Hier kann zu den Kapiteln 11 - 16 geschrieben werden...
'Die Wolke' - Kapitel 11 - 16
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Ich habe das Buch gerade beendet und finde es wirklich lesenswert.
Alles in allem ein Buch, das nachdenklich macht.Die Zeit mit Almut vermittelt wieder Hoffnung, trotz aller Not gibt es immer wieder zufriedene Momente. Sehr spannend, wie unterschiedlich die verschiedenen Menschen mit dem Unglück umgehen.
Gefallen hat mir, dass Janna zum Schluß noch ein paar Bekannte aus der Zeit vor dem Reaktorunfall trifft und man als Leser so erfährt, was aus ihnen geworden ist.
Und wirklich gelungen fand ich den Schluß, als die Großeltern die Katastrophe so herunterspielen und alles als "halb so wild" abtun, hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Da habe ich mich gewundert, dass Janna da solange ruhig geblieben ist.
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Mitgenommen hat mich hier der Selbstmord von Elmar, der einst so starke kämpferische Elmar, der immer seine Meinung kundgetan hat, bringt sich selbst um - das fand ich arg.
Tante Helga tat mir ein wenig leid, sie hat ja versucht, Janna-Berta das Leben etwas erträglicher und normaler zu gestalten (Schulbesuch, tolle Klamotten etc.), aber Janna-Berta kann und will vor allem nicht wieder in die Normalität zurückkehren. Sie ist genervt, dass Helga kaum über das Thema spricht, den Tod der Eltern und der Brüder verschweigt und nahezu vergisst/verdrängt. Janna will, dass Grafenrheinfeld niemals in Vergessenheit gerät und setzt sich mit Almut und ihrem Mann dafür ein, dass ein Begegnungszentrum für die Hibakusha eingerichtet wird, was mir sehr gut gefallen hat.Dann ging es mir genauso wie chiclana, zu wissen, wie es einigen Bekannten vom Anfang des Buches geht, beruhigt ein wenig.
Die Großeltern von Janna-Berta hätte ich genauso gern geschüttelt, quasi wachgerüttelt, deren Naivität war schockierend, zeigt aber wohl auch die Medienberichterstattung Deutschlands im Ausland und die Hoffnung der Großeltern, dass wohl alles nicht sooooooo schlimm war, wenn doch die eigene Familie (angeblich) relativ unbeschadet davon gekommen ist.Im nachhinein in Buch, dass ich nicht so schnell vergessen werde (was ich auch nicht vergessen habe, als Teenie hatte ich es ja schon gelesen und konnte mich beim Lesen äußerst gut erinnern), das zum Nachdenken anregt sowie zum kritischen Umgang mit Energiepolitik.
Bibi
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Zitat
Original von bibihexe76
Mitgenommen hat mich hier der Selbstmord von Elmar, der einst so starke kämpferische Elmar, der immer seine Meinung kundgetan hat, bringt sich selbst um - das fand ich arg.Ja, das fand ich auch schlimm. Besonders auch die Art und Weise wie Janna von dem Selbstmord erfährt.
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Ich habe das Buch gerade beendet.
Interessant fand ich, dass Janna das ungeordnete Leben bei Almuth, Reinhardt, Paps und Co. dem geordneten Leben bei Helga vorzieht, was aber sicher daran liegt, dass Helga mit dem Thema sehr unsensibel umgegangen ist. Diese Frau hat mich irgendwann sehr genervt, vor allem als sie immer wieder auf diese Perücke gedrängt hat.
Elmars Selbstmord fand ich auch schlimm und unerwartet. Anfangs eine so starke Persönlichkeit, wurde durch den Kernreaktorunfall ein völlig anderer Mensch. Aber ich habe gerade auf einer Seite über Tschernobyl gelesen, dass auch damals viele Menschen Selbstmord begangen haben.
Dass sich Janna allein auf den Weg nach Schlitz macht, fand ich etwas unrealistisch. Auch seltsam fand ich, dass die Großeltern schon wieder im Haus waren, obwohl ich mich gefreut habe, mal etwas Positives zu lesen. Ich habe mich richtig über das Wiedersehen gefreut. Opas Rede zum Schluss war typisch. Auch wenn der Super-GAU schon direkt vor der eigenen Tür passiert ist, gibt es immer noch Leute, die alles verharmlosen. Ich hätte gerne weitergelesen und gewusst, wie Janna den Großeltern die Wahrheit beigebracht hat und wie/wo sie jetzt weiterlebt. Ob sie in Schlitz geblieben ist? Ich glaube ja.
