"Der Proceß" ist meine Abilektüre in diesem Jahr und ich muss sagen, dass sie am Anfang sehr verwirrend war. Wenn man sich aber mit der Person Kafka auseinander setzt und mal versucht hinter das geschrieben zu schauen, dann merkt man erst, wie tiefgründig das ganze ist. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass es als Abilektüre total ungeeignet ist.
Franz Kafka - Der Prozeß
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Kafka...tja, der Mann war anders...(platt ausgedrückt) und somit ist auch dieses Buch...anders.
Ich habe es nie verstanden und wir entschieden damals im Kollektiv, dass wir über dieses Buch weder Klausur schreiben möchten, noch es irgendwie weiter diskutieren wollten.
Solche Einigkeit herrschte im LK nie wieder...
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Ich habe dieses Buch wirklich abgrundtief gehasst. Ich hab einfach den Sinn überhaupt nicht verstanden!
Wir mussten es im Deutsch Grundkurs vor 15 Jahren lesen und haben unser Abi darüber geschrieben (ich musste es also UNBEDINGT lesen) und ich fand das Buch sowas von grausam und ich werde ihm NIE eine 2. Chance geben.
Mit der Verwandlung hingegen konnte ich mich deutlich besser anfreunden, die fand ich gar nicht soooo schlecht
LG Luthien
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Zitat
Wir mussten es im Deutsch Grundkurs vor 15 Jahren lesen und haben unser Abi darüber geschrieben (ich musste es also UNBEDINGT lesen) und ich fand das Buch sowas von grausam und ich werde ihm NIE eine 2. Chance geben.
Tja, ich habe befürchtet, dass es dieses Jahr bei uns im Abi drankommt, aber so war's dann Gott sei Dank nicht. Die Welt, die Kafka da entwirft, mit Charaktern und allem drum und dram, finde ich sehr fremd, kalt und ungemütlich. Und dabei noch total strange Letztendlich war Michael Kohlhaas zu analysieren, was zwar auch keine leichte Kost ist, aber mir rein vom Inhalt viel besser liegt (da er ja im Grunde nichts anderes als ein historischer Roman ist).
Jetzt, nach dem Abi, kann der Kafka in die Ecke geschmissen werden - sogar verbrannt, wenn ich will
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Ich finde es schade, dass man die Leute in der Schule mit sowas quält. Ein oder zwei Erzählungen von Kafka und die Biographie, das sollte doch reichen.
Der Prozess liest sich freiwillig und entspannt ausserordentlich genussvoll, aber man muss wirklich bereit sein. Die Situationen sind herrlich komisch und bizarr, absolut (alb)traumhaft.
Die Verfilmung ist übrigens auch ganz gelungen, besonders der Prolog (Vor dem Gesetz). -
Dieses Buch habe ich nicht in der Schule gelesen.
Gefallen hat es mir trotzdem nicht -
Mir hätte Kafka im Abi besser gefallen, weil ich den noch viel besser im Kopf hatte.^^
Der Proceß gefällt mir besser als die Verwandlung, die ich einfach nur schrecklich finde.
Aber ich glaube, man sollte den Proceß am besten einfach so nehmen, wie es Kafkas Freunde damals auch taten: lauthals drüber lachen.
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"Der Prozeß" gehört zu den wenigen Büchern, die ich mehr als einmal gelesen habe. Immer wieder entdecke ich etwas neues, etwas das ich vorher nicht, oder anders gesehen habe. Ich werde immer wieder überrascht.
Nahezu jede Dialogzeile ist ein kleines Meisterwerk. Und ganz nebenbei finde ich das Buch auch überaus spannend. Mir ist es unbegreiflich, wie jemand Kafkas Werk gelangweilt zur Seite legen kann.Gruß
Daniel -
Zitat
Original von Hogle
Mir ist es unbegreiflich, wie jemand Kafkas Werk gelangweilt zur Seite legen kann.geht schon,
-> *Signatur*
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@ aadam
Zitat aus Deiner Signatur:
Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen, und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)Ich finde es grad nicht nett, dass Du diejenigen, die hier in dem Thread das Buch "Der Prozess" nicht mögen, als "hohl" bezeichnest.
Bücher sind nun mal Geschmackssache, und jemand als hohl zu bezeichnen, nur weil er ein Buch nicht mag, das Dir vielleicht gefällt, finde ich ziemlich daneben
Edit: tippfehler, Signatur eingefügt
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Naja, Lichtenberg hat Kafka nie gelesen, vielleicht hätte er sich diese Bemerkung dann verkniffen ...
Wie auch immer, ich habe hier auch schon geschrieben, dass ich es für ziemlich daneben halte, Jugendlichen Kafka aufzuzwingen - damit setzt man sie fast der gleichen Situation aus, der sich K. im Prozess gegenüber sieht. Dass daraus dann Abneigungen resultieren, ist nachvollziehbar.
Sich mit so Traumatisierten "vernünftig" über Kafka zu unterhalten ist allerdings müssig. -
traumatisiert klingt besser als hohl
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Zitat
Original von aadam
Naja, Lichtenberg hat Kafka nie gelesen, vielleicht hätte er sich diese Bemerkung dann verkniffen ...
Diese Bemerkung ist daneben.
Man kann Kafka nicht mögen ... das ist möglich.
Aber eines kann man nicht: Ihn "hohl" nennen.
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Ich finde es wirklich ganz natürlich, dass es Leute gibt, die Kafka nicht mögen.
Ich persönlich kann mit seinen Büchern recht viel anfangen, aber sie haben halt eine ziemlich drückende Stimmung und auch vom Handlungsstrang her ist das sicher nicht Jedermanns Sache. Kafka muss man mögen... oder, vielleicht muss er einen auch nur fazinieren.
Den Prozeß fand ich "gut" gemacht - bin Kafka sehr dankbar dass er hier den Schluss geschrieben hat, bevor er einige Kapitel vollendet hat. Denn tatsächlich hätten Kapitel dazwischen nur noch den Sinn gehabt, alles noch krasser zu machen, aber auch den Kapiteln davor spürt man ja schon ab, wohin es gehen wird.
Meiner Meinung nach ein tolles Buch mit einem konsequenten Ende. -
"Der Prozeß" von F. Kafka ist nach wie vor eines der stärksten und eindringlichsten Bücher, die ich je gelesen habe. Fran-87 hat von "drückender Stimmung" gesprochen und ich finde, das trifft es ganz gut.
Eine sehr schöne Ausgabe des Buches gibt es von der Büchergilde Gutenberg. Bilder dazu gibt es in meinem Blog. Ich weiß nicht, wie oft ich das Buch komplett gelesen habe, auf jeden Fall lese ich einige Passagen immer wieder mal.LG
Papiertourist -
Dieses Buch war bei uns dieses Jahr Pflichtlektüre und auch abirelevant. Jedoch bin ich nie über die 10. Seite hinausgekommen.
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Oh mein Gott, was wird denn da alles hinein interpretiert? Also so kann ich das Buch leider nicht bewerten, ich habe es lediglich "gelesen", aber das mit Wonne.
Bei den Gerichtsverhandlungen auf irgendeinem schäbigen Dachgeschoss habe ich lediglich noch darauf gewartet dass die Harlem Globetrotters durchs Bild marschieren, aber Wikipedia hat mir erklärt dass die erst zwei Jahre später gegründet wurden. Schade eigentