Lesen Autoren weniger? Wenn ja, warum?

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ich habe darüber nachgedacht und bei mir selbst festgestellt, daß ich während der Arbeit an meinem Manuskript kaum noch Bücher gelesen bzw. nach ein paar halbherzigen Versuchen wieder weggelegt habe. Das wurde erst besser, als das Ende des Projekts langsam abzusehen war. Mittlerweile habe ich aber wieder richtig Spaß daran ein Buch zu lesen.


    Weil das Projekt so zeitintensiv war und Du nur mit den Gedanken bei Deinem Roman warst oder warum?



    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wie ist das bei Euch?
    Lest Ihr während der Arbeit an einem Roman noch Bücher nebenher, lest Ihr überhaupt noch? Wenn Ihr lest, lest Ihr dann gegensätzliche Genres zu Eurem Text?


    ich lese ständig, es vergeht kein Tag, an dem ich kein Buch in der Hand habe :-)
    Ich schreibe jeden Tag und ich lese jeden Tag - beides brauche ich zum Wohlfühlen.
    Weil es mir Spaß macht, um zu lernen, das Vokabular (der historische Romane hat nunmal ein anderes als in der heutigen Zeit spielende Geschichten) gut drin zu haben und zu schauen, was es da so alles gibt, lese ich bevorzugt Romane aus meinem Genre.
    Andere Genre aber zwischendurch auch immer mal wieder.
    Durch das lesen guter Bücher lernt man doch enorm viel, gerade für die eigene Schreiberei.

  • Also auf mein Leseverhalten hat mein Schreiben kaum Einfluss. Abgesehen davon, dass ich alles, was zu meinem eigenen Genre gehört, sehr viel kritischer lese. Dafür aber auch während der Arbeit an einem Roman sehr gern - man will doch wissen, wie die anderen es anpacken!
    Allgemein zur Entspannung bevorzuge ich Genres, die ich selbst partout nicht kann, z. B. Krimis oder Horror der Sorte 'Stephen King'.

    Sarah Lark: Das Lied der Maori
    Ab Mai bei Lübbe!
    Und der versprochene 'Wink mit dem Zaunpfahl':
    Ricarda Jordan: Die Pestärztin
    Ab Juli bei Weltbild

  • Mein gesunder Menschenverstand sagt:
    Wer schreibt, kann nicht gleichzeitig lesen. Also geht die Zeit des Schreibens natürlich von der Lesezeit ab, und wenn einer viel schreibt, dann wirds vielleicht manchmal knapp.


    Wer aber schreibt, könnte gleichzeitig noch zu Recherchezwecken lesen, das täte dem Buch ja vielleicht gut.


    Ich selbst lese am liebsten morgens nach dem Aufwachen, bevor ich mein Tagewerk anfange. Dann vielleicht noch abends, wenn ich nicht zu müde bin. Tagsüber habe ich oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich lese.


    Andererseits kann Lesen, da es Konzentration erfordert, auch so was Ähnliches wie Meditation sein. Ich glaube, Lesen ist für mich auch ein Ersatz für Meditation, besonders dann, wenn ich schwierige Bücher lese.


    Eine Zeitlang dachte ich auch, Lesen und Schreiben sei für mich wie Ein- und Ausatmen. Aber dann habe ich mich mit dieser verkürzten Lebensphilosophie irgendwie unglücklich gefühlt ...

  • Hm... ich lese lieber abends, nachdem ich geschrieben habe... Aber eigentlich schreibe ich auch gerne abends. :gruebel
    Morgens habe ich keine Zeit, da ich noch zur Schule gehe, und nachmittags Nebenjob, Musikschule usw. Deshalb muss ich es immer irgendwie hinkriegen, dass ich abends schreiben UND lesen kann, aber da ich am nächsten Tag wieder Schule habe, muss ich früher schlafen gehen, und da kommt das Lesen ein bisschen zu kurz. X(


    Na ja, dann freut man sich aufs Wochenende und auf die Ferien umso mehr. :-)

  • Ich lese viel, so kann man auch die Rechtschreibung und Gramatik verbessern, man sieht wie andere schreiben und ausserdem muss man sich auch mal entspannen. Das Genre ist mir eigentlich egal, ich schreibe Romane und so holt man sich auch Anregungen, natürlich will man das gelesene nicht kopieren, dann hat man ja keinen eigenen Stil mehr. Ich habe meine Geschichten im Kopf, da wird kein anderes Buch etwas dran ändern.
    :write

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Hallo zusammen!
    Da ich intensiv für meine Romane recherchiere und Unmengen an Fachliteratur lesen muss (zeitweise habe ich fast 30 Fachbücher vor mir liegen), freue ich mich jeden Abend darauf, einige Seiten eines fremden Romans zu lesen. Dabei kann ich entspannen und bekomme meine Kopf für mein eigenes Projekt wieder frei. Außerdem interessiert es mich, was die Kollegen so 'fabrizieren' :-]
    Liebe Grüße
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Ja kreizsappalot, wie soll denn ein autor was vernünftiges schreiben wenn er wenig oder garnix liest? Eine absurde annahme die sich in der Praxis rächt. Wer wenig oder garnicht liest kann auch nicht schreiben. Fragt mal einen erfahren Lektor, der kann das bestätigen. Das trifft übrgens für jeden Beruf zu. Wer sich in der Branche nicht informiert der bleibt auf der Strecke. Aber das sollte doch jedem klar sein, oder?
    :schlaeger

