Salman Rushdie - Shalimar der Narr

  • Kurzbeschreibung (Amazon):
    Vor den Augen seiner Tochter wird Professor Max Ophuls, Ex-US-Botschafter in Indien, von seinem moslemischen Chauffeur ermordet. Die Geschichte dieses Attentats beginnt Jahrzehnte zuvor im Paradies: in Kaschmir, einem von der Natur gesegnetem Land, in dem Menschen aller Rassen friedlich zusammenleben. Dort verliebt sich die schöne, »himmlische« Tänzerin Boonyi in einen Hochseilartisten, genannt Shalimar der Narr, von dem es heißt, er könne auch ohne Seil durch die Luft gehen. Doch die die Zeit des Paradieses nähert sich dem Ende, weil ein Bürgerkrieg das Land mit Terror überzieht. Auftritt Troubleshooter Max Ophuls: Weltkriegskämpfer, Diplomat, nebenbei Drahtzieher beim US-Geheimdienst und Glücksengel vieler Frauen. Auf einem für ihn veranstalteten Fest tanzt Boonyi nur für ihn, und er hat Augen nur für sie … Ein grandioses Buch eines großen Erzählers über den Konflikt zwischen Okzident und Orient.


    Der Autor:
    Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, wurde mit seinem Roman 'Mitternachstkinder' weltberühmt. Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Roman 'Satanische Verse' (1988) verhängte der iranische Revolutionsführer Khomeini eine Fatwa über ihn. Nach mehr als zehn Jahren mit unbekanntem Aufenthalt in England lebt Rushdie heute in New York. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen und sind in über zwei dutzend Sprachen übersetzt worden. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt.


    Eigene Meinung:
    Dieses Buch war mein erstes von Rushdie und hat mich unwahrscheinlich beeindruckt. Kunstvoll wird hier ein politischer Konflikt mit einem ganz persönlichem Drama verwoben, in das Menschen aus dem Orient und dem Westen verwoben sind, deren Kulturen gegensätzlicher nicht sein könnten.
    Die Geschichte ist dicht gepackt mit Bildern, Anspielungen, Fakten,...
    "Shalimar der Narr" ist mit Sicherheit kein Buch, das "in einem Rutsch" gelesen und verdaut werden kann. Aber es ist ein Buch, das absolut empgehlenswert ist! Ich werde es mit Sicherheit ein zweites Mal lesen!

  • Zitat

    Original von Soso
    Kunstvoll wird hier ein plotischer Konflikt!


    Allein wegen der Frage, was ein plotischer Konflikt ist, müßte man das Buch eigentlich unbedingt lesen! *SCNR* :grin


    Aber auch so hört es sich interessant an. Von Salman Rushdie habe ich - natürlich - schon jede Menge gehört, aber nie etwas gelesen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • :grin Hab den Tippfehler berichtigt


    Ich hatte vorher auch noch nichts von Rushdie gelesen, doch schon während der Lektüre von "Shalimar der Narr" habe ich mir 3 weitere Bücher von diesem Autor ertauscht :-) Er hat einen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt und mich gleich in seinen Bann zieht.

  • Das Buch gehört für mich mittlerweile zu den Büchern, die ich auf jede "Unbedingt-lesen-Liste" setzen würde.


    Ich habe es verschlungen und mußte mich oft bremsen, doch langsamer zu lesen, wegen einer Menge mehr als kluger Gedanken, unglaublich schöner Beschreibungen kleiner Details...
    Rushdi erzählt wie ich mir immer die Erzähler des Orients vorgestellt habe. Blumig, freundlich, spannend interessant.
    Und in diesen Geschichten entdeckt der geneigte Leser, dem es um mehr als nette Unterhaltung geht, die Signatur unserer Zeit, eine Horizonterweiterung zu den Themata rund um die Konflikte unserer Tage.
    Ich bin sehr nachdenklich geworden, als ich diese neue Geschichte vom verlorenen Paradies gelesen habe. Ich bin nach wie vor begeistert von diesem Werk und kanns nur wärmstens empfehlen.
    (Man kann es auch nur um seiner wunderbaren Sprache willen lesen.)

  • :gruebel Um das buch schleich ich auch schon lang wie eine katze um den heissen brei herum.
    Ich kenn von ihm eigentlich nur 'The Ground Beneath Her Feet', und das war sooo toll und soo intensiv, das hat perfekt zu dem anfang-mitte 90er rock-revival gepasst, und ich hatte die ganze zeit probleme, ob es seine 70er jahre-bands, die er erfunden hat, wirklich gegeben hat, die er an existierende wie Led Zepplin u.a. angelehnt hat. Es kam einem alles so vertraut vor, dass man glaubte, sich daran zu erinnern, und die platten alle zu kennen, aber nichts war real, nur anspielungen auf reale personen waren drinnen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    licht
    Rushdi erzählt wie ich mir immer die Erzähler des Orients vorgestellt habe.


    Müßt ihr diesen Fred aus der Versenkung holen? Sowas suche ich doch immer. Schon wieder ist die "Liste der bald zu beschaffenden und lesenden Bücher" um ein Exemplar angewachsen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Aus diesem Grund hat er die auch versteckt :lache


    On Topic, ich habe den Titel zwar noch nicht gelesen, aber bist jetzt auch Forumsextern ausschließlich Gutes darüber gehört.



    interessierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Und man sieht deine wunschliste nicht...


    Ist auch besser so; die würde inzwischen die Kapazität der Forumsdatenbank sprengen! :lache


    Bücher, die nicht gleich in irgendeinem Warenkorb landen, nehme ich in Booklooker in die Wunschliste auf. Da kann ich sicher sein, daß ich sie nicht vergesse - denn alles gleich kaufen geht aus "finanztechnischen" Gründen leider auch nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")