Die russische Gräfin - Anne Perry

  • Kurzbeschreibung (von Amazon):
    Die Anschuldigungen der russischen Gräfin Zorah Rostova erscheinen so absurd, dass es dem berühmten Londoner Anwalt Sir Oliver Rathbone im ersten Moment die Sprache verschlägt: ausgerechnet die über jeden Zweifel erhabene Prinzessin Gisela soll ihren Mann vergiftet haben. Dabei hat doch Friedrich, Kronprinz des kleinen deutschen Fürstentums Felzburg, wegen der Liebesheirat mit der unstandesmäßigen Gisela auf alle Thronansprüche verzichtet; seither leben die beiden in Venedig im Exil, sind aber gerngesehene Gäste an allen europäischen Fürstenhöfen. Bei einem Besuch beim Duke of Wellborough fiel Prinz Friedrich vor ein paar Wochen vom Pferd, und selbst die aufopfernde Pflege Giselas konnte ihn nicht mehr retten. Niemand zweifelte bisher an einer natürlichen Todesursache - bis eben die rothaarige russische Gräfin bösartige Gerüchte in die Welt setzte. Gisela droht mit einer Zivilklage, und Zorah Rostova wendet sich an Sir Oliver Rathbone, der von der Gräfin so fasziniert ist, dass er wid er besseres Wissen schließlich einwilligt, sie vor Gericht zu verteidigen. Daher bittet Sir Oliver seinen alten Freund William Monk, sich in den Kreisen des Hochadels umzuhorchen und diskrete Nachforschungen anzustellen. Und tatsächlich stößt William Monk schon bald auf ein paar interessante Tatsachen. Kurz vor seinem Reitunfall erhielt Friedrich Besuch eines deutschen Grafen, der ihn bat, ohne Gisela nach Felzburg zurückzukehren, da dem kleinen Fürstentum durch die Expansionsgelüste des benachbarten Preussen ein Verlust der Unabhängigkeit drohte und nur der beim Volk noch immer beliebte Ex-Kronprinz Friedrich sich dagegen hätte wehren können. Gibt es vielleicht politische Kreise, denen der Tod des Prinzen nicht ungelegen kam? Oder liegen die Motive doch im Privatleben des Prinzen, der nicht so tugendhaft war, wie er sich der Öffentlichkeit präsentierte...


    Zur Autorin:
    Anne Perry, 1938 in London geboren, musste als Zehnjährige wegen ihrer angegriffenen Gesundheit England verlassen und verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Mittlerweile begeistert sie mit ihrem Helden, dem Privatdetektiv William Monk, sowie dem Detektivgespann Thomas und Charlotte Pitt ein Millionenpublikum. Die Autorin lebt in Suffolk.


    Eigene Meinung:
    Eigentlich sind sich alle Bücher von Anne Perry sehr ähnlich: Polizist oder Privatdetektiv, seinerseits "einfacher Bürger", muss einen Mordfall in der "Oberschicht" aufklären.
    Ab und an lese ich gern diese Bücher, einfach weil das spätviktorianische England immer sehr schön geschildert wird. Dieses Buch hat mich jedoch sehr enttäuscht. Die ersten 200-250 Seiten war wirklich nichts als reine Situationsbeschreibung. Es gab keine Hinweise auf die Lösung des Falles und zum Schluß hatte man das Gefühl, nun wollte die Autorin endlich irgendwie zum Ende kommen, denn die Aufklärung des Mords war doch serh aus der Luft gegriffen.
    Schade, aber unterhaltsam war es trotzdem ein wenig :-)

  • Hallo Soso,


    ich finde auch, es ist definitiv das schwächste Buch aus der Monk-Reihe. Ich fand nicht nur die Aufklärung des Mordes, sondern die gesamte Geschichte nicht so ganz schlüssig.


    Viele Grüße,
    Laila

  • Hallo in die Monk-Runde,


    da gerade der neueste Monk erschienen ist, habe ich mich hier bei der Buechereule mal nach Rezis zu einer meiner Lieblingsbuchreihen umgesehen - und - diesmal nur wenig gefunden - ts ... daran muss ich langsam was ändern.


    Zur Russischen Gräfin kann ich auch nur sagen - ein fast verzichtbarer Roman:


    Weighed in the Balance (1996) Die russiche Gräfin (1999)


    Inhalt


    Als die charismatische Gräfin Zorah bei Rathborne auftaucht, fühlt er sich wider alle Vernunft gezwungen sie wegen der Verleumdungsklage, die ihr angelastet wird, zu verteidigen. Prinz Friedrich ist tot, und Zorah bezichtigt die Ehefrau des Mordes. Würde es sich nicht um das Liebespaar des Jahrzents handeln, wäre das Aufsehen sicher geringer, doch Zorah zerstört damit die Illusionen vieler Engländer über die Liebe. Damit hat sie emotional ganz England gegen sich.


    Doch die Indizien sprechen absolut gegen die Möglichkeit, dass Friedrich von seiner liebenden Frau umgebracht wurde. Scheinbar war sie die einzige, die keine Gelegenheit hatte. Monk muss sich einiges einfallen lassen, um die wirklichen Fakten kennen zu lernen.



    Meine Meinung:
    Währe nicht wieder die Freundschaft ein Hauptthema dieses Romans, ich würde ihn als verzichtbar kennzeichnen. Der Fall selbst hat mich überhaupt nicht interessiert, obwohl die Auflösung spannend ist.


    Einzig die Entwicklung der Beziehungen im Trio Rathbone, Monk und Hester war es wert diesen Roman zu lesen. Was muss man tun, damit man sich als echter Freund erweist? Was heißt Loyalität? Wären nicht diese Themen gewesen, ich hätte das Buch nach den ersten 100 Seiten beendet.


    So habe ich jedoch zumindest die Entwicklung der Haupthelden mit Freude verfolgt.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von binchen
    Währe nicht wieder die Freundschaft ein Hauptthema dieses Romans, ich würde ihn als verzichtbar kennzeichnen. Der Fall selbst hat mich überhaupt nicht interessiert, obwohl die Auflösung spannend ist.


    Einzig die Entwicklung der Beziehungen im Trio Rathbone, Monk und Hester war es wert diesen Roman zu lesen. Was muss man tun, damit man sich als echter Freund erweist? Was heißt Loyalität? Wären nicht diese Themen gewesen, ich hätte das Buch nach den ersten 100 Seiten beendet.


    So habe ich jedoch zumindest die Entwicklung der Haupthelden mit Freude verfolgt.


    Die Krimihandlung fand ich auch nicht so prickelnd, aber die privaten Entwicklungen sind doch sehr spannend. Die machen die Schwächen im Krimiplot wieder wett.