Was könnt ihr mir empfehlen?

  • Ich suche ein Buch, das nicht so anspruchsvoll ist und mich für einen längeren Zeitraum in eine andere Welt entführt. Ob Horror, Fantasy oder SciFi, Hauptsache, ich kann mal abschalten.


    Unerwünscht sind Thriller, Dan Brown (und alles, was seiner Schreibe ähnelt), Hohlbein, Bücher, die meine spärlichen Einkünfte übermäßig belasten und Romane, die für Kinder und Jugendliche (s. "Harry Potter", "Tintenherz" usw. usw.) , beziehungsweise von Kindern und Jugendlichen geschrieben wurden ("Eragon"). Bei Horror-Empfehlungen vorzugsweise nicht Stephen King oder R. Bachmann-Bücher, ich brauche Abwechslung. ;-)


    Amazon und die hiesigen Buchvorstellungen konnten mir leider nicht helfen, weil ich zum einen von der schier unglaublichen Menge fast erschlagen wurde und ich naturgemäß in genannten Genres nicht zuhause bin, also diesmal orientierungslos durch die Bücherwelt irre.


    Ich bin euch für jede Hilfe, sprich: jede Empfehlung aus den genannten Sparten ("Horror, Fantasy oder SciFi") dankbar.

  • Bei Horror kann ich empfehlen (sind aber auch beide bei den Eulen vorgestellt):


    Fiebertraum - George R. Martin (der beste Vampirroman aller Zeiten) :-)


    Jagd der Vampire - Barbara Hambly


    Gruss,


    Doc

  • Wenn schon Ilium, dann sollte man den Nachfolger Olympos aber auch gleich hinterher lesen :)


    Tipps von mir:


    Andreas Eschbach: Die Haarteppichknüpfer, Der Letzte seiner Art oder Quest.


    Terry Pratchett


    Elizabeth Haydon: Die Rhapsody-Saga


    Susanna Clarke: Jonathan Strange und Mr. Norell


    Mit Horror kann ich leider nicht dienen.


    edit: sorry, Iris war mit Olympos schneller :-)

    Viele Grüße aus dem Zwielicht
    Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann kein Apostel heraussehen.
    Georg Christoph Lichtenberg
    blooks

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  • Hallo Grizzly,


    bei Horror fallen mir nur diese beiden Bücher ein, die ich aber noch nicht gelesen, aber auf meiner Wunschliste stehen habe, da sie mir eine Freundin als sehr gut und unheimlich spannend empfohlen hat. Vielleicht schaust du dir dazu noch ein paar Rezis an. :wave


    Dean Koontz - Ort des Grauens
    Dean Koontz - Stimmen der Angst

  • Hi,


    die Tipps sind schonmal gut, vielen lieben Dank.


    @doc: "Fiebertraum" wird leider nicht mehr geführt. Scheint man nur noch bei Privathändlern zu bekommen. :-(


    Ich glaube, ich werde zu "Ilium" greifen, der Plot interessiert mich einfach, obwohl es anscheinend kein Buch zum bloßen Versinken ist. Tom spricht von Proust- und Schakespeare-Anleihen...hm...die beiden meide ich seit Jahren wie die Pest, hoffe, das tut dem Lesespaß keinen Abbruch.


    Bin aber noch für Empfehlungen offen: anbei, wie sieht's eigentlich mit den vielgepriesenen Romanen wie "Die Zwerge" oder "Die Orks" aus? Die Titel klingen nichtssagend und die Rezensionen meistenteils verheißungsvoll, aber ich kann mir über die Bücher im Vorfeld gar kein Bild machen. Lohnt sich die Investition?

  • Hallo, Grizzly.


    "Ilium" und "Olympos" gehören m.E. zum besten, was die SF in den letzten Jahren hervorgebracht hat - intelligent, spannend, detailreich, toll erzählt und voller versteckter und offensichtlicher Anspielungen, wobei es dem Lesevergnügen keinen großen Abbruch tut, nicht alles zu wissen, nicht alle Bezüge zu erkennen. Von Simmons sind natürlich auch "Hyperion" und "Endymion" (jeweils zwei Romane, gibt es aber als Sammelbände) sehr, sehr empfehlenswert.


