Hier könnt ihr Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Die Todgeweihte" betreffen.
Fragen an Titus Müller
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Hallo Titus,
mich würde interessieren, welche Kriterien ausschlaggebend dafür sind, ob ein Buch als HC oder TB veröffentlicht wird.
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Hallo Rosenstolz,
habe mich gerade auf der Leipziger Buchmesse mit den Leuten vom Verlag über dieses Thema unterhalten.
Die Nachteile eines Hardcovers sind:
- Buchhändler kaufen es zögerlicher ein und stellen nur wenige Exemplare aus.
- Leser warten oft lieber auf das Taschenbuch, weil ihnen das HC zu teuer ist.
- Wenn deshalb das HC nur mittelmäßig läuft, kaufen die Buchhändler später vom TB auch nicht gerade überschwänglich ein, weil sie sagen: Das HC war kein Renner.Die Vorteile eines Hardcovers sind:
- Journalisten nehmen das Buch eher ernst, es gibt also mehr Rezensionen.
- Man erreicht eine Käuferschicht, die man mit dem TB nicht erreicht.
- Es wird signalisiert: Wir als Verlag glauben an den Erfolg dieses Buchs. Deshalb wagen wir ein Hardcover.Heute kommen Bücher häufig gleich als Taschenbuch heraus, auch sehr erfolgreiche (Andreas Franz, Astrid Fritz u.a.). Mir ist trotzdem lieber, vorher ein HC zu haben. Ich hoffe zum einen, daß ich dadurch im Bewußtsein der Verlagsmitarbeiter in der Programmspitze bleibe, und zum anderen nützt es mir bei den Journalisten.
Titus
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Danke, Titus.
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Das scheint doch das HC zu dem Leserundenbuch zu sein oder ?
Wie kommt es, dass es später erschien als das TB ? In der Regel ist es doch eher umgekehrt ?
TB erschien im Dezember 2005 , HC im Februar 2006
Bye the way... ich bevorzuge HC.. vor allem bei Büchern mit über 300 Seiten
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Tanzmaus, schau mal auf die Seite von Titus..
Es handelt sich um eine besondere Ausgabe mit Illustrationen und Erläuterungen und ich finde es auch schade, dass ich das nicht früher entdeckt habe, bzw. es nicht früher erschienen ist.
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Das klingt extrem nach "haben will"
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Zitat
Original von Tanzmaus
Das klingt extrem nach "haben will"Jaaaa...........
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Zitat
Original von Tanzmaus
Wie kommt es, dass es später erschien als das TB ? In der Regel ist es doch eher umgekehrt ?Das ist in diesem Fall etwas ungewöhnlich gelaufen. Die Idee für den Roman ist über den Brunnen-Verlag an mich herangetragen worden (der Musical-Autor stand mit ihnen in Kontakt). Meine Antwort war: Der Stoff ist super, aber ich will bei Aufbau bleiben; es käme für mich nur eine Kooperation in Frage. Also haben die beiden Verlage sich geeinigt. Aufbau hat die Rechte am Roman erworben, und hat ihn als TB herausgebracht. Dann haben sie eine HC-Lizenz an den Brunnen-Verlag vergeben, und er hat - nachträglich - das Hardcover veröffentlicht.
Du bist eine HC-Leserin?
Titus
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Zitat
Original von Titus Müller
habe mich gerade auf der Leipziger Buchmesse mit den Leuten vom Verlag über dieses Thema unterhalten.Die Nachteile eines Hardcovers sind:
- Buchhändler kaufen es zögerlicher ein und stellen nur wenige Exemplare aus.
- Leser warten oft lieber auf das Taschenbuch, weil ihnen das HC zu teuer ist.
- Wenn deshalb das HC nur mittelmäßig läuft, kaufen die Buchhändler später vom TB auch nicht gerade überschwänglich ein, weil sie sagen: Das HC war kein Renner.
Das kann ich alles unterschreiben, nur eins kommt noch dazu. Hat man ein HC im Laden stehen und es kommen negative Rückmeldungen (mehrere!) überlegt man schon genau, ob und wieviele TBs man später einkauft. -
Hey Titus
Ich hab auch mal ne Frage:
Fällt es Dir schwer, deine Romanhelden ins Unglück laufen zu lassen? Oder ist das grad der besondere Reiz am Schreiben, genau diese *Hilfe-bitte-nich-ohnein* Szenen?und, noch ne Frage: Was machst Du so, wenn Du ein Buch zuende geschrieben hast? (faulenzen, mh? hihi)
Mir gehts beim Lesen meist so, dass ich dann erstmal die Personen vermisse... kennste so nen Gefühl auch? Wie verabschiedest Du Dich denn von einem Buch, nachdem Du Dich vorher ewig damit beschäftigt hast? Oder ist das dann gar nicht nötig?*neugierig* Katja
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Zitat
Original von Titus Müller
Du bist eine HC-Leserin?
Titus
Mich/uns daneben stelle...aus den gleichen Gründen wie bei Tanzmaus plus der Tatsache, dass bei eventuellen 4 Lesern zuhause TBs einfach nach einer Weile doch sehr leiden, selbst wenn sehr behut-und sorgsam mit ihnen umgegangen wird!
@Titus, maul den Verlag/die Verlage das nächste mal an in unser aller Namen.