Ach, Ulis Beerdigung war furchtbar, da sind mir fast die Tränen gekommen. Aber das war noch so eine unrealistische Sache, obwohl ja gesagt wurde, dass Janna das Begräbnis irgendwie abwesend vollzogen hat. Der arme kleine Uli war übrigens mein Lieblingscharakter im Buch.Fazit: Also auch am Ende des Buches bin ich der Meinung, dass Jugendliche, die dieses Buch lesen, einen Ansprechpartner brauchen und jmd. der eventuell weiter informiert. Im Buch wird ja ziemlich einseitig "berichtet", klar, darum geht es ja. Ich habe übrigens bei amazon eine Rezension gelesen, in der ein Leser behauptet, Gudrun Pausewang würde mit ihrem Buch kleine "Grüne" heranzüchten. Prinzipiell passiert so etwas, wenn die kleinen Leser eben niemanden haben, der mit ihnen über das Thema diskutiert. Also rate ich jeder Mama/jedem Papa hier, das Buch selbst zu lesen und dann ordentlich über Kernkraft zu diskutieren.
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Zitat
Original von Dani
Also rate ich jeder Mama/jedem Papa hier, das Buch selbst zu lesen und dann ordentlich über Kernkraft zu diskutieren.Genau darum hab ich das Buch hier in der Leserunde mitgelesen, denn ich möchte meine Tochter, wenn sie es denn mal lesen will, nicht damit alleine lassen.
Ich finde, das Buch ist mit zu wenig Basiswissen ausgestattet. Es wäre gut gewesen, wnen im Anhang etwas zur Erklärung zu finden wäre, z.B. wie ein Kernreaktor funktioniert oder solche Dinge, die man sich im Internet rausgooglen muss.
Es ist definitiv kein Buch, mit dem man Jugendliche allein lassen sollte. Und auch bei mir bleiben einige Fragen (nicht nur zum Roman).
Zum Buch selbst: der Charakter von Janna-Berta ist für mich null udn gar nicht stimmig. Ich habe das Gefühl, die Entwicklung der Figuren blieb deutlich hinter dem Bau der Geschichte zurück. Das ist ein großes Manko des Buches.
Insgesamt kann ich nun, nachdem ich es gelesen habe, den Hype nicht mehr ganz verstehen. Sicher, das Thema ist brisant, dennoch bleibt es ...siehe Beitrag von Dani, schließe mich Dir voll an.
Beste Grüße
Silke -
silke : Mir fehlt auch einiges an Informationen im Buch. Sowohl die Charaktere, als auch den Kernreaktor + -unfall betreffend.
Ich finde es gut, dass sich eine Autorin damals an dieses heikle Thema herangetraut hat, aber die Umsetzung ist eben nicht sooo gelungen. Daher finde ich es gar nicht so schlecht, wenn das Buch in der Schule gelesen wird. Hier könnte sogar fachübergreifend im Deutsch und Physikunterricht, eventuell auch noch in Werte&Normen, gearbeitet werden. Daher an alle Lehrer: lest das Buch mit euren Schülern und informiert/diskutiert.
Ich habe nämlich noch viel dazu gelernt, weil mich das Thema vorher nicht so sehr interessiert hat, ich aber heute fleißig am Googlen war.Was mich auch sehr sehr genervt hat am Buch, waren die immer wieder aufgegriffenen Demonstrationen vor dem Super-GAU. Á la die Atomgegner haben ja alles gewusst. Da hat wieder das Hintergrundwissen zum Unfall gefehlt, denn wenn der Leser wüsste wie es passiert ist, kann man auch besser über dieses "wir haben's ja vorher gesagt" urteilen.
In Tschernobyl war es eindeutig ein Experiment, was schief gegangen ist, also menschliches Versagen. Hier im Buch klang es ja eher so, als wäre der Reaktor einfach in die Luft geflogen? Das glaube ich zum Beispiel nicht!
Ich denke, ich schreibe Gudrun Pausewang einmal, damit ich ein paar Antworten auf meine Fragen bekomme. Das wäre eine schöne Leserunde mit Autor hier geworden.
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@ Dani: Ja, schreib Gudrun Pausewang . und vielleicht kann man ja nochmal eine Leserunde MIT ihr starten? Das fände ich großartig, wäre ich sofort dabei!!!
Gute Idee!
Beste Grüße
Silke