„Die Kastratin“ von Iny Lorentz

  • Zitat

    *räusper* ... auch auf die Gefahr hin, meine Mama hier zu Unrecht unbeliebt zu machen: sie und ihre Freundin fanden es ganz okay, aber (Zitat) : ...die "Päpstin" war besser !


  • Hallo Biloxi!


    Zitat

    Original von Biloxi
    ich bin noch nicht sehr weit gekommen - irgendeiner nervt immer - ich finde keine Ruhe hier.


    Kommt mir bekannt vor. Ich soll gerade meine Tochter in Ruhe telefonieren lassen - aber alle Naslang ertönt das sattsam bekannte: "Mamaaaaa...? Könnteste mal ....? Bitteeeeeeeeee ...!"


    Zitat

    Aber der Anfang fängt schon super an!


    JEtzt isser vermutlich schon in der Bredouille, oder? :lache


    Zitat

    Jetzt fragst du dich, wie ich schon zur Ballista gekommen bin? *schäm* - ich lese IMMER erst die Erläuterungen im Anhang *kicher*


    Das hat Vorteile - man muss beim Lesen u.U. nicht mehr nachschauen. <flüstern>Ich mach das genauso!</flüstern>


    Liebe Grüße,


    Iris :wave

  • Guten Morgen ...


    Gestern abend hab ich weiterlesen dürfen, und bin dabei über den Klang der Namen gestolpert.


    Kann mir jemand sagen, wie man Giulia wirklich spricht? - In meinem Kopf wird eine Chulia daraus - ist das so? Wo ist die Lautschrift *g*


    Fragende Grüße
    Binchen

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo binchen,


    wir haben leider nicht die geringste Ahnung, welches Bild als Cover für die Kastratin zusammen geschnitten wurde. Es sieht wirklich seltsam aus, doch uns gefällt es. Das Cover für die Goldhändlerin ist ja ähnlich und wie es aussieht, will der Verlag auch unserer weiteren TB so gestalten.


    Es freut uns, dass dir die Kastratin gefällt. Wir hatten auch schon öfters kleine Augen vom lesen. Ich habe einmal das Kunststück fertig gebracht, alle drei Bände des Herrn der Ringe fast in einem Stück zu lesen. Es war ein Marathon, den ich mir heute wohl nicht mehr antun würde.


    Du fragst nach der Aussprache der Namen in der Kastratin. Giulia wird in etwas als Dschulia ausgesprochen, Vincenzo als Vindschenzo, Girolamo als Dschirolamo, Guglielmo als Dschuglielmo. Sieht ein bisschen komisch aus, das muss ich selber sagen.


    Die von dir erwähnten Einschränkungen waren etwa zu der Zeit Giulias (ca. 1560) besonders rigide, da die katholische Kirche sich mit aller Macht gegen ketzerische Gedanken zur Wehr setzte und alle Abweichungen von ihren Dogmen strengstens verbot. Da der Apostel Paulus selbst in einem seiner Briefe geschrieben hatte, dass das Weib in der Kirche zu schweigen hatte, durfte Frauen dort nicht singen. Als Ersatz gab es die Knabenchöre wie die Regensburger Domspatzen und die Wiener Sängerknaben, deren Vorgänger damals schon ihre Stimmen erhoben. Da Kinder aber noch nicht das volle Stimmvermögen eines Erwachsenen hatten, bediente man sich, wenn man es sich leisten konnte, bis ins späte 19. jahrundert hinein, Kastratensängern. Es gibt übrigens noch Tonaufnahmen das letzten Kastraten, der in den Diensten der Päpste gesungen hat.



    Hallo Fritzi,


    leider habe ich die Päpstin nie gelesen, um sie mit der Kastratin vergleichen zu können. Wir werden es aber überleben, wenn Leser wie deine Mutter diesen Roman vorziehen. Die Geschmäcker der Menschen sind zum Glück unterschiedlich. Auf alle Fälle bin ich gespannt, was du zu unserem Roman sagen wirst.



    Liebe Grüße an alle
    Gheron :wave

  • *freu* *freu* *hüpf* *hüpf*


    Heute sind sie angekommen!!!!! Die "Kastratin" und "Die Goldhändlerin"


    Und ich bin immer noch nicht weitergekommen, mit dem "Tribun" -


    Ich bin soooo gespannt und freue mich. Drückt die Daumen, dass das Wetter so bleibt - dann lese ich , und lese ich, und lese ich - auf der Terrasse.


