Klappentext:
Von einer, die sich immer selber die Schuld gab.Hendrikje wird vom Pech verfolgt und vom Schicksal gebeutelt. Der Vater ist unbekannt und die Mutter nach Amerika gegangen, als Hendrikje 5 Jahre alt war. Und jetzt sitzt sie auch noch im Gefängnis. Wie es dazu kommen konnte, erzählt sie der spröden Frau Doktor Palmenberg, die vielleicht dafür sorgen kann, dass Hendrikje vorzeitig rauskommt.
So erfahren auch wir, was passiert ist: Eigentlich hatte sie ihr Leben ganz gut im Griff. Tagsüber schuftet sie als Bedienung in einem Cafe, nachts malt sie Bilder in einem billigen Atelier. Die Aussichten auf eine Ausstellung stehen gut, da kommt es - natürlich an Weihnachten - ganz knüppeldick. Der Freund läuft weg, die Oma stirbt, das Atelier brennt ab, und weil es angeblich Brandstiftung war, zahlt die Versicherung nicht. Von einem Tag auf den anderen ist Hendrikje bis über beide Ohren verschuldet, allein und todunglücklich.
Und weil ihr der erste Selbstmord ganz kläglich misslingt, versprechen ihre Freunde ihr beim zweiten mal selbstlos zu helfen. Bloss, dass am Ende nicht Hendrikje sondern zwei ihrer Freunde tot sind...
Die Autorin:
Ulrike Purschke, Jahrgang 1961, war 12 Jahre lang Schauspielerin und schreibt nun Drehbücher.
Meine Meinung:
Fast scheint es zuviel zu sein, was dieser armen Frau passiert, aber es wirkt nie unglaubwürdig und sie behält die ganze Zeit meine Sympathie. Treten möchte ich am liebsten die Freunde, und zumindest einem vergönne ich sein Schicksal. Es geht aber nicht nur um nicht geglückte zwischenmenschliche Beziehungen sondern um Überleben im allgemeinen, und den Sinn so einer verkrachten Existenz zu finden im besonderen. Am (Happy) Ende bleibt ein gutes Gefühl zurück.
Erst ganz am Schluss hatte ich das Gefühl, es handle sich um "ein Frauenbuch", da war eine meiner Ansicht nach typische Wendung im Geschehen drin, aber sonst besticht das Buch durch Sprachwitz und Einfallsreichtum.