“ ist ihr erster Roman.



    Meine Meinung:
    Dem Klappentext ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Bordihn erzählt das Leben Friedrichs -einschließlich seiner Beweggründe, wie sie gewesen sein könnten-, in spannender, und lebhafter Weise, sodass dieses Buch für Freunde historischer Romane ein echtes Vergnügen bereitet und zudem reichlich Informationen zu der damaligen Zeit liefert. Obwohl mir die Darstellung Friedrichs manches Mal zu einseitig war, halte ich dieses Buch für sehr empfehlenswert.


    Viele Grüße
    Kalypso
    .

  • Das Buch hat mir auch gut gefallen. Ich fand es lebendig, glaubwürdig und ich habe keine groben Fehler gefunden. Außerdem schätze ich es sehr, wenn solche Romane über historische Personen nicht einfach nur die Eckdaten und bekannten Anekdoten abklappern, sondern sich die Autoren auch selbst was einfallen lassen, was zur Handlung paßt, sonst könnte man ja gleich eine Biographie lesen.
    Mir war er aber auch fast schon zu positiv dargestellt. Was aber auch daran liegt, daß der Schwerpunkt auf den frühen und mittleren Jahren lag, weshalb der düstere, paranoide Tyrann der späteren Jahre nicht so zum Vorschein kam.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Das Buch hat mir auch gut gefallen. Ich fand es lebendig, glaubwürdig und ich habe keine groben Fehler gefunden. Außerdem schätze ich es sehr, wenn solche Romane über historische Personen nicht einfach nur die Eckdaten und bekannten Anekdoten abklappern, sondern sich die Autoren auch selbst was einfallen lassen, was zur Handlung paßt, sonst könnte man ja gleich eine Biographie lesen.


    Ganz meine Meinung!



    Zitat

    Original von Grisel
    Mir war er aber auch fast schon zu positiv dargestellt. Was aber auch daran liegt, daß der Schwerpunkt auf den frühen und mittleren Jahren lag, weshalb der düstere, paranoide Tyrann der späteren Jahre nicht so zum Vorschein kam.


    Das erwähnte ich ja schon in der Berling-Runde , dennoch ist es ein wirklich schönes und "echtes" Buch.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich zähle es auch zu den besseren F II-Romanen. Hier kann man wirklich schön auf einfache Weise mal in sein Leben reinschnuppern.


    Ich habe dabei ja nicht so großartige Vergleichsmöglichkeiten.
    Wenn du ähnlich gute Bücher vorschlagen kannst, dann nur zu :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Ich habe dabei ja nicht so großartige Vergleichsmöglichkeiten.
    Wenn du ähnlich gute Bücher vorschlagen kannst, dann nur zu :grin


    Meine Favoriten unter den Friedrich II-Romanen sind "Federico" von Lewin und "Mann aus Apulien" von Horst Stern. Zweiteres ist vollkommen anders, das sind Gedanken über sein Leben und anderes aus Sicht eines alternden Friedrichs. Bei dem Buch brauchte ich zwei Anläufe, beim zweiten Mal hat es mir schon sehr gut gefallen.


    Ein sentimentaler Favorit ist Karl F. Kohlenberg "Drei Rosen für den Ritter" und "Ein Schwert für den Kaiser". Grauenhafter Schwulst und seeehr fantasiefreudig, geschichtlich betrachtet. Aber, waren meine ersten Friedrich II-Romane und er war selten so liebenswert wie hier. Wohl gerade, weil es falsch ist. :lache


    Cyran, nach dem Pelican in der Leserunde gefragt hat, ist auch nett. Der behandelt eben alle letzten Staufer. Nur, wie gesagt, da muß man hart im Nehmen sein.


    "Im Schatten des Staufers" von Engelhardt behandelt ähnlich wie Cyran die letzten Staufer, aber ohne Friedrich II, die beginnt bei Konrad IV. Tile Kolup taucht hier auch auf.


    Die anderen habe ich mir entweder aus der UB gekramt (uralt), oder sie behandeln ihn nur am Rand oder sie sind nicht der Rede wert.


    Deiss zB mit dem grausamen Titel "Ich wollte Heiland sein ..." ist genau das, was Bordihn eben nicht ist, nur ein romanhaftes Abklappern der Fakten. OK, ich habe ihn kurz vor Lewin gewesen, das hat ihm nicht gutgetan.

  • "Der Falke von Palermo" habe ich auch in guter Erinnerung. Ich hatte es damals in Anschluss an "Wie ein Lamm unter Löwen" gelesen, weil ich die ganze Zeit aus einer anderen Perspektive kennenlernen wollte. Und ich muss sagen, "Der Falke von Palermo" hat mir besser gefallen, weniger ekelhafte, detailreiche Schilderungen.....

  • Irgendwie ist mir der Friedrich in "Der Falke von Palermo" etwas fremd geblieben. Ich konnte die Faszination, die von ihm ausgehen soll, nicht nachempfinden. Die Autorin beschrieb es, aber dargestellt hat sie es in meinen Augen nicht. Ich fand ihn auch durchweg arg positiv beschrieben.
    "Wie ein Lamm unter Löwen" ist schon einige Jahre her bei mir, aber durch dieses Buch wurde mein Interesse an Friedrich geweckt.
    Der "Falke" ist gut und zackig zu lesen und durchweg interessant. Aber, wie gesagt, der Funke zu Friedrich sprang für mich nicht über.

  • Ich hab mir jetzt für meinen Urlaub auch den "Falken von Palermo" gekauft. Ich denke das Buch ist für nen Urlaub genau das richtige, aber die Messlatte, die Tilman Röhrig gelegt hat, an die wird das Buch bestimmt nicht rankommen! Naja, ich bin gespannt!


    Übrigens: Ich bin neu hier. :wave Hab das tolle Forum erst heute entdeckt.

  • Eines der besseren Stupor mundi - Bücher. Wenn viele hier sagen, es sei hier zu positiv dargestellt, ist mein Kommentar dazu- ein wahrhaft Großer in der Geschichte der 1800 Jahre nach seiner Zeit immer noch polarisiert- entweder Dämon oder Lichtgestalt- dabei einfach nur- Mensch.
    Bordihn arbeitet genau diesen Menschen sehr gut heraus, seine Jugend, seine Prägung und seine Entwicklung. Viele Geschichtsschreibung in der Folge wurde von denen geprägt, die im Mittelalter Geschichte (auf-)geschrieben haben, von Priestern, die in F II den Antichristen, den Muslimfreund sahen, der ihrem Werten nicht entsprach.