1000 neue Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann / Jenni Zylka

  • Zitat

    Original von Batcat
    "1000 neue Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann" - Ich kenne ehrlich gesagt, keines davon. Und das ist auch nicht das Thema des Buches. Nicht mal ansatzweise. Wahrscheinlich wurde das Buch aufgrund einer verlorenen Wette so benannt.


    Hallo Batcat,


    es ist schon eine Weile her, dass ich auf einer Lesung von Jenni Zylka war - sie erklärte dort, wie sie zum Titel kam, nämlich durch Douglas Adams. Im ersten Anhalter wird ein Buch erwähnt, "1000 Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann". Und sie wollte immer ein Buch mit dem Titel haben. Das wars auch schon, einen konkreten Bezug zum Inhalt gibt es nicht.
    Die Lesung war übrigens etwas zwiespältig. Der Text kam nicht richtig rüber, und es blieb der Eindruck zurück, dass alles etwas sehr "leicht" und inhaltslos ist. Aber das kann täuschen, und man muss wahrscheinlich das ganze Buch kennen.


    Grüße
    die Nudelsuppe :wave

  • Meine Meinung:
    Judith Herzberg ist eine dieser modernen Single-Frauen Mitte 30, die sich von einer Beziehung eingeengt fühlen und lieber den schenllen unverbindlichen Spaß suchen. Gespickt mit witzigen Wortschöpfungen (mein Favorit: hippieesk), aber mit etwas oberflächlicher Story reiht sich Jenni Zylka mit 1000 Dingen in die Phalanx der emanzipierten Frauenromane der neuen Generation ein, und konnte mir zwar durchaus das ein oder andere Grinsen entlocken, aber letztendlich doch nicht überzeugen. Eine kurzweilige Unterhaltung für alle die, die durch Mondscheintarif etc. noch nicht gesättigt sind, für alle anderen definitiv nichts Neues.

  • Hallo zusammen,


    ich habe dieses Buch gestern gelesen und kann mich der mehrheitlichen Meinung hier leider nicht anschließen.


    Meine Meinung:
    Die 35-jährige Judith hangelt sich in ihrem atemlosen Berliner Leben von Episode zu Episode, hetzt von hier nach dort, kommt niemals irgendwo an, beschäftigt sich ausnehmend intensiv mit sich selbst, ist in ihrem überaus selbstständigen Leben unglaublich „hipp“ und… nervt zunehmend. Sie stolpert von einem One-Night-Stand in den nächsten, hat Angst vor einer richtigen Partnerschaft und selbstverständlich den obligatorischen schwulen besten Freund.


    Der gesamte Text wimmelt nur so von Wortspielen und schlagfertigen Dialogen, welche sicherlich witziger wären, wenn sie dosierter eingesetzt worden wären.
    Der gesamte Schreibstil ist einfach nur als gehetzt und unstet zu bezeichen.
    Dieses Buch als „sinnfrei“ zu betiteln, ist noch zuviel gelobt.

    Liebe Grüße
    Gabi
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    "Eigentlich bin ich ganz anderes, ich komme nur so selten dazu"
    (Horváth)

  • So ich bin durch und das hier ist meine Meinung:


    Eine Frau und ihre Männergeschichten. Die Schwierigkeit den Mann fürs Leben zu finden oder aber den anderen klar zu machen, dass man ihn nicht braucht. Ein wunderbares Buch. Ehrlich, witzig ohne belehrend oder zu viel Zynismus oder gar den bitteren Beigeschmack von Frustration. Ein ausnahmsweise noch mal wirklich gelungenes Frauenbuch, mit einem Titel, der rein gar nichts mit dem Buch zu tun hat, der aber herrlich neugierig macht.
    Viel Sprachwitz, ein bißchen Slapstick und ja auch Romantik.
    Mir hat dieses Buch unheimlich gut getan. Die Autorin hat sehr gekonnt, die Problematik des gewollten Alleinseins dargestellt und unheimlich authentisch, die Reaktionen des Umfelds in diesem Roman witzig herausgearbeitet. Ich hatte ständig, ein „JA genau so reagieren die immer.“ oder ein „JA, genau so ist das!“ auf den Lippen.


    Fazit: Tolles witziges Büchlein so zur schnellen Lektüre zwischendurch.

  • Batcats Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, aber trotzdem tendiere ich eher zu BJs Fazit: Ich habe mehrmals lachen müssen und fand manche menschliche Verhaltensweisen typsch skizziert.
    Ein nettes Buch für "zwischendurch". Aber besser nicht im Wartezimmer einer Arztpraxis lesen - meine Lachanfallunterdrückungsversuchsmanöver erregten etwas Aufmerksamkeit... :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)