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

  • Ich hab's an anderer Stelle schon mal geschrieben: Schreiben ohne zu Lesen ist für mich wie Autofahren ohne zu Tanken. Irgendwann ist der Sprit alle und dann geht nix mehr.
    Ich kann mir nicht vorstellen, aufzuhören zu lesen, auch wenn natürlich die Zeit zum Schreiben die Zeit zum Lesen einschränkt, das gebe ich gerne zu. Ich würde sicher wesentlich mehr lesen (und an mehr von den wundervollen Leserunden hier teilnehmen :grin), wenn ich nicht schreiben würde. Aber Zeit zum Lesen muss einfach sein. Dafür verzichte ich z. B. fast vollständig aufs Fernsehen. Im Notfall lasse ich lieber noch das Putzen sein und lass meine Wohnung vergammeln. ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Wohnung vergammeln, fernshen in den Müll geschmissen... Sind wir Zwillinge?
    :wave

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

  • Zitat

    Original von arthur pahl
    Wohnung vergammeln, fernshen in den Müll geschmissen... Sind wir Zwillinge?
    :wave


    Sieht ganz so aus. Irgendwo muss man ja Zeit sparen. ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich schätze mal, dass es bei mir keinen statistischen Zusammenhang zwischen schreiben und lesen gibt. Meine Lust auf Schreiben und meine Lust auf Lesen, das hängt beides von verschiedenen Lust-Faktoren ab. Ausnahme nur, wenn diese "gesundheitlich" ist: Wenn ich also gerade sechs Stunden am PC gehockt und geschrieben habe, da mach ich mir die Augen nicht noch weiter mit anschließendem Lesen kaputt. Aber auch hier hinge Lesem vom Schreiben nur indirekt ab, denn ich würde auch nicht lesen, wenn ich sechs Stunden lang am PC Videospiele gespielt hätte oder dergleichen.

  • Ja, ich lese weniger... allerdings habe ich schon geschrieben, seitdem ich es kann, daher ist es eher schwer zu beurteilen...


    Wenn ich eine kreative Phase habe und schreibe, dann lese ich generell weniger, einfach, weil ich keine Zeit habe und die Geschichte mit voll und ganz vereinnahmt.
    Allerdings kan ein absolut anderer Stil auch eine hervorragende Ablenkung sein, wenn es gerade nicht so gut läuft.

  • Wer nichts liest ist wird nie ein Autor. Wer wenig liest ist ein Träumer der nie ein Autor wird.

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von arthur pahl ()

  • Ich lese eigentlich immer, ob ich gerade schreibe oder nicht. (Natürlich nicht parallel :lache )


    Im Sommer weniger, da der Garten zur Arbeit ruft, aber ein Buch ist immer mit im Spiel!

    Liebe Grüße aus Andalusien
    Susanne :wave


    Das Leben ist kurz -aber ein Lächeln ist nur die Mühe einer Sekunde
    (Kubanisches Sprichwort)


    :lesend

  • Hallo Hottendorf:


    "la vida es corta pero una sonrisa solamente es el esfuerzo de un segundo". Ist das so richtig?
    Grüße,


    Arti
    :wave

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    "Die Totenbahre ist die Wiege des Himmels..." (Aus: Verschlungene Wege/wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern. ISBN 978-3-86744-074-5)
    :grab

  • Ich lese sehr viel ... seit ich in einem Buchladen arbeite noch mehr, da ich mit Leseexemplaren überschüttet werde. :lache


    Aber das hält mich nicht vom Schreiben ab - im Gegenteil: Ich finde viel zu lesen ist gut für die Inspiration. :-] Manchmal benenne ich zum Beispiel eine Figur in meinen Geschichten nach meinen Lieblingscharakteren aus Romanen, die mir besonders gut gefallen haben. :-) Sind natürlich keine auffälligen Namen wie Legolas oder Wolverine :lache :lache
    Aber Jacob und Gideon haben bei mir schon ein Plätzchen gefunden. :-)
    Lg
    Verena

  • Ich lese, wenn ich intensiv in der Arbeit an einem neuen Buch stecke, meist Hintergrundliteratur zum Buchthema, um mich noch besser einfühlen zu können. Zu Micky Maus reicht es dann noch, anderweitige Literatur würde mich aber zu sehr ablenken :grin

  • Ich schreibe ziemlich oft und viel, doch ich lese immer noch genauso gerne. Nur meistens ist es so, das wenn ich gerade in einem guten Buch lese, danach nicht an meiner Story weiterschreiben kann, da ich dann das Gefühl habe das sie mega schlecht ist. Das bringt mich dann nicht weiter...
    Trotzdem es wäre für mich undenkbar deswegen weniger zu lesen, vorallem weil mich das lesen erst zum schreiben gebracht hat.


    @ BunteWelt
    hm, kann zwar sein, das man dadurch mehr Inspiration bekommt, nur es können auch Kopien entstehen. Ich sammle meine Inspirationen meist aus meinen Erlebnissen. Leider habe ich davon noch nicht soviele deswegen, ziehe ich sie manchmal auch aus Filmen. Aus Büchern jedoch seltener, da ich stark zu Kopien neige, wenn ich was aus einem Buch ziehe. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, doch ich denke dann immer: man merkt das dies aus Buch x ist...

  • Es konnte sein das Autoren weniger Lesen ich weiß es nicht genau.
    Aber vielleicht wollen sie auch nicht das sie eine Gute Idee haben und dann merken das sie diese Idee nur hatten weil sie ein anderes Buch gelesen haben.
    Wie gesagt ich weis es nicht genau ?( ?( ?( ?( ?(