Mikael Niemi: Das Loch in der Schwarte

  • Im Klappentext steht als Zitat: „Es ist anzunehmen, daß Niemi eine Menge Spaß hatte, als er dieses Buch geschrieben hat.“
    Das mag zwar sein, aber er hat es nicht geschafft, diesen Spaß zu transportieren.


    Okay: Niemi hat das wundervolle „Populärmusik aus Vittula“ geschrieben, und dafür muß man ihm zeitlebens dankbar sein. Wie schlecht dieser Nachfolger auch immer sein mag, und er ist schlecht – es wird nicht gelingen, den Vittula-Bonus aufzuzehren. Dennoch. Ein ganz so böser Griff ins Klo hätte nicht sein müssen.


    „Das Loch in der Schwarte“ erzählt vordergründig von der Zukunft, in der die Raumfahrt möglich ist, in der Welten und ihre Bewohner aufeinandertreffen, in der sich unsere Grenzen öffnen über alles vorstellbare hinaus. Zu den Menschen, die sich in die Weiten des Alls begeben, gehören die sogenannten „Roader“, mehr oder weniger freiberufliche Raumfahrer. Über deren Leben und Nöte erzählen einige der Episoden dieser Sammlung, andere – die Zusammenstellung hat keine Dramaturgie – wiederum lassen sich über subatomare Teilchen namens „Kurt“ aus, die letztlich dafür verantwortlich sind, daß Dinge mißlingen. Ach ja, und dann gibt es noch diese Kneipe mitten im Nichts mit dem Namen „Schwartenloch“. Dieser Kneipe ist ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Erstaunlich, denn vieles, was es hier und in anderen Abschnitten zu lesen gibt, kennen wir (in nicht-satirischer Form) aus „Star Wars“ oder (in satirischer Form) aus „Per Anhalter durch die Galaxis“. Keine der Ideen ist neu, aber viele sind bereits wesentlich besser umgesetzt worden. Und auch den hintergründig-andeutenden Humor, den Bezug zur Jetztwelt, den haben andere schon umgesetzt. Um Welten besser in diesem Fall.


    Niemi versucht sich in Douglas Adams’ Fußstapfen, aber die sind ihm einige Nummern zu groß. Die Satire scheitert an der fehlenden Originalität, an der erzählerischen Beliebigkeit und, vor allem, am Fehlen jedweder Handlung. Schade drum.

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Okay, also kann ich getrost aufs TB warten, wenn überhaupt ... :-(


    Für die Variante habe ich mich auch entschieden, dabei hatte ich mich schon sooo gefreut :-(


    Das klingt jedenfalls nicht so, dass ich es mit dem Hardcover riskieren würde...

  • Was Toms Respekt gegenüber Herrn Niemi nicht zulässt, werde ich jetzt mal beim Namen nennen:


    Das Buch ist ein A****tritt...


    Geklaut, zusammengeschustert und zusammengestümpert.
    Sorry ist meine Meinung.


    :fetch Grüße von Elbereth

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Ein sehr eigenartiges Buch. Ohne jede Handlung und roten Faden werden kleine Geschichten aneinandergereiht, die gar nicht den Anspruch erheben, einen Sinn ergeben zu wollen. Von diesem Buch habe ich mir doch mehr erwartet. Dennoch werde ich mich wohl irgendwann mal an Populärmusik aus Vittula heranwagen, schon allein wegen der begeisterten Eulen-Rezis. Hätte ich bloß vor Das Loch in der Schwarte die dazugehörigen Rezensionen hier gelesen...

  • "Das Loch in der Schwarte" subt bereits eine geraume Zeit in meinem Regal herum. Nachdem ich heute beendet habe, weiß ich auch wieder, warum.
    Ich habe die anderen Bücher des Autors bisher sehr gerne gelesen und viel Spaß dabei gehabt. Bei diesem Buch war ich mir zwischendurch nicht sicher, ob das der gleiche Autor war.


    Ich habe mich oft an Douglas Adams erinnert gefühlt. Nur leider fehlte hier dessen Wortwitz und Einfallsreichtum. Es las sich wie ein dünner Abklatsch.
    Es gab durchaus einige Stellen, an denen ich lachen musste. Aber die waren rar gesäht und im Fazit überzeugt mich das Buch leider überhaupt nicht und verdient maximal 4 Punkte.