„Die Kastratin“ von Iny Lorentz

  • Ich melde mich mal kurz in einer "Kastratin-Pause"! Das Buch ist jetzt grad so spannend (Abreise aus Wien) - dass ich leider nicht mehr schreiben kann.. :wave
    Ich war etwas skeptisch. Irgendwie sind mir "Hosenrollen" bisher suspekt gewesen und ich hätte nicht gedacht, dass dieses Genre, ohne in Klischees zu verfallen, so spannend sein kann.
    Ich kann das Ende nicht erwarten - das wird noch eine langer Abend, sage ich Euch! :-]

  • So, ich habe gestern dieses schöne Buch zuende gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Der Schluss war mir dann leider etwas "zu seicht" - so ala Hochlandrammler-Ende.... ;-) - irgendwie passte er nicht ganz in die, doch sehr ernste - Handlung. Wobei ich aber vermute, dass da eher der Verlag Schuld trägt, als Gheron und Iny.
    Jetzt fragt mich aber bitte nicht, wie ich es besser gemacht hätte :grin
    Ich kann hier jetzt auch nicht so viel schreiben, weil ich sonst den Anderen, welches das Buch noch lesen wollen, sonst die Spannung nehme, wie mir sie gestern genommen wurde...(Wer zum Henker hat hier von dem Happy-End erzählt????) :fetch


    Alles im allen ist dieses Buch richtig gelungen. Ohne Längen - mit viel Spannung, Religion, Politik, Liebe, Sex und auch Hass - alles was sich "Frau" in einem guten Buch wünscht ;-).

  • Hallo Sisi,


    du siehst jemand mit Händeohren vor dir, denn der Verantwortliche für den Schluss war ich selbst. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass es mein erster Versuch war, einen Roman dieser Art zu schreiben. Heute würde ich das Ende wahrscheinlich ein wenig anders gestalten.


    Inzwischen haben wir ja unsere Agenturbetreuerin, die die Sachen liest und uns auf Fehler aufmerksam macht. Bei der Goldhändlerin mussten wir z.B. noch ein Kleinkapitel hinzu setzen, weil sie unbedingt wissen wollte, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Bei der Kastratin war sie noch nicht mit von der Partie, sonst hätte sie uns sicher zu einem etwas besseren Schluss geraten.


    Aber es ist bisher nun einmal selten ein Meister vom Himmel gefallen. Ich verspreche aber, mich zu bessern.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Liebe Sysai, lieber Gheron,


    entschuldigt, dass ich mich so rar mache und derzeit kaum mit und überhaupt nicht lese.


    Off topic:


    Die Fruchthöhle wächst auch der Dottersack....aber es ist kein Baby zu sehen. Nächste Woche muss der Herzschlag da sein, sonst.....
    Mir geht es ziemlich schlecht, weine viel.


    Entschuldigt bitte, dass ich mich wie gesagt so rar gemacht habe.


    Gruss, Katja

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Liebe Katja,


    wir drücken die Daumen, das alles gut geht! Fühle dich vielmals umarmt. :knuddel



    Hallo Sisi,


    es gibt nicht den geringsten Grund für dich, rot zu werden. Heute würde ich den Schluss der Kastratin ein wenig mehr ausarbeiten und wahrscheinlich noch ein kurzes Stück anfügen. Aber damals konnte ich es eben nicht anders. Ich freue mich aber trotzdem riesig, dass der Roman allgemein guten Anklang gefunden hat.
    Jetzt bin ich gespannt, wie die Goldhändlerin in ihrer Leserunde beurteilt werden wird.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Liebe Katja,


    zuerst ließ sich das ja ganz schnell an ... Jetzt hoffe ich, dass alles gut geht und es keine Probleme gibt.


