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'Die Todgeweihte' - Seiten 100 - 184
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Das sind ja wirklich üble Pläne die der Bürgermeister hier schmiedet...........
Ich bin ganz schön neugierig wie es weitergeht und werde wohl heute abend noch einige Seiten lesen.
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Zitat
Original von Rosenstolz
Das sind ja wirklich üble Pläne die der Bürgermeister hier schmiedet...........Da sagste was! Der Mann war irre!
Sehr starke Parallelen zum Holocaust fand ich. Ich finde es sehr bedrückend und beängstigend, dass sowas jederzeit vorkommen kann.Und noch schlimmer, dass es immer die Ränke von ein paar wenigen Größenwahnsinnigen sind, die ganze Dörfer, Städte, Länder vergiften mit ihrem Wahn!
Schade, dass Delphin an dieser Leserunde nicht teilnimmt. Sie könnte uns mit ihrem Fachwissen bestimmt sehr nützen in bezug auf die kranke, schizophrene Persönlichkeit des Bürgermeisters.
Aber auch sonst finde ich, dass Titus dessen inneren Konflikt - und die tragischen Folgen - sehr anschaulich geschildert hat.
Alle Achtung an dieser Stelle auch nochmals, Titus... ... ich wünschte, ich könnte so schreiben wie Du
Ikarus -
Zitat
Original von Rosenstolz
Das sind ja wirklich üble Pläne die der Bürgermeister hier schmiedet...........Das stimmt wohl. Ich bin wirklich auch wenig überrascht, wie beeinflussbar die Menschen früher waren. Kaum ließ man ein Gerücht die Runde machen, wurde es sofort geglaubt. Gar keine Zweifel wurden gehegt.
Ich bin schon gespannt was aus Saphira, Tam und Christian wird. Die Liebesgeschichte(n) berührten mich sehr. Und das schlimme was mit den Juden geschieht hat mich schon sehr erschreckt. Ist schon verrückt, welchem Glauben die Menschen damals nachhingen. Wie kann ein Christ glauben, dass ein Jude Kinder isst??? Ich habe gedacht ich lese nicht richtig. Das solche Gerüchte überhaupt Bestand haben können... Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Auf jeden Fall ein ganz tolles Buch bisher. Mein Kompliment an den Autor. -
Was mir in diesem Abschnitt aufgefallen ist: das sowohl Tam als auch Christian noch eine andere Seite besitzen, die auf dem ersten Blick nicht ins Auge fällt.
Tam: er scheint so gut zu sein, nachdenklich, ruhig - aber wie er so verächtlich von dem "Gesindel" spricht, bei dem Saphira Unterschlupf gefunden hat, das finde ich irgendwie doch recht unsympatisch. Da frage ich mich doch, ob er nicht doch mehr negative Seiten hat, als es auf dem ersten Blick scheint ...
Christian: Frauenheld, immer ein wenig leichtsinnig genießt er das Leben ohne lange nachzudenken. Aber im Stillen merkt er schon, das ihm etwas fehlt, wenn er von DER Frau träumt, die er noch nicht gefunden hat. Das er sich mit Saphira eingelassen hat, fand ich nicht fair, wo doch Christian sein bester Freund ist. Trotzdem habe ich das Gefühl, das gerade Saphira die Frau sein könnte, von der er träumt ...
... und nun bin ich ganz hin- und her gerissen und weiß gar nicht, welchen Mann ich mir zum Schluß für Saphira wünschen soll.
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Nochmal zu dem Bürgermeister und seiner Hetzjagd auf die Juden. Ja, der vergleich mit dem Holocaust drängt sich wirklich auf - allerdings denke ich, das es das Schicksal der Juden ist, nicht geachtet zu werden. Damals nicht - und heute eigentlich immer noch nicht! Vielleicht nimmt heute niemand mehr an, das sie kleine Kinder essen - aber ich fürchte, es gibt noch genug Menschen, für die die Juden der Grund für fast alles Unheil sind.
Vielleicht ist der Roman also, obwohl ein "Historienschinken", immer noch verflixt aktuell ...
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Zitat
Original von Prisca
Was mir in diesem Abschnitt aufgefallen ist: das sowohl Tam als auch Christian noch eine andere Seite besitzen, die auf dem ersten Blick nicht ins Auge fällt.Tam: er scheint so gut zu sein, nachdenklich, ruhig - aber wie er so verächtlich von dem "Gesindel" spricht, bei dem Saphira Unterschlupf gefunden hat, das finde ich irgendwie doch recht unsympatisch. Da frage ich mich doch, ob er nicht doch mehr negative Seiten hat, als es auf dem ersten Blick scheint ...
Christian: Frauenheld, immer ein wenig leichtsinnig genießt er das Leben ohne lange nachzudenken. Aber im Stillen merkt er schon, das ihm etwas fehlt, wenn er von DER Frau träumt, die er noch nicht gefunden hat. Das er sich mit Saphira eingelassen hat, fand ich nicht fair, wo doch Christian sein bester Freund ist. Trotzdem habe ich das Gefühl, das gerade Saphira die Frau sein könnte, von der er träumt ...
... und nun bin ich ganz hin- und her gerissen und weiß gar nicht, welchen Mann ich mir zum Schluß für Saphira wünschen soll.
Prisca : muß Dir zustimmen. Titus gelingt es m.E. sehr gut, die Menschen als das zu zeigen, was und wie sie wirklich sind: Menschen mit Stärken und ihren Schwächen...auch und sogar bei der Figur des Bürgermeisters.