    Zitat

    wie sieht's eigentlich mit den vielgepriesenen Romanen wie "Die Zwerge" oder "Die Orks" aus


    Ganz persönlich halte ich von diesem Epigonentum nicht sonderlich viel; die Autoren besetzen von anderen warmgemachte Plätze und sonnen sich in geliehenem Ruhm. Andererseits ist "Die Zwerge" z.B. nicht schlecht erzählt und zuweilen sehr spannend, aber es hat mich nicht vom Hocker gerissen, ich fand's insgesamt zu linear. In dieser Hinsicht würde ich mich dringend der Empfehlung "Terry Pratchett" anschließend, der hat ein ganzes Genre neu erfunden bzw. auf den Kopf gestellt, und gut die Hälfte der 30 Scheibenwelt-Romane sind zum Schreien komisch - und fantastisch erzählt.

  • Da ich fast nur Thriller lese, ist es für mich schwierig, dir etwas zu empfehlen!


    Aber aus dem Bereich Horror hat mir "Unheil über der Stadt" von Dean Koontz sehr gut gefallen!


    Oder sonst ein Buch von Terry Pratchett. Ich habe zwar bisher nur eines von ihm gelsen, aber es war Weltklasse!!


    Zitat

    Unerwünscht sind Thriller, Dan Brown (und alles, was seiner Schreibe ähnelt), Hohlbein, Bücher, die meine spärlichen Einkünfte übermäßig belasten und Romane, die für Kinder und Jugendliche (s. "Harry Potter", "Tintenherz" usw. usw.) , beziehungsweise von Kindern und Jugendlichen geschrieben wurden ("Eragon").


    Du bist ganz schön Anspruchsvoll!! :grin

  • Hi an alle,


    gestern wanderte Ilium in meinen Einkaufskorb, habe mich von Toms Rezension und seinen Beiträgen dazu verleiten lassen. Ich bin schon ganz gespannt und vertraue nun voll und ganz auf Toms guten Geschmack.


    Prombär : Dean Koontz hört sich auch verlockend an, werde ich mir wahrscheinlich auch noch zulegen, vermutlich Deine Empfehlung. Bei Koontz bleibe ich aber trotzdem skeptisch: irgendwo habe ich gelesen, daß der gute Mann eher zu Thrillern als zu Horror-Kloppern neigt. Wie sehr "horror" ist denn Unheil über der Stadt?


    Tom : Danke für Deine Ausführungen zu den Orks, Zwergen und Trollen. Sowas habe ich mir schon gedacht, deshalb meine Entscheidung für Ilium, zumal sich Simmons und seine Kollegen aus dem Fantasy-Genre preislich nicht viel schenken (15€ für'n Taschenbuch ist verdammt viel Geld). Von den Fantasy-Romanen dieser Reihe hätten mir Die Zwerge am ehesten zugesagt, obschon ich auch hier kaum was über den Plot in Erfahrung bringen konnte (die Marketing-Strategie funktioniert ja).


    Letztlich also der Griff zur SciFi und wenn der Roman hält, was er verspricht, dann sicherlich nicht mein letzter.


    Nudelsuppe : Da Du Lem anführst und ich bei SciFi gelandet bin, hätte ich eine Frage an Dich: Lem schrieb einen Roman über ein riesiges Schlachtschiff, der Name des Romans lautet, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht: Der Unbesiegbare. Anscheinend ähnelt der Plot dem des Films Event Horizon, da dieses ultramoderne Schiff auf einen verlassenen Frachter oder sowas trifft. Naja, keine Ahnung. Hast Du das Buch gelesen? Wenn ja, wie ist es?

  • Hallo Grizzly


    Zitat

    Nudelsuppe : Da Du Lem anführst und ich bei SciFi gelandet bin, hätte ich eine Frage an Dich: Lem schrieb einen Roman über ein riesiges Schlachtschiff, der Name des Romans lautet, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht: Der Unbesiegbare. Anscheinend ähnelt der Plot dem des Films Event Horizon, da dieses ultramoderne Schiff auf einen verlassenen Frachter oder sowas trifft. Naja, keine Ahnung. Hast Du das Buch gelesen? Wenn ja, wie ist es?


    nein, habe ich nicht gelesen. Es zählt auch den Amazon-Rezensionen nach zur Hard-SF, die so gar nicht mein Fall ist. Von Lem liebe ich noch "Der futurologische Kongress", und damit hat es sich auch erledigt. Ich hab ihn mal auf einer Lesung erlebt und fand ihn faszinierend, aber auch furchtbar arrogant.