    Meine Tochter wurde am 6.02.87 geboren, also ca. 10 Monate nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl. Bei einer frühen Ultraschall-Untersuchung murmelte der Arzt vor sich hin, er könne gerade die Beine nicht finden ... Ich war 14 Tage völlig von der Rolle! :cry Dann hat mein Mann seine pseudo-tapfere Frau zu einer außerordentlichen US begleitet und dem Arzt den Grund genannt. Mann, war der erschrocken, er hatte sein Gemurmel gar nicht bemerkt! :wow


    Naja, es war alles in Ordnung, aber durch diese 14 Tage kann ich nachfühlen, wie es dir geht, und wünsche dir das Allerbeste.
    Liebe Grüße! :knuddel1


    Iris :wave

  • Ich hab das Buch heute ausgelesen in einem quasi Lesewahn und sehr zu Ungunsten meines Haushaltes. ABER ICH KONNTE NICHT ANDERS! :lache


    Ich kann nur sagen: WOW. Ich bin schwer und nachhaltig beeindruckt und es ist ein wirklich ganz ganz wundervolles Buch!


    Danke Iny, dass Giulia sich nie versungen hat, sondern dass ihre Stimme immer mitgespielt hat! Ich hab jedesmal schon sau Angst gehabt :grin



    Ich möchte in ein paar Tagen noch gern etwas mehr dazu sagen, weil ich das Buch für heute noch sacken lassen muss. Ich mag mich noch nicht von Giulia trennen :cry



    Aber ich muss noch mal bekräftigen: WOW, ein HAMMER BUCH!

  • Okay, nun möcht ich mich auch äußern zu "Die Kastratin".


    Das Buch selbst weilt schon nicht mehr hier, das hab ich gleich Mama Sterntaler in die Hand gedrückt und gesagt: "Los, lesen!"


    Also zunächst einmal muss ich sagen: ein ganz ganz wunderbares Buch. Die Geschichte habt ihr nicht nur in einer wunderschönen Weise gestaltet, sondern auch erzählt. Alles an dem Buch ist wie eine kleine Welt: sofort reinsteigen und versinken- schon dass jeder Punkt eigentlich ein kleines Plus- Zeichen ist, wirkt so ... so.... ja so wie ein Märchen!
    Ich hab das Buch auch nur noch mit mir rumgeschleppt und konnte es nicht zur Seite legen. Zum Schluss hab ich dann einen Tag den Haushalt Haushalt sein lassen und den Tag lesend auf dem Sofa verbracht.


    Was mir besonders gefallen hat, ist eure Art, Dinge zu beschreiben. Diese hat genau das getroffen, was mich anspricht und was mich sofort in eine andere Welt schleudert, schon nach wenigen Sätzen.
    Und auch wenn historische Romane nicht so mein Gebiet sind- wenn ich die Möglichkeit hab, weitere eurer Bücher zu lesen, werd ich das ganz bestimmt tun.


    Ich kann euch nur dazu beglückwünschen, dass ihr so ein tolles Buch verfasst habt. Ihr könnt furchtbar stolz auf euch sein, ich beneide euch echt!


    Darf ich mal indiskreterweise fragen, was euch auf die Idee zu der Geschichte gebracht hat? Und wie das Buch so nach und nach entstanden ist? Ich würd zu gern wissen, wie lange ihr beide gebraucht habt.


    Herzliche Fangrüße! *zwinker*

  • Hallo Sterntaler,


    es freut uns sehr, dass dir Die Kastratin gefallen hat. Sie war der erste Roman dieser neuen Schiene und damit auch der Versuchsballon, ob wir damit erfolgreich sein können.
    Zu unserer großen Erleichterung und Freude hat es dann auch geklappt.


    Die Entstehungsgeschichte des Romans war ein wenig kurios. Wir hatten einer Agentur ein anderes Manuskript angeboten, das dort gefiel und verschiedenen Verlagen angeboten wurde, wenn auch im Endeffekt vergebens. Einige Verlage antworteten im bedauernden Ton, sie hätten den Roman genommen, wäre die Hauptperson weiblich gewesen.
    Der Agent forderte uns daraufhin auf, einen "Roman wie die Päpstin" zu schreiben, denn so was würde er immer anbringen.


