Alexa
Ich hatte mal eine Freundin, die hiess Alexa. Unsere Freundschaft war etwas ganz Besonderes, wir vertrauten uns total und machten immer alles zusammen. Wir standen uns sogar so nah, dass wir beschlossen uns Handys zu kaufen, aber niemandem die Nummer zu geben, damit wir immer erreichbar waren füreinander.
Als wir älter wurden und wir immer weniger Zeit füreinander hatten, war dies oft der einzige Weg den Kontakt zu pflegen. Alexa zog sich aber immer mehr zurück und liess mich nicht mehr an sie heran. Die Freude, die sonst aus ihren Augen strahlte war verschwunden und ich machte mir grosse Sorgen um sie. Ich versuchte mit ihr zu reden, für sie da zu sein, aber sie wendete sich immer mehr ab. Von Tag zu Tag wurde Alexa trauriger...
Eines Tages kam eine SMS:
„Es hat keinen Sinn mehr, ich gebe auf!!
Tut mir Leid.. Hab dich lieb..
BYEBYE"
Entsetzt rannte ich hinaus und machte mich auf die Suche nach ihr, suchte all unsere Geheimplätze auf, jedes unserer kleinen Verstecke , doch Alex a war verschwunden.. Ich war so verzweifelt, dass ich mich einfach hinlegte, wo ich grad war und begann zu weinen. Ich dachte an all die schönen Stunden die wir gemeinsam erlebt hatten und wünschte mir so sehr, dass Alexa zurückkam.
Plötzlich hörte ich ein leises Zwitschern neben mir. Ich achtete jedoch nicht weiter darauf, erst als es immer aufgeregter wurde, hob ich den Kopf um zu sehen was los war.
Ein kleiner Vogel sass vor mir und sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. Als ich versuchte ihn weg zu jagen, hüpfte er ein paar Meter weiter und drehte sich wieder zu mir um. Ganz aufgeregt fing er wieder an zu zwitschern und zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Immer wieder kam er ein Stückchen zurück, nur um gleich wieder weg zu hüpfen. Mir kam es fast vor, als wollte dieser kleine Vogel, dass ich ihm folge..
Nachdem ich mich versichert hatte, dass niemand anderes in der Nähe war, der mich dabei beobachtete wie ich einem Vogel nachrenne, folgte ich ihm.
Der kleine Vogel breitete seine Flügel aus und flog knapp über meinem Kopf voran. Er hetzte mich durch einen kleinen Wald, bis er plötzlich zur Landung ansetzte. Als ich mich erstaunt umsah, wollte mir fast das Herz stehen bleiben...
Unter einem Baum sass jemand mit einem Messer in der Hand und starrte auf sein Handgelenk. ALEXA!!
Ohne den Vogel, der plötzlich einfach wieder verschwunden war, wäre ich wohl nie rechtzeitig gekommen. Doch so konnte ich Alexa gerade noch rechtzeitig das Messer aus der Hand reissen, bevor sie sich was antat. Ich nahm sie einfach in die Arme und weinte mit ihr. Jetzt endlich, erzählte sie was sie so belastete...
Während wir dort im Wald sassen, konnte ich ihr klarmachen, dass dies nicht der richtige Weg sei, um mit Problemen fertig zu werden. Doch anscheinend hatte Alexa mich falsch verstanden..
Eine Woche später, ging sie von dieser Welt. Ein Hochhaus half ihr dabei...
Seit diesem Tag folgt mir eine schneeweisse Taube, wohin ich auch gehe. Selbst wenn ich mich schlafen lege, sass sie an meinem Bett und wachte über meine Träume..
Ich glaube sie heisst ALEXA...