    "Die Sterntagebücher" erinnern ein wenig an Douglas Adams. Teilweise urkomisch, leicht und locker zu lesen, aber doch mit Substanz.


    Falls es auch noch anspruchsvoller sein darf - die Brüder Strugatzki sind unglaublich, vor allem "Das lahme Schicksal". Bekannt geworden sind sie durch die Geschichte "Picknick am Wegesrand", die als "Stalker" von Tarkovski verfilmt wurde.


    Ein Tipp ist auch das Gemeinschaftswerk von Gibson und Sterling: Die Differenzmaschine. Genre ist Steampunk, also kein Newromancer Teil 2. Was dazu geführt hat, dass viele Fans ziemlich enttäuscht waren.


    :wave
    die Nudelsuppe

  • Zitat

    : irgendwo habe ich gelesen, daß der gute Mann eher zu Thrillern als zu Horror-Kloppern neigt. Wie sehr "horror" ist denn Unheil über der Stadt?


    Tut mir Leid, das kann ich dir nicht sagen, denn es ist das einzige Buch, das ich unter dem Titel "Horror" gelesen habe und deswegen habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Auf jeden Fall ist es mehr Horror als das andere, das ich von ihm gelesen habe (mir fällt nur grad nicht ein, wie es heißt).
    Aber ich hab dazu eh ne Rezi geschrieben und vielleicht kann dir wer von den anderen die Frage beantworten!

  • Zitat

    Original von Grizzly


    Letztlich also der Griff zur SciFi und wenn der Roman hält, was er verspricht, dann sicherlich nicht mein letzter.


    Wenn Du schon dabei bist :-) ... heute morgen ist mir "Begegnung mit Tiber" im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Regal entgegengefallen, ein phantastsiches SciFi-Buch, das ich vor vielen Jahren schon mal gelesen hab. Es ist ein echter Schmöker, dick und trotzdem kurzweilig, und Buzz Aldrin beweist, dass auch Leute, die was von der Materie verstehen trotzdem gut schreiben können.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht
    Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann kein Apostel heraussehen.
    Georg Christoph Lichtenberg
    blooks

  • @ Grizzly


    ich könnte mir vorstellen, daß "Die Tore zu Anubis Reich" von Tim Powers etwas für Dich sein könnte, ein Buch das ich eher der Phantastik als Fantasy zuordnen würde. Die Rezi dazu findest Du hier.

  • Okay, danke für die vielen Tipps, die Zeit nach Ilium kommt bestimmt.


    Ein kleiner Eindruck meinerseits:


    Ilium flatterte gestern mit der Post in meine Hände, für den Briefkasten ist das Ding einfach zu groß. Habe natürlich direkt zu lesen begonnen und kann nach rund fünfzig Seiten ein kleines Fazit ziehen: gefällt mir sehr. Die Schreibe ist für einen Unterhaltungsroman recht gut (vor allem, wenn man anderes gewohnt ist), es wird flott erzählt, ich als unbedarft-unerfahrener SciFi-Leser fühlte mich zwar hie und da schier von einer Begriffslawine erdrückt, finde das aber nicht schlimm. Wer mal Dostojewski gelesen hat und sich durch ein Dickicht an russischen Namen schlagen musste, wird auch mit SciFi-Begrifflichkeiten fertig.


    Naja...ich weiß, daß man Erzähler und Autor nicht vermengen soll, aber irgendwie kommt mir immer wieder der Gedanke, der gute Simmons verarscht seine Zunft (also die, die englische Literatur studierten) nach Strich und Faden. Überhaupt habe ich mir unter Ilium etwas ganz anderes vorgestellt, einen staubigen Epos, der mir alles abverlangen wird. Ich finde es bisher...verdammt lustig...ich meine...ein Shakespeare-Forscher flieht in den Meeren eines Jupitermondes vor einem monströsen Jupitermondkraken und referiert indessen über das Sonett 116!? Der Ilias-Berichterstatter gefällt mir auch. Der macht einen distanziert-gelangweilten Eindruck und kommentiert die Geschehnisse im Lager der Griechen mit subtilem Humor. Prima.