    Diese Nachricht löste bei uns einen Gehirnsturm aus, der schließlich zur Idee mit der Kastratin führte. Um uns nicht in irgend ein Fahrwasser zu begeben, unterließen wie es, die Päpstin zu lesen, sondern machten uns frank und frei ans Werk. Der Anstoß zu dem Roman kam von einer Bemerkung in Casanovas ungekürzten Memoiren (Iny) und einer in einer Romanbiographie über den Kastratensänger Farinelli (Elmar), in denen es übereinstimmend hieß, dass sich immer wieder Frauen als Kastratensänger ausgeben würden, und dass dies in ihrer Zeit nicht mehr so gefährlich wäre wie ein Jahrhundert früher, als so ein Täuschungsspiel noch auf dem Scheiterhaufen enden konnte.


    Während wir an dem Roman schrieben, verlor jedoch der oben genannte Agent das Interesse an uns und wir mussten uns auch noch eine neue Agentur suchen. Als ich mit meiner Rohfassung fertig war, schickten wir das erste, von Iny überarbeitete Kapitel ein und harrten nicht der Dinge, sondern arbeiteten konzentriert weiter. Während Iny die Kastratin ausschliff, begab ich mich geistig nach Konstanz, um Die Wanderhure zu schreiben.


    An meinem Geburtstag kam plötzlich ein Fax von der Agentur, der wir das erste Kapitel geschickt hatte, mit der Aussage, dass sie gerne mehr Lesestoff hätten. Den bekamen sie dann auch und nicht ganz ein Jahr später war der Roman an Knaur verkauft.


    Für die Kastratin haben wir knapp über neun Monate gebraucht, eine ungewöhnlich kurze Zeit, da Iny bereits die ersten von mir geschrieben Szenen übernahm, um mit der Überarbeitung beginnen zu können.
    Die Wanderhure wurde neun Monate nach Die Kastratin fertig, obwohl ich, als Iny daran gehen konnte, beinahe die Hälfte des Romans geschrieben hatte. Inzwischen ist es so, dass ich mit der Rohschrift eines Romans fertig bin, wenn Iny sich daran macht, ihn zu überarbeiten.


    Wie Die Kastratin so wurde, wie sie ist, müsste man meine Phantasie und Inys Inellekt fragen, aber die hüllen sich hier arg in Schweigen. Die Ideen überkommen uns, wenn wir an der Maschine sitzen.


    Damit liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Gheron.


    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
    Ich finde es total toll, wenn man mehr über einen Roman und seine Geschichte erfahren kann und hab schon mit großen Interesse deine anderen Beiträge gelesen.
    Ich kann mich nur wiederholen, ihr habt das klasse hingekriegt!


    Aber eine Frage hab ich noch: Warum steht nur Iny für euer gemeinsames Werk, wenn ihr doch beide so viel Arbeit hineinsteckt? Hat das einen bestimmte Grund?


    Nichts für ungut, Iny, das ist wirlich nur reines Interesse, ich will auf keinen Fall eure Arbeit dafür schmählern oder ähnliches.


    Schönen Sonntag euch!
    Sterntaler

  • Hallo Sterntaler,


    deine Frage ist berechtigt, aber nicht ganz einfach zu beantworten.


    Wir haben den Roman ganz normal unter unseren Namen eingereicht, unter denen wir seit zwanzig Jahren schreiben. Der Verlag erstellte ein Testcover, fand zwei verschiedene Namen darauf gräßlich und forderte uns auf, uns auf einen zu einigen.
    Darauf setzten wir uns zusammen und entwarfen das Pseudonym Iny und Elmar Lorentz (Lorentz nach meinem Vater, der mit Vornamen Lorenz hieß).
    Knaur stellte den Namen ins Internet und ebenso schnell fest, dass die Software vieler Buchhändler und mancher Online-Buchläden so "modern" war, dass sie bei zwei Vornamen streikte. Viele ignorierten das Wort Iny und ließen sich nur mit Elmar Lorentz aufrufen, andere mochten das Elmar nicht und der Rest streikte völlig.
    Daraufhin entschloss sich der Verlag, nur einen Vornamen zu nehmen und wählte, da die Romane ja in der Hauptsache für die weiblichen Leser gedacht waren, mit Iny eben einen weiblichen Autoren.