Für mich ein Grund, warum ich Titus Romane sehr schätze...:-)
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Nochmal zu dem Bürgermeister und seiner Hetzjagd auf die Juden. Ja, der vergleich mit dem Holocaust drängt sich wirklich auf - allerdings denke ich, das es das Schicksal der Juden ist, nicht geachtet zu werden. Damals nicht - und heute eigentlich immer noch nicht! Vielleicht nimmt heute niemand mehr an, das sie kleine Kinder essen - aber ich fürchte, es gibt noch genug Menschen, für die die Juden der Grund für fast alles Unheil sind.
Vielleicht ist der Roman also, obwohl ein "Historienschinken", immer noch verflixt aktuell ...
Das trifft nicht nur auf die Juden zu, denke ich.
Ich sag ja, schade dass Delphin diesmal nicht mitliest...sie könnte am ehesten erläutern, wie Gruppendynamik immer funktioniert...und wie schlimm so etwas werden kann.
Siehe auch manche Filme, wie "Das Experiment" usw...
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Zitat
Original von Prisca
Was mir in diesem Abschnitt aufgefallen ist: das sowohl Tam als auch Christian noch eine andere Seite besitzen, die auf dem ersten Blick nicht ins Auge fällt.... und nun bin ich ganz hin- und her gerissen und weiß gar nicht, welchen Mann ich mir zum Schluß für Saphira wünschen soll.
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Das ging mir auch so.
Ist doch klasse, dass Titus die Menschen nicht nur nach Schema F beschreibt, nicht wahr? -
Zitat
Original von Ikarus
Siehe auch manche Filme, wie "Das Experiment" usw...
Das stimmt, es ist schon erschreckend zu sehen, wie sowas funktioniert. -
Vor allem wird gut aufgezeigt, was Liebe und Schmerz aus einem Menschen machen kann. Ich fand es erschreckend, wie einfach der Bürgermeister das alles angezettelt hat. Und das sich Christian nicht mal wundert, wo sein Vater hin ist. Einfach nur verreist? Mich würde das sehr wundern, weil es doch sehr überraschend passierte. Bin gespannt, was da noch geschieht.
Christian ist ziemlich unentschlossen. Im einen Moment ist er überzeugt, dass er Saphira will im nächsten wieder nicht mehr. Das er sich allerdings nach dem Einbruch so sehr auf ihre Seite stellt hat mir gut gefallen. -
Zitat
Original von Branka
Vor allem wird gut aufgezeigt, was Liebe und Schmerz aus einem Menschen machen kann. Ich fand es erschreckend, wie einfach der Bürgermeister das alles angezettelt hat. Und das sich Christian nicht mal wundert, wo sein Vater hin ist. Einfach nur verreist? Mich würde das sehr wundern, weil es doch sehr überraschend passierte. Bin gespannt, was da noch geschieht.
Christian ist ziemlich unentschlossen. Im einen Moment ist er überzeugt, dass er Saphira will im nächsten wieder nicht mehr. Das er sich allerdings nach dem Einbruch so sehr auf ihre Seite stellt hat mir gut gefallen.Da bin ich ganz Deiner Meinung. Auf einmal verschwindet der Vater, ohne dass jemand etwas weiß und keiner macht sich Gedanken ?
Sehr merkwürdig. -
Habe ich mich inzwischen mehr in den Roman hineingelesen, oder kann es sein, dass es im zweiten Leseabschnitt noch mal eine deutliche Qualitätssteigerung gibt?? Ab Kapitel 9 kommen mir die Verhaltensweisen der Personen - äh, deutlicher motiviert vor. (Ich wollte nicht sagen "nachvollziehbarer", denn diesen ungeheuerlichen, menschenverachtenden Ego-Trip des Herrn Bürgermeisters kann man wohl kaum nachvollziehen.)
Mittlerweile frage ich mich auch, was Saphira eigentlich an Tam findet. Wie wenig sensibel er ist, zeigt ihre ärgerliche Reaktion während des Gesprächs mit ihm (S. 118 ). Er kommt mir zunehmend durchschnittlich vor, während Christian auch bei mir ein paar Sympathiepunkte gewonnen hat, wahrscheinlich durch seine Opferrolle (Bedrohung durch Tam, Prügel durch den Vater), die die Mitleidshormone der Leser und vor allem der Leserinnen aktiviert ... Kurzum, ich nehme es Saphira nicht wirklich ab, dass sie sich vor Liebe zu Tam verzehrt, aber Christian eher notgedrungen heiraten würde (S. 170). Ich glaube, Saphira wird, obwohl Christians Charakterschwäche auf der Hand liegt, aufgrund ihrer ersten Liebeserfahrung und aufgrund des Kindes, das sie von ihm erwartet, irgendwie innerlich mit ihm verbandelt bleiben.
Am besten, sie schickt beide Männer in die Wüste - bin gespannt, wie die Love-Story weitergeht!
Sehr angerührt hat mich diese ganze Jom-Kippur-Szenerie (S. 173). Erstens fand ich den Übergang zwischen der Romanhandlung und den Erklärungen zum Großen Versöhnungstag äußerst gelungen: gewissermaßen nahtlos-elegant, ganz klasse! Und wie Saphira ihre persönliche Vergebung erlebt, das hat nicht nur über Saphiras Arme einen Schauer geschickt, sondern über meine auch.
Eine Kleinigkeit, die ich vermisst habe: Saphira bedeutet doch dem kleinen Mädchen des Henkers so viel, jedenfalls wird das mehrfach betont. Ich hätte gerne eine Bemerkung dazu, dass Saphira daran zurückdenkt, wie sehr die Kleine beim Abschied geweint hat - oder dass Saphira das Mädchen auch vermisst - oder so ähnlich. Aber vielleicht kommt das ja noch.