    (einziges Manko: Wiedereinmal KEIN Lesezeichen von Amazon dabei *grmpfff* - haben die was gegen Österreicher???) :grin

  • Buon giorno, binchen e Gheron!


    Zitat

    Original von Gheron
    Du fragst nach der Aussprache der Namen in der Kastratin. Giulia wird in etwas als Dschulia ausgesprochen, Vincenzo als Vindschenzo, Girolamo als Dschirolamo, Guglielmo als Dschuglielmo. Sieht ein bisschen komisch aus, das muss ich selber sagen.


    Stimmt noch nicht ganz, Gheron ...{g} wird vor {i} und {e} wie weiches "dsch" ausgesprochen (wie in "Journal"), sonst immer wie "g".
    {c} wird vor {e] und {i} wie relativ hartes "tsch" ausgesprochen (ungefähr wie in "Matsch"), sonst wie "k".
    Der Vincente ist also ein "Vintschente"


    Umgekehrt:
    Wenn man vor hellen Vokalen das {g} oder {c} wie "g" oder "c" ausspricht, fügt man ein h ein: "Spaghetti", "Che cosa?".
    Wenn man vor den übrigen Vokalen das {g} oder {c} wie "dsch" oder "tsch" sprechen soll, wird ein i eingefügt: "Giulia", "cappriccioso" (= kappritschoso).


    Das ist einfach eine Schreibkonvention, die verschiedene Konsonanten betrifft.


    Liebe Grüße nach München und Lünen! :wave


    Iris

  • @ Gheron Iris ,


    Danke schön, dank Euch hab ich jetzt den richtigen Klang im Ohr. Irgendwie gehört der für mich dazu.


    Wie wär`s eigentlich mit einem Hörbuch von Euren Romanen? - Könntet Ihr mit den notwendigen ( damit finanzierbar ) Kürzungen ggf. Leben - oder würdet Ihr deshalb dann lieber verzichten?


    Habt Ihr, oder Eure Verlage schon mal darüber nachgedacht?


    frag ich mich als Hörbuchfreak.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Hallo Iris,


    du hast vollkommen Recht, aber du kannst von einem Franken nicht verlangen, dass er den Unterschied zwischen einem harten und einem weichen D kennt. Obwohl ich oft genug Vintschenzo gehört hatte, war er in meinem Kopf als Vindschenzo gespeichert.



    Hallo binchen,


    bislang gibt es keine Anzeichen, dass die Kastratin mal als Hörbuch erscheinen soll. Die Dinger sind verdammt teuer und lohnen sich daher für die Verlage nur bei entsprechender Auflage, sprich bei richtigen Bestsellern. Und davon sind wir derzeit wohl doch noch ein bisschen entfernt. :grin


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Ich ja nun wie schon mehrfach erwähnt auch mit dem Roman angefangen und bin wirklich begeistert- und das heisst schon was, ich stehe nämlich nicht so arg auf historische Romane.
    Aber ich meld mich noch mal zu Wort, wenn ich ich fertig bin :-)

  • Toll gemacht - Danke schön für ein wunderschönes Lesewochenende.


    Die Kastratin war ein Lesevergnügen!
    Lieber Gheron, die Befürchtung Guilio / Guilia zu männlich geschaffen zu haben, ist völlig unberechtigt.


    Der einzige Aspekt ist dabei der Umgang mit ihrem Vater. Ob das ein Mädchen wirklich am Ende so gekonnt hätte? Ich meine im zeitlichen Kontext? Aber ich habe mich über diese Entwicklung sehr gefreut.


    Die böse Zeit in Wien habt Ihr auch gut hinbekommen.


    Im Ganzen gesehen hat es mich fasziniert, wie sehr ich von Guilia gefangen genommen wurde, obwohl ich mich für Musik nicht besonders interessiere. Ihr habt wirklich eine Person geschaffen, die Interesse weckt.


