Velma Wallis 'Zwei alte Frauen'

  • Zwei alte Frauen – Velma Wallis
    Eine Legende von Verrat und Tapferkeit


    Verlag Klein, 1994, 120 Seiten


    Originaltitel: Two old women
    Aus dem amerikanischen von Christel Dormagen
    Illustriert von Heinke Both



    Über die Autorin (Klappentext)
    Velma Wallis, 1960 als eines von dreizehn Kindern in Fort Yukon/Alaska geboren, wurde in den traditionellen Werten ihres athabaskischen Volkes, erzogen. Nach dem Besuch der Highschool zog sie in eine Trapperhütte und lebt dort zwölf Jahre allein mit ihrer Tochter wie ihre indianischen Vorfahren. »Zwei alte Frauen« ist ihr erstes Buch, das gleich nach dem Erscheinen 1993 den Western States Book Award erhielt.


    Meine Rezension:
    Die zwei alten Frauen (75 und 80) wanderten als Blindbuch von Richie zu mir und ich habe den kurzen Roman, der ja ein echter Büchereulenklassiker ist, sehr gerne gelesen.
    Die Grundidee ist einfach bezwingend und die stilistische Ausführung ist unaufdringlich und angenehm zu lesen. Daneben weckte die Geschichte auch Interesse an dem Nomadenleben der Athabaskaindianer in Alaska und ihre harten Lebensumstände in doch äußerst reizvoller Landschaft, indem der Leser sich mit auf die (vergebliche) Elchjagd begeben kann.

  • Ich habe es vor einiger Zeit verschenkt.
    Leider habe ich es mir nicht gleich selbst auch
    geschenkt...das mache ich meistens
    so bei solchen Büchern.
    Da ich nun soviel Gutes über diese kleine besondere Buch
    hier gelesen habe , werde
    ich es mir nun auch schenken.. :-]


    Leider habe ich von der Beschenkten kein Wort erfahren,
    wie es ihr gefallen hat. :fetch

  • Ich habe dieses Buch vor einigen Wochen beendet und bin noch immer ganz begeistert. Die Geschichte und das Schicksal der beiden alten Frauen, und wie sie es bewältigt haben, fand ich sehr ergreifend...

    :anbet

  • Eine wunderschöne Geschichte die das Herz und die Seele berührt. :anbet


    Zwei alte Frauen, die dem vermeintlichen Tod ausgesetzt sind, und die trotz aller Widerstände nicht aufgeben, und dadurch überleben.


    Einfach wundervoll, am Ende sind mir die Tränen gekommen.


    Von mir gibt es natürlich 10 Punkte!

  • Dieses dünne Büchlein erzählt eine indianische Legende, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
    Die Geschichte spielt im hohen Norden von Alaska. Ein eiskalter Winter führt zu einer Hungersnot. Der Häuptling eines Nomadenstammes beschließt, die beiden ältesten Frauen zurückzulassen, um den Stamm zu retten. Das heißt, sie dem unausweichlichen Tod auszusetzen.
    Die Frauen sind entsetzt, wagen es aber nicht, aufzubegehren, aus Angst, dass dann noch etwas Schlimmeres passiert. Allein zurückgelassen, besinnen sie sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten und sie beginnen, um ihr Überleben zu kämpfen.
    Und während die Frauen im kommenden harten Winter rausbekommen, welche Fähigkeiten noch in ihnen stecken, ergeht es dem Volk wesentlich schlechter. Der Häuptling lässt das Volk zurückkehren. Eine leise Hoffnung schlummert in ihm.
    Wird sie sich erfüllen? Sollten es die Frauen tatsächlich geschafft haben? Und wenn ja, werden sie wieder Vertrauen zu dem Volk finden, das sie so verraten hat?


    Velma Wallis Schreibstil lässt mich an Agota Kristof denken. Die Geschichte ist auf das Allerwichtigste reduziert. Nichts Überflüssiges ist an den Sätzen. Das Buch ist gespickt mit stimmungsvollen Illustrationen von Heinke Both.
    Sehr interessant auch im Nachwort der Herausgeberin zu lesen, welche Schwierigkeiten es machte, dieses Büchlein herauszubringen.
    "Eine Legende von Verrat und Tapferkeit" - so der Untertitel. Und eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Vergebung.
    Ich kann dieses Büchlein nur empfehlen.

  • Mir hat an diesem Buch vor allem folgender Aspekt gut gefallen:


    Die zwei alten Frauen haben in ihrer schier ausweglosen Situation erkennen müssen, dass sie sich sehr gern zum alten Eisen haben legen lassen. Es war ja so bequem.
    Zitat: "Und jetzt, nachdem wir so viele Jahre damit verbracht haben, die jüngeren Leute davon zu überzeugen, dass wir hilflos sind, glauben sie, dass wir in dieser Welt nicht mehr von Nutzen sind."
    Dann folgt der Aufruf: "Wenn wir dennoch sterben, so lass uns handelnd sterben!" Und in dem Moment keimte ein neues Gefühl der Stärke wieder auf.


    Diese Stärke half beim Überleben und das zerstörte Vertrauen wieder aufzubauen.