Das Boot - Lothar-Günther Buchheim

  • Kurzbeschreibung:
    Fünfzig oder mehr junge Männer unterschiedlicher Fähigkeiten und unterschiedlicher Ansichten sind, zusammengepfercht in einem U-Boot im Herbst 1941 auf dem Weg in den Atlantik, um dort gegen die englische Marine anzutreten. Unter dem erfahrenen Kommandanten, der von allen nur „der Alte“ genannt wird, sind die Männer der Enge und der Einöde des Alltags ausgeliefert und schon bald zeigt sich das wahre Gesicht des Krieges...


    Über den Autor (nach amazon):
    Lothar-Günther Buchheim, geboren 1918 in Weimar. Schon mit vierzehn Jahren als zeichnendes und malendes 'Wunderkind' Mitarbeiter von Zeitungen und Zeitschriften. Erste Kollektivausstellungen und erste Monographie (1935). Als literarischer Ertrag einer Reise mit dem Faltboot die Donau hinab bis ans Schwarze Meer erscheint 1939 der Band 'Tage und Nächte steigen aus dem Strom'. Studium an den Kunstakademien in Dresden und München. Im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichter, ursprünglich als Kriegsmaler, mit Einsätzen auf Minenräumbooten, Zerstörern und vor allem U-Booten. Nach dem Krieg Gründung einer Kunstgalerie und später auch eines Kunstverlages.
    Lothar-Günther Buchheim ist Autor zahlreicher Standardwerke über den Expressionismus. 1973 erschien sein Roman 'Das Boot'. Daneben immer wieder Fernsehfilme und Reportagen.
    Lothar-Günther Buchheim lebt in Feldafing am Starnberger See. Seine Sammlung expressionistischer Kunst ist legendär.


    Meine Meinung:
    Aus der Sicht eines jungen, unerfahrenen Kriegsberichterstatters erzählt Buchheim auf beeindruckende Weise die Fahrt eines deutschen U-Boots im Herbst 1941. Sachlich und präzise, zugleich aber poetisch und zutiefst menschlich sind die Beschreibungen der Vorfälle und des eintönigen Lebens an Bord, was mir – anfänglich erschrocken über den technischen Detailreichtum und meine Unkenntnis über militärische Ränge, etc. und deswegen fast skeptisch, das Buch zu Ende zu lesen – so imponiert hat. Eigentlich passiert auf den 630 Seiten nicht wirklich viel, es gibt nur stellenweise „richtige Action“, aber das braucht es auch gar nicht, im Gegenteil. In der vermeintlichen Einöde spielt sich eine ganze Menge ab, denn es ist das Unausgesprochene, das Gefühlte, worauf es ankommt, und das Atmosphäre schafft. Wer sich durch den aufgrund vieler Namen und Begriffe etwas mühsam erscheinenden Anfang durchkämpft und sich von doch recht langen Farbbeschreibungen des Meeres nicht abschrecken, sondern sie auf sich wirken lässt, den erwartet eine beeindruckende Studie über das Leben und Überleben einer Truppe von Männern, denen nichts anderes bleibt als der Glaube an sich, ihren Kommandanten und die Hoffnung, denn die stirbt zuletzt.

  • "Lothar-Günther Buchheim lebt in Feldafing am Starnberger See." (milla)


    nein, seit einigen tagen tut er das nicht mehr.
    aus diesem grund wird heute abend in der ard der mE sehenswerte film zu diesem buch wiederholt.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von drehbuch
    "Lothar-Günther Buchheim lebt in Feldafing am Starnberger See." (milla)


    nein, seit einigen tagen tut er das nicht mehr.
    aus diesem grund wird heute abend in der ard der mE sehenswerte film zu diesem buch wiederholt.



    .. und so was nennt man den absoluten Witz, da wird zu Ehren eines verstorbenen Autors eine Verfilmung seines Buches gezeigt, die zwar Kultstatus erreicht hat und Schauspiellegenden begründet hat- aber nie - sein ganzes Leben lang- die Gnade des Autors gefunden hat.

  • Das war ja nicht Buchheims einziger Streit, dass er das Drehbuch zum Film das Boot nicht schreiben durfte. Auch das Museum für seine Bilder ist nicht in seinem Wohnort, sondern im Nachbarort untergekommen. Er war auch in den Kreisen der U-Bootfahrer nicht ganz unumstritten, wie ich mal gelesen habe.