    Habt Ihr mit dieser Hosenrolle nicht die Befürchtung, dass da auch wieder eine Legion von Wesen kommt, die wie bei der 'Päpstin' wettert, dass es doch nie und nimmer möglich wäre, dass eine Frau sich so lange hätte so halten können? Habt Ihr dazu schon Feedback bekommen? - Ich bin nicht dieser Ansicht, denn Einzelfälle können bestimmt so auch existiert haben. Aber diese Ansicht vertrete ich auch bei der verrissenen Päpstin.


    Das Ende war natürlich zuuuuu kurz, aber nicht wirklich, denn nun kann man sich ja endlich ausmalen, was passieren kann. Wie schön, dass es kein negatives Ende war.


    Eine Frage hab ich noch zu einer Bemerkung:


    Irgendwann fällt der Ausdruck ' Ich soll mich für ein Linsengericht verkaufen' oder so ähnlich. Wie passt dieses in den geographischen Rahmen? Ich dachte immer, dass das nur in Ägypten eine geflügelte Wendung sein könnte? War diese Redewendung wohl auch in den Orten brauchbar, zu denen ihr Guilio geschickt habt?

    Binchen
    :write
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  • Hallo binchen,


    Der Begriff Linsengericht stammt aus der Bibel, auch wenn es in Hessen einen Ort dieses Namens gibt.
    Esau, der älteste Sohn Isaaks und Rebekkas verkaufte sein Erstgeburtsrecht an seinen jüngeren Bruder Jakob für einen Napf Linsensuppe. Er glaubte wohl an einen Spaß, aber der kleine Streber meinte es todernst.
    Über die Bibel, die zu Giulias Zeiten gewiss noch aufmerksamer gelesen wurde als heutzutage, geriet dieser Ausspruch in die Volkssprache. Man hört ihn selbst heute noch gelegentlich.


    Nun aber erst einmal den besten Dank für dein Lob, es macht mich ganz verlegen.:wow


    Ich bin sehr zufrieden, dass es mir gelang, mich bei der Rohschrift des Romans recht gut in Giulia hinein zu versetzen. Ich habe allerdings immer wieder mit Iny über die nächsten Schreibschritte gesprochen und mit ihr zusammen alle Reaktionen und Handlungen unserer Personen erarbeitet. Es war damit durchaus eine weibliche Hand an der Erschaffung Giulias beteiligt, zumal Iny ja dann auch die Feinarbeit geleistet hat.


    Was Giulias Verhältniss zu ihrem Vater betrifft, so hat sie sich zu Beginn noch arg herumstoßen lassen. Erst im Laufe eines längeren Emanzipationsprozesses gelang es ihr schließlich, sich von Girolamo Fassi zu lösen, und selbst da war nicht sie es, die ihn verließ, sondern er blieb bei seiner Bordellwirtin zurück.


    Was Hosenrollen in Romanen und ihre Kritiker betrifft, so kann ich nur sagen, dass es im Lauf der Geschichte immer wieder Frauen gab, die sich als Männer ausgaben oder ausgeben mussten. Selbst im amerikanischen Bürgerkrieg musste ein Nordstaatengeneral verblüfft feststellen, dass er seine Tapferkeitsmedaille und das Purple Heart an eine Frauenbrust heftete.
    Man denke auch an die Piratinnen Anne Bonney und deren Gefährtin Mary Read (ich hoffe, mein Gedächtnis hat die Namen richtig behalten). Im dreißigjährigen Krieg gab es verkleidete weibliche Söldner und noch mal zur Kastratin. Sowohl Farinelli, selber Kastrat, wie auch Casanova, das Gegenteil eines Selben berichteten in ihren Memoiren von Sängerinnen, die sich als Kastratensänger verkleideten, um vor einem erlauchten Publikum auftreten zu können.


    Man mag uns also ruhig kritisieren.


    Irgendjemand schrieb einmal, dass es keinen Sinn machen würde, historische Romane über Frauen zu schreiben, da deren Leben in früheren Zeiten zu eingeengt und langweilig gewesen wäre.
    In meinen Augen ist es gerade interessant, über Frauentypen zu schreiben, die nicht der allgemeinen Norm entsprechen. Was für mich zählt ist, dass es so hätte sein können. Jeder Roman muss auf die LeserInnen glaubwürdig wirken.
    Wer kritisieren will, würde sich nicht einmal mit einem durch eine Zeitmaschine aufgenommenen Filmbericht über das Massaker an Varus Legionen überzeugen lassen.


