Der futurologische Kongreß - Stanislaw Lem

  • Kurzbeschreibung (Amazon):
    Aus Ijon Tichys Erinnerungen
    Der achte futurologische Kongreß zu Nounas in Costricana, an dem auch der weltberühmte Weltraumfahrer Ijon Tichy teilnimmt, steht unter keinem guten Stern. In den Straßen kämpft eine rücksichtslose Militärregierung mit Insurgenten, wobei auch chemische Kampfstoffe eingesetzt werden, sogenannte "Gutstoffe", Benignatoren....
    Wie in den "Sterntagebüchern" betreibt Lem ein Spiel mit der Sprache und schöpft scheinbar mühelos mehr als hundert neue Begriffe aus der Wissenschaft und dem Leben der Zukunft und imaginiert beiläufig die "sprachseiteige Zukunftsvoraussage", d. h. eine Futurologie, die die Zukunft anhand der Umformungsmöglichkeiten der Sprache erforscht.


    Der Autor:
    Stanislaw Lem bei Wikipedia


    Eigene Meinung:
    Sciene-Fiction ist mir bekannt, Utopien sind es mir ebenfalls - aber in dieser Zusammenstellung sind sie mir völlig neu. "Der futurologische Kongreß" ist eine "wissenschaftliche Utopie", eine, die sich auf die Möglichkeiten des "chemisch Machbaren" und des rasanten Bevölkerungswachstums stützt. Das Buch beginnt sehr skurril, und immer, wenn sich eine gewisse Ordnung oder ein roter Faden erkennen lässt, fällt es wieder ins Skurrile zurück.
    Ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Die Utopie als solche hat mich beeindruckt und erschüttert, aber die "Verpackung" finde ich doch etwas sehr schräg :wow

  • Ich hab so gut wie alles von Stanislav Lem in meiner Teenagerzeit verschlungen. Das ist ein paar Jahrzehnte her, kann mich daher nicht an Einzelheiten erinnern. Aber sie haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und gerade dieser Titel hatte es mir damals angetan.


    Interessanterweise hab ich vor kurzen ein Interview mit dem Fantasy Autoren Guy Gavriel Kay gelesen, der ebenfalls von den Science Fiction Autoren aus Osteuropa sehr beeindruckt ist und dabei allen voran Lem erwaehnt. Er merkte an, dass sich dieses Genre dort besonders gut entwickelt und Glanzleistungen vollbracht hat, weil es eine der besten Moeglichkeiten war die politischen Umstaende im Land zu kritisieren ohne dabei gleich ihr Leben zu riskieren. Und die Utopie, wie sie hier im futurologischen Kongress beschrieben wird, ist ein sehr gutes Beispiel dafuer.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich habe das Buch heute beendet und war beeindruckt!
    Diese ganzen neuen (und vor allem auch lustigen) Begriffe, die irrwitzige Zukunft und dieses Mischmasch aus Utopie und Dystopie hat mir unglaublich gut gefallen.
    Ich werde mit Sicherheit bald mehr von Lem lesen!

  • Auch wenn es schon einige Jahre bzw. Jahrzehnte her ist, daß ich das Buch gelesen habe, erinnere ich mich noch sehr gut an diverse skurrile Szenen, die aus heutiger Sicht alles andere als weit hergeholt sind. Zwar kann das Buch nicht unbedingt mit den genialen "Sterntagebüchern" konkurrieren, aber lesenswert ist es allemal.

  • Dieses Buch habe ich gestern in einem Rutsch durchgelesen. Das war mein erstes Lem Buch und es hat mir echt gut gefallen. Und das erschreckenste ich könnte mir so eine Zukunft für uns echt gut Vorstellen :wow .


    Ich freue mich schon drauf weitere Bücher von Lem zu lesen. Bei mir liegt jetzt noch Sternentagebücher was ich morgen anfangen werde bin schon gespannt.

  • Ich habe das Buch gestern in fast einem Rutsch durchgelesen und ich fand es gleichzeitig erschreckend, völlig skurril, (stellenweise) saukomisch und faszinierend.


    Besonders der Anfang ist sehr skurril, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Man bekommt eine erschreckende Zukunft gezeigt, in welcher es für jede Sinneswahrnehmung und für jede Emotion eine Pille gibt - und nicht nur dafür. Man beginnt unwillkürlich darüber nachzudenken, ob wir uns womöglich auf eine solche oder ähnliche Zukunft zu bewegen. Die Denkweise, die dem ganzen Horrorszenario zugrunde liegt, ist allerdings erschreckenderweise schon jetzt aktuell: Kann man die hässliche Wahrheit nicht ändern, muss man sie verhüllen.


    Ich werde bestimmt noch das ein oder andere Buch von Lem lesen. :anbet