    Iny stieg Knaur ziemlich schnell aufs Dach und meinte, wenn sie mich völlig ignorieren, würde ich gewiss irgendwann einmal die Lust verlieren, weiter zu schreiben.
    Seitdem steht in der Knaur-Homepage teilweise wieder Iny und Elmar Lorentz.


    Als wir dann unsere zweite Schiene planten und auch dafür ein weibliches Pseudonym gewünscht wurde, drehten wir den Spieß um und nannten uns Mara (nach Elmar) Volkers (nach Inys Vater Volker).


    Unsere Agentin meinte seufzend, dass man uns auch mal als männlichen Autoren präsentieren sollte, um mein doch so arg gequältes Ego zu streicheln. Das kam dann auch eher und überraschender als erwartet. Der Club Bertelsmann kaufte unseren Roman Die Fürstin an, wollte ihn aber nicht unter Iny Lorentz bringen, sondern als Autoren eine ihrer Neuentdeckungen präsentieren. Ein von uns eingereichtes Pseudonym klang ihnen zu altbacken und so wurden wir kurzerhand auf den Namen Eric Maron getauft und mit meinem Bild versehen.
    Der Roman ist diese Woche heraus gekommen und in der aktuellen Ausgabe der Kundenzeitschrift des Clubs namens Lesen und Genießen ist ein Vierseitenbericht über "Eric Maron" mit Bildern von Iny und mir einschließlich unseres berühmt-berüchtigten Wohnwagens zu finden.


    Als heute dann noch der Kurzbericht über Die Wanderhure in der Bild am Sonntag erschien, lag eine ziemlich aufregende Woche hinter uns.


    Eigentlich können wir selber über das Ganze nur den Kopf schütteln, sagt der von den Bertelsmännern entdeckte "neue Starautor".


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Gheron.


    Mann mann mann, das ist ja echt ganz schön wild!
    Ich hab ja gesehen, dass "Elmar" auch in ein zwei Sätzen am Anfang des Romanes erwähnt wurde, aber was du hier schreibst, hat mich dann verwundert. Ich hab mich gefragt, warum bei so viel Arbeit nur einer von euch einen Namen abgeben kann. Wenn ich das mal so sagen darf....echt beknackt sowas.


    Naja, ich hoffe ich vergesse nicht, wer nun alles ihr seid? :chen
    Stört euch dieses Hickhack denn eigentlich dolle- also ich meine, dass ihr "mehrere Autoren" gleichzeitig seid? Oder ist euch das inzwischen egal?
    Du deutest es ja an, dass ihr das alles nur noch kopfschüttelnd hinnehmt :-)

  • Hallo Sterntaler,


    da wir ja die Romane zusammen schreiben und jeder zudem das tut, was er am besten kann, ich frei vor mich hin fabulieren, Iny überarbeiten und ausschleifen, sind wir nun einmal schneller als ein einzelner Autor. Aus diesem Grund wollten wir ja unbedingt eine zweite Schiene in einem etwas anderem Genre und einem anderen Pseudonym. Das war von uns von Anfang an geplant.


    Zur Eric Maron-Sache sind wir gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Die würde erst dann wieder relevant, wenn sich Die Fürstin so gut verkauft, dass der Club Bertelsmann Interesse an einem neuen Roman hat. Bis sich da was getan hat, überarbeitet Iny frisch und fröhlich den ersten Mara Volkers-Roman, während ich die Rohschrift für den nächsten Iny Lorentz erstelle.
    Probleme, die Themen und Namen auseinander zu halten, haben wir nicht. So sehr unterscheiden sich auch Mara Volkers und Iny Lorentz nicht von Stil, sie sind nur anders.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Gheron
    (...)
    Probleme, die Themen und Namen auseinander zu halten, haben wir nicht. (...)



    Ich hoffe ich auch nicht *zwinker