    Die Päpstin Johanna ist eine Sagengestalt, die durchaus einen wahren Kern enthalten kann. Sie muss sich dafür weder in Rom aufgehalten noch auf den Stuhl des heiligen Petrus Platz genommen haben. Gemäß der Mücke, die zum Elefanten wird, kann eine gelehrte Frau, die mit hohen Kirchenleuten korrespondiert hat, eine energische Äbtissin oder Ähnliches den Anstoß dazu gegeben haben.


    Frauen waren nie in ihrer Gesamtheit brave, gehorsame Töchter, Ehefrauen und Mütter, sondern besaßen durchaus Zähne, mit denen sie kräftig zubeißen konnten. Genau über solche Frauen wollen wir in unseren Romanen schreiben.


    Liebe Grüße
    Gheron

  • Zitat

    Frauen waren nie in ihrer Gesamtheit brave, gehorsame Töchter, Ehefrauen und Mütter, sondern besaßen durchaus Zähne, mit denen sie kräftig zubeißen konnten. Genau über solche Frauen wollen wir in unseren Romanen schreiben

    .


    Lieber Gheron,


    und genau über die Frauen möchten ja auch viele Frauen lesen, denn brav sein habe ich noch als Tugend kennen gelernt, und man hat uns ja auch lange genug vermittelt, dass wir es gewesen sind.


    Diese Frauen erscheinen mir jedoch immer noch als Ausnahmen. Ich denke eher an die Zeit, in denen ein Mann der Frau immer noch verbieten durfte zu arbeiten, oder die Frauen vor dem Altar ihrem Mann Gehorsam schwören mussten, egal wie engstirnig dieser war.


    Seit der Diskussion um die Richtigkeit der Päpstin frage ich mich immer wieder, wie die Frauen gelebt haben. Wieviele wirklich ausbrechen konnten, ihren Kopf auch nach außen hin durchsetzten konnten und nicht nur im Haus das Sagen hatten. Wieviele nach der Willkür der Väter derer der Ehemänner ausgesetzt wurden.


    Die Soufragetten haben doch nicht um Rechte gekämpft, weil die Frauen da schon gleichberechtigt gewesen wären - oder überhaupt schon gehört wurden. Das Frauen nicht den Geist hätten etwas zu entscheiden, wurde doch lange genug propagiert.


    Diese Gier nach Frauen, die etwas anders waren, dürft ihr gerne weiter ausnutzen.


    Schade - jetzt bleibt mir nur noch die Goldhändlerin - danach ist Lorenz-Durst angesagt.


    Ich hoffe, die Teerose, die ich gerade dazwischenschiebe, wird mich nicht enttäuschen.


    Danke lieber Gheron, für Deine umfassende Antwort auch zum Linsengericht. So täuscht Frau sich, wenn sie nur Asterix und Kleopatra liest und 'Sinuhe der Ägypter' - Will meinen - wenn sie ihre historische Bildung der freundlich heiteren Literatur überlässt *g*

    Binchen
    :write
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  • Ja ja liebe Wolke,


    sowas hab ich ja schon gesehen, ich hatte sogar Anfang des Jahres mal reingelesen, aber ...


    Der Prolog hatte mich bisher abgehalten.


    Aber da ich zum ersten Mal einen Quartalskauf tätigen musste ( sonst ist das nie ein Problem, aber ich war diesmal einfach nicht im CLUB, weil ich soviel anderes Lesen durfte und im Urlaub war, hab ich es einfach verschwitzt )


    konnte ich dann doch nicht drumherum. Außerdem scheint sie sonst derzeit vergriffen.


    Ich freue mich auch schon auf sie. - Sie musste allerdings noch gegen das weiterlesen von Otherland und 'Der geheime Faden' antreten - hat aber gewonnen *g*

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Außerdem scheint sie sonst derzeit vergriffen.


