Durch einen Zeitungsartikel bin ich auf dieses Buch neugierig geworden. Die Kurzbeschreibung war schon verlockend und fast noch besser war der Blick der Buchhändlerin, als ich einen Tag später in der Buchhandlung nach dem Buch gefragt habe. Leicht irritiert schaute sie mich über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an und dozierte: "Nein, nein, das Buch heißt 'Die Nebel von Avalon'." Mein höflicher Hinweis, dass ich dieses Buch nicht meine, hat sie mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert und leicht zweifelnd ihren Computer befragt. Erfolgreich, denn seit gestern habe ich das Ding und bin so gut wie durch.
Kurzbeschreibung (Klappentext)
Die junge Lilian Knebel aus der Gemarkung Mavelon beschäftigt sich heimlich mit Heilkräutern. Dabei erfindet sie durch Zufall die Pille. Der Kirche gefällt das natürlich überhaupt nicht. Lilian soll brennen!
In weiteren Rollen: Bertram, ein Scharfrichter, der kein Blut sehen kan, Laurentius, ein phobischer Hofnarr, Martin Luther, Robin Hood und viele andere hysterische Gestalten.
über die Autorin:
Steffi von Wolff, geboren 1966, arbeitet als Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin, freie Autorin und schreibt auch Comedy. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit Mann und Sohn in Hamburg. Ihre Romane ›Fremd küssen‹, ›Glitzerbarbie‹ und ›ReeperWahn‹ sind eine Frechheit - und Bestseller.
meine Meinung:
Keine Frage, nach dem Klappentext zu urteilen, musste ich das Buch natürlich sofort kaufen. Ich werde es heute fertig lesen, konnte aber nicht mehr warten, euch davon zu erzählen. Es ist absolut schräg und ich habe mich und meine Mitreisenden im Zug damit gestern schon köstlich unterhalten. Nach Meinung einer mitreisenden Bibliothekarin ersetzt das Buch locker 10 Meter historischer Bände, so kompakt hat die Autorin darin alles verwurstet, was in einen guten historischen Roman ohnehin gehört: die Pest, Hexen und deren Verfolgung, die Kirche, Folter und natürlich noch Freundschaft und Fleischeslust. Alles in höchst unterhaltsame und schräge Schreibe verpackt. Und als ob das noch nicht ausreicht, lässt Steffi von Wolff alle möglichen historischen und fiktiven Figuren des 16. Jahrhunderts munter und absolut irre durch die Wälder Hessens stapfen, begleitet von einer neurotischen Kuh, die dem ganzen Tross die Krone, oder besser noch das Geweih aufsetzt.
Wahrscheinlich halten mich jetzt ein paar seriöse Bahnreisende für bekloppt, weil ich völlig unkontrolliert im Großraumabteil des ICE in Gelächter ausgebrochen bin, aber das ist egal und war es wert.
So, ich lese jetzt weiter!