Einsam

  • Branka
    Vielleicht ist das Elaine erstes "Gedicht " Und zum Autoren dasein gehören 10% Talent die anderen 90% sind Arbeit


    GRUSS
    DENY
    *der der jetzt Mathe lernen Muss

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

  • @ Deny Danke :-)


    Ja es ist mein erstes "Gedicht". Eigentlich sollte es nie als eins dastehen^^. Na ja danke für alle Meinungen hier. Und die Kritik nehm ich mir eigentlich nie so sehr zu Herzen. Mir gefällt der Text, weil er das widerspiegelt, was ich letztes Jahr gefühlt habe. Und Gefühle kann ich nun mal nicht in Reimen ausdrücken :write :-)

  • Danke an magali und Churchill, dass ihr euch mit dem Text auseinander gesetzt habt. Dafür ist m.M.n. die Autorenecke da, dass man einen Text postet und ihn dann der öffentlichen Diskussion zur Verfügung stellt. Aber dass sollte, auch m.M.n., eine Auseinandersetzung mit dem Text sein. Und wer das nicht möchte, kann sich doch raushalten. Oder nicht?

  • Ich habe mich durchaus mit dem Text auseinandergesetzt, auch wenn ich nicht so viel dazu geschrieben habe. Das ich den Text nicht schlecht fand, schrieb ich. Und ich habe auch versucht klar zu machen, dass man den Text nicht so bewerten darf, als ob ein professioneller Autor ihn geschrieben hätte. Denn für das was er sein sollte, nämlich ein Gefühl oder ein Gedanke der zu Papier gebracht wurde, fand ich ihn wirklich gut.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Branka


    ja, hast du :knuddel1


    Bloß bist du damit gleich in das übliche Wespennest geraten.


    Diese 'gefühlten' Texte sind ein Problem. Tom hatte durchaus recht.


    Für Erfahrenere sind sie eine echte Geduldsprobe. Manchmal geht man einfach in die Luft.
    Wir haben auch so gelernt. Schön war es allerdings nicht.
    Ich selber glaube nicht daran, daß Schläge hart machen. In meiner Erfahrung machen sie schlecht.
    Aber das ist nur meine Erfahrung.
    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Diese 'gefühlten' Texte sind ein Problem.


    Vor allem, wenn bzw. weil sie ohne Kontext daherkommen. Deshalb auch immer wieder der Verweis auf die Tagebücher, die eine sehr persönliche Literaturform sind, die ihren Kontext mitbringen, quasi ohne ergänzende Informationen.


    Ist ja kein schlechtes Ziel, einem Leser Gefühle (oder Gedanken um Gefühle herum) vermitteln zu wollen, aber ein Leser, dem jegliche Informationen über Gründe, Umfeld, Situation, Konflikt usw. fehlen, der wird sich in diese Gefühle nicht oder nur unzulänglich hineinversetzen können. Der fehlende Kontext führt zu fehlender Identifikation. Gefühle sind nicht "allgemein". Die melancholisch-traurige Sehnsucht des einen ist das Glück des anderen. Gefühle gehen einher mit jemandem/etwas, der/das sie transportiert (bzw. hat). Ohne diesen Anteil bleiben sie - ausformuliert - beliebig und erreichen nur jene, die sich gutmenschlich in jedermann hineinzuversetzen versuchen. Literarisch ist das dicht an der Wertlosigkeit, wenn man denn etwas bzw. jemanden erreichen will.


    Anders gesagt: Ich schreibe jetzt mal ein Gedicht oder eine Geschichte über Einsamkeit ist ein guter Vorsatz. Um aber Empathie bzw. Identifikation hervorzurufen, was grundsätzlich nötig ist, um einen Leser an die Geschichte zu binden, muß man den Schritt vom Allgemeinen zum Besonderen tun.

  • Ja, genau.
    Sehr gut zusammengefaßt.


    Es geht um das Denken vor bzw. während des Schreibens.
    Daß aber beim Schreiben Denken und Fühlen zusammengehören, muß man auch erst lernen.


    Danke, Tom
    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ihr habt ja beide Recht, Tom und Magali. Aber die jungen Eulen, die hier etwas veröffentlichen, haben doch von solchen Dingen noch gar keine Ahnung. Als ich in dem Alter noch Gedichte schrieb, habe ich mir auch keine Gedanken über solche Fragen gemacht. Weil es für mich in dem Moment nicht wichtig war. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine Gedichte niemals veröffentlicht habe. Aber wenn man eine Geschichte oder ein Gedicht von einem jungen Menschen liest, der damit einfach nur seine Gefühle ausdrücken wollte, dann sollte man versuchen Kritik so zu üben, dass es dem Schreibenden von Nutzen ist.