    Da scheinst Du sogar Recht zu haben.... :gruebel


    Aber, kleine Info : sie kommt im November als Tb !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo Fritzi,


    herzlichen Dank für den Tipp mit der Teerose von Iny, die sich den Roman kaufen wollte, aber ihn dann vergriffen fand. :kiss



    Hallo binchen,


    Frauen waren im Mittelalter bei weitem nicht so unterdrückt wie später in der beginnenden Neuzeit. Sie brauchten zwar vor Gericht einen Vormund und waren in einigen Rechten eingeschränkt, konnten aber Verträge und Geschäfte abschließen und über Besitz verfügen. Es gab genügend Handwerkerswitwen, die die Werkstatt weiterführten, um sie später an einen Sohn oder Schwiegersohn übergeben zu können.
    Das war übrigens auch bei Scharfrichtern der Fall. Starb der alte Scharfrichter, übernahm oft die Witwe oder bei fehlen eines Sohnes die Tochter den, na ja, Laden würde ich es nicht gerade nennen. Die grobe Arbeit (sprich das Foltern und Umbringen) übernahmen untergeordnete Knechte oder verwandte Henker aus anderen Städten.


    Wer verwaltete denn den Besitz eines ins Heilige Land ausgezogenen Kreuzritters? Gewiss nicht der Neffe oder Vetter, die sich ie Burg liebend gerne selbst unter den Nagel gerissen hätten, sondern die Frau Gemahlin, die bestrebt war, ihn an die gemeinsamen Erben weiterzugeben.
    Übrigens wurden auch Throne über die weibliche Linie vererbt, obwohl eine, wenn auch schon früher abgespaltene Linie in rein männlicher Erbfolge vorhanden war.


    Erst als die Reformation und Gegenreformation die kirchenrechtlichen Spitzfindigkeiten bis zum Exzess ausarten ließ, wurden die Rechte der Frauen immer mehr eingeengt, bis sie im ach so modernen 19. Jahrhundert auf einen historischen Tiefstand gesunken sind. Da waren die Frauen samt ihrer Mitgift wirklich das Eigentum ihrer Männer und rein von dessen Gnade und Barmherzigkeit abhängig. Wie befriedigend das für sie war, sieht man den den Frauengesichtern auf frühen Fotographien.
    Doch selbst in dieser Zeit haben Frauen noch erstaunliches geleistet. So war es Berta Benz, die mit ihrer berühmten Autofahrt über eine ziemliche Strecke den Wert dieses Fortbewegungsmittels bewiesen hat. Ihr Carl hatte sich diese Fahrt nicht zugetraut. Das ist nur ein Beispiel unter vielen. Selbst in ihren härtesten Zeiten gab es Frauen, die sich gegen ihre Umwelt durchsetzten. Die berühmte Calamity Jane hätte einem Mann, der sie an den Herd verfrachten hätte wollen, mit ihrer Knare einen Scheitel gezogen.


    Übrigens endet die Lorentzlose Zeit spätestens im nächsten April, wenn die Tatarin als TB bei Knaur erscheint. Einen weiteren schreibe ich gerade im Rohtext.


    Du hast erwähnt, dass du im Bertelsmann-Club bist. Wenn du im nächsten Quartal nicht weißt, was du kaufen sollst, könnte ich dir den im Juli erscheinenden Roman eines Autoren namens Eric Maron empfehlen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Danke, lieber Gheron, Danke für diesen Beitrag!!!


    Hoffentlich verdorrt dieser wüste Aberglaube vom finsteren Mittelalter irgendwann mal! Das ist so etwas schrecklich Dummes - aber nicht totzukriegen! :fetch


    Du hast einen einzigen Hinweis vergessen - den darauf, dass das Mittelalter, wie wir es zu kennen glauben, eine Erfindung der "Aufklärung" ist, die sich ach-so-gerne fortschrittlich wähnte und deren Vertreter den Fortschritt damit begründeten, dass sie Kritikern entgegenplärrten, man solle froh sein, nicht im finsteren Mittelalter gelebt zu haben - und dann rezitierten sie die Zustände des 30jährigen Krieges ...


    Dankbare Grüße,


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Gheron
    Du hast erwähnt, dass du im Bertelsmann-Club bist. Wenn du im nächsten Quartal nicht weißt, was du kaufen sollst, könnte ich dir den im Juli erscheinenden Roman eines Autoren namens Eric Maron empfehlen.


    Na das ist ja mal sehr spannend, Gheron!! :grin :wave