1) haben Deine Romane es auf jeden Fall verdient als HC herausgebracht zu werden (und das ist kein Geschleime...ich bin weder verwandt noch verschwägert mit diesem Genius...und bekomme auch keine PR-Provision...schade eigentlich :grin)
und 2) find ich das irgendwie schon wirklich dusselig gelaufen, was Du uns da mitgeteilt hast. Hätte besser klappen können.
Hab aber auch noch eine Frage:
in Deinem Buch steht, dass sich Dein Roman auf eine wahre Begebenheit bezieht.
Da ich mich heute morgen auf der von Dir angegebenen Site über die Geschichte Altbasels herumgetrieben habe, weil ich wissen wollte, was es mit den Sternern und Psittichern auf sich hat - wen das auch interessiert, hier ist die entsprechende Seite:
Mehr Infos zu Sternern und Psittichern:
- gehe ich davon aus, dass die Liebesgeschichte Fiktion ist, oder ist die auch historisch belegt?
Ikarus -
...sorry, aus Versehen doppelt.
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Zitat
Original von Titus Müller
Du bist eine HC-Leserin?
Titus
Ja ! Ich habe lieber HC - Bücher als TBs.
Aus verschiedenen Gründen. Nicht zuletzt, da die Bücher von zwei Personen bei uns gelesen werden (früher waren es mal drei)
Und bei Büchern über 300 Seiten macht es eh mehr Sinn, sich ein HC zu holen
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Hallo Katja,
ZitatOriginal von salamanda
Fällt es Dir schwer, deine Romanhelden ins Unglück laufen zu lassen? Oder ist das grad der besondere Reiz am Schreiben, genau diese *Hilfe-bitte-nich-ohnein* Szenen?
diese Szenen schmerzen mich genauso wie den Leser später. Es kommt vor, daß ich heule, während ich sie schreibe, weil ich mit dem Romanhelden so mitleide. Aber was will man machen? Ich weiß, daß sie für die Geschichte wichtig sind, und oft sind es Krisen, die einen erst zum Innersten eines Menschen vordringen lassen, im echten Leben wie im Roman. Also weiche ich den Krisen nicht aus, sondern beschreibe sie.ZitatOriginal von salamanda
Was machst Du so, wenn Du ein Buch zuende geschrieben hast? (faulenzen, mh? hihi)
Mir gehts beim Lesen meist so, dass ich dann erstmal die Personen vermisse... kennste so nen Gefühl auch? Wie verabschiedest Du Dich denn von einem Buch, nachdem Du Dich vorher ewig damit beschäftigt hast? Oder ist das dann gar nicht nötig?
Wenn kein neuer Abgabetermin drängt, ruhe ich mich ein paar Tage aus, bevor ich mit dem nächsten Roman beginne. Das bedeutet: Computerspielen, Filme gucken, mit Freunden treffen, lesen ...Von meinen Protagonisten kann ich mich eigentlich immer gut verabschieden. Sie sind für mich ja nicht tot, wenn der Roman beendet ist, sondern leben weiter, in ihrer Welt, in ihrer Zeit. Ich entlasse sie nur in das Private. Ist auch mal schön, wenn man diesen lästigen Scheinwerfer loswird und sein Leben in Ruhe weiterleben kann.
Herzlich,
Titus
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Zitat
Original von Ikarus
@Titus, maul den Verlag/die Verlage das nächste mal an in unser aller Namen.
1) haben Deine Romane es auf jeden Fall verdient als HC herausgebracht zu werdenDanke, Ikarus!
Die nächsten zwei werden auch auf jeden Fall Hardcover. Es sei denn, ich schiebe mal ein Taschenbuch dazwischen. Bei einem Taschenbuch habe ich mehr Freiheit, was das Thema angeht - es ist nicht so ein hohes Risiko für den Verlag.
ZitatOriginal von Ikarus
gehe ich davon aus, dass die Liebesgeschichte Fiktion ist, oder ist die auch historisch belegt?In allen meinen Romanen bisher war die Liebesgeschichte fiktiv. Ich habe auch einen Stoff in der Schublade, der eine wahre (und ziemlich heftige) Liebesgeschichte behandelt, aber an den hat sich der Verlag bisher nicht herangetraut. Mal sehen.
Herzliche Grüße,
Titus
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@Titus
Sag mal, wo ich gerade durch einen Krimi hier im Forum, der "Scherenschnitte" heißt, daran erinnert werde:
Auf der Webseite zu Altbasel befinden sich auch so kleine Scherenschnittfiguren...ich glaub, die sind aus einem Kinderbuch, dass m.E. auch teilweise früher mal im TV gezeigt wurde.
Weißt Du...oder jemand anderes natürlich...aus welchem, zufällig?
Ikarus -
Ich hätte eine Frage zu Basel: im Buch wird beschrieben, dass es ein Städtchen oder Stadtteil gab namens Minderbasel. Ein minderwertigerer Ort als Basel an sich. Gab oder gibt es so etwas wirklich? Ich frage mich die ganze Zeit, welchen Zweck es wohl hatte, dass man eine Stadt so nannte. Das hat ja allein schon vom Namen her einen minderwertigen Stand bekommen.
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Ja ok, Alt- und Neu-Basel lassen sich noch erklären. Aber Minderbasel? Bei Altbasel könnte ich mir vorstellen, dass es schon länger besteht als Neu-Basel. Doch bei Minderbasel weiß ich nicht so genau, wohin ich die Namensgebung einordnen soll.....