    Heißt: sagt ihm doch gleich das, was ihr in den letzten beiden Postings geschrieben habt. Ohne ihn gleich zu "schimpfen" für seinen Beitrag. Gebt dem Schreiberling nicht das Gefühl, einen totalen Fehler mit der Veröffentlichung gemacht zu haben. Derjenige muss doch auch erstmal lernen, wie das alles geht und versucht sich erstmal. Aber durch solche Postings wird einem die Motivation, die Freude und auch der Enthusiasmus genommen Texte zu veröffentlichen. Mit konstruktiver Kritik allerdings, die der Schreibende auch versteht, kommt man vielleicht weiter. Dann verbessert derjenige vielleicht den Text, so dass man darüber diskutieren kann und zu einem, für alle befriedigenden Ergebnis kommen kann.


    Ich habe nichts dagegen (nicht das ihr mich falsch versteht), wenn man mal etwas harscher mit Kritik ist. Manchmal ist das gut so, wenn beispielsweise jemand ständig Texte veröffentlicht, ohne sich über die geäußerte Kritik Gedanken zu machen. Oder wenn jemand nur hier ist, um sich in der Autorenecke auszutoben. Aber wenn jemand das erste Mal hier etwas veröffentlicht, vielleicht keine Ahnung hat was los ist und dann so niedergerannt wird, dann ist das schade.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Branka
    Aber wenn man eine Geschichte oder ein Gedicht von einem jungen Menschen liest, der damit einfach nur seine Gefühle ausdrücken wollte, dann sollte man versuchen Kritik so zu üben, dass es dem Schreibenden von Nutzen ist.


    Nein, dann sollte man sich eigentlich schlicht und einfach auf seine Finger setzen. :grin
    Bei "rein subjektiven" Texten ist Kritik jeder Art schlichtweg Unsinn. Jemand, der "einfach nur seine eigenen Gefühle ausdrücken" will, ist erstens nur auf Sendung gestellt, nicht auf Empfang (also bei Kritik bestenfalls beleidigt, daß man ihn verletzt), und zweitens hat er den Schritt vom Besonderen, von der begrenzten Welt seines Egos zum Allgemeinen noch längst nicht getan. Es geht nur um die eigenen Erfahrung und Empfindung, die ohne Nahdenken auf eine sehr hypothetische Allgemeinheit projiziert wird.


    Der Schritt vom tatsächlich erkannten Allgemeinen zurück zum Besondern, den Tom meint, ist derjenige hin zu einer fiktiven Dritten Person, dem "Lyrischen Ich" bzw. "Fiktionalen Ich", das in jeder literarischen Figur steckt. Es ist der Träger der (hoffentlich gründlich "verdauten") Gedanken und Gefühle, in dem ein Leser als Empfänger diese dann auch nachvollziehen bzw. zumindest psycho-logisch verstehen kann.


    Zitat

    Heißt: sagt ihm doch gleich das, was ihr in den letzten beiden Postings geschrieben habt. Ohne ihn gleich zu "schimpfen" für seinen Beitrag. Gebt dem Schreiberling nicht das Gefühl, einen totalen Fehler mit der Veröffentlichung gemacht zu haben.


    Ich habe im ganzen Thread kein "Schimpfen" finden können -- allerdings bei der geringsten Ironie oder allgemeinen kritischen Haltung von Eulenautoren eine "Schutzmantelmadonnahaltung", die besagten Eulenautoren sofort Arroganz etc. unterstellte.
    Und ich muß wirklich sagen, daß ich das angesichts der harschen Worte, die hier oft für (meist nicht anwesende) Autoren benutzt werden, ziemlich albern finde.


    Zitat

    Aber wenn jemand das erste Mal hier etwas veröffentlicht, vielleicht keine Ahnung hat was los ist und dann so niedergerannt wird, dann ist das schade.


    Meiner Ansicht nach, sollte jemand, der sich hier gerade registriert hat, im eigenen Interesse erst einmal schauen, wie es hier zugeht, sich mit Meinungskundgebungen beim Hauptthema (Lesen) üben, und sich nicht in unüberlegtem Enthusiasmus sofort z.B. auf die Möglichkeit, hier eigene Texte zu veröffentlichen, stürzen.


    Denn erstens ist die Veröffentlichung eines Textes in einem Forum in der Tat eine Veröffentlichung, allerdings keine valkide Veröffentlichung wie die in einer angesehenen Literaturzeitschrift oder einem richtigen (!) Verlag. Der Text ist damit für alle Zeit verbrannt, er kann (Internet ist grausam) geklaut und plagiiert werden, ohne daß irgendein effektiver Schutz besteht.


    Zweitens macht sich jemand unbeliebt oder zumindest lächerlich, der eine Kneipe betritt und, weil er gehört hat, daß es dort auch Gelegenheit zu Karaoke gibt, sofort mit dem Mikro auf die Theke springt und mitsingt.


    Wer sich dem Wind einer Öffentlichkeit aussetzt, muß damit rechnen, daß es nicht nur ein laues Sommerlüftchen ist.

  • Hallo, Branka.


    Tom unterschreibt zunächst mal alles, was Iris ausgeführt hat: :write


    Zitat

    Mit konstruktiver Kritik allerdings, die der Schreibende auch versteht, kommt man vielleicht weiter. Dann verbessert derjenige vielleicht den Text, so dass man darüber diskutieren kann und zu einem, für alle befriedigenden Ergebnis kommen kann.


    "Konstruktive Kritik", das ist eine wunderbare Formulierung, über die ich mich aufrege, seit ich mit Textarbeit und -besprechungen zu tun habe. Okay, Texte haben gegenüber anderen Kunstwerken (etwa Bildern und Skulpturen) den Vorteil, gestaltungsmäßig flexibel zu sein, sich also jederzeit noch ändern zu lassen. Aber das ist - Schreibwerkstätten und dergleichen mal außenvor - m. M. n. immer die Aufgabe des Autors. Und zwar aus zwei Gründen: Es gibt so gut wie keine objektiven Kriterien für die Qualität von Texten, weshalb es auch keine objektiven Begutachter geben kann; Meinungen zu Texten sind beliebig, austauschbar und uneinheitlich, von Anmerkungen zu Orthographie und Grammatik mal abgesehen. Zweitens hat jede gestalterische Kritik (und das ist mit "konstruktiv" meistens gemeint) zur Folge, daß ein weiterer Koch im Brei herumrührt, ein anderer vor allem. Ein Text, der auf diese Art geändert wird, und sei es auch nur z. B. auf den Hinweis hin, daß Landschaftsbeschreibungen am Anfang immer nerven, daß die Perspektive unglücklich gewählt ist usw. usf., ist nicht mehr der Text des Urautors. Deshalb bin ich eigentlich kein Freund von solchen Hinweisen, es sei denn, sie werden explizit erbeten, die "Veröffentlichung" hat den Sinn, solche Hinweise zu erhalten (wie z. B. in der Textbesprechungsecke der 42erAutoren). Die Forenüberschrift hier lautet jedoch: "Eigene Kurzgeschichten, Gedichte, Texte ...". Sie lautet nicht: "Textarbeit". Feuilletonrezensionen enthalten auch keine Hinweise an den Autor, wie er seinen Text hätte besser machen können; das würde sich, bei aller Arroganz, die diesen Leuten häufig (manchmal unberechtigterweise) unterstellt wird, kein Feuilleton-Rezensent herausnehmen.


    Lange Rede. Zwei Vorschläge:


    1. (Bereits von Ines und mir angeregt) Einrichtung einer Autorenecke für Eulenkükenautoren. Bei Texten, die dort gepostet werden, weiß man, daß sie von Anfängern und/oder sehr jungen Eulen stammen. In dieser Sektion hier werden nur noch Texte veröffentlicht, deren Autoren meinen, schreiben zu können, weshalb man sie nicht mit Wattehandschuhen anfassen muß.


    2. Einrichtung einer "Textgarage". Dort stellen Autoren unfertige Texte ein, bei deren weiterer Gestaltung/Überarbeitung Hilfe benötigt wird.

  • Tom,


    wer immer in der 'Eigene Texte - Ecke' einen (hoffentlich) eigenen Text einstellt, erwartet Kommentar.


    'Kommentar' beinhaltet für mich Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen.
    Dabei muß ich aber einige Faktoren in Rechnung stellen:


    wo ich mich befinde, nämlich in einem L e s e forum.
    Bestimmte Voraus - Annahmen über den Grad der Erfahrenheit von Autor/Autorin
    womit ihr/ihm am besten gedient ist
    Meine eigene Zeit.


    Für 'Textarbeit' ist hier nicht der Ort. Die Beschäftigung auch nur mit dem mickrigste AnfängerInnenkrempel (sic!!) bringt im Fall von echter 'Textrabeit' einen beträchtlichen Zeitaufwand mit sich.


    Echte Textarbeit halte ich im Rahmen des Eulenforums für ein ebensolches Extrem wie Docs Furcht vor dem Kuscheln.


    Alles hier ist bloß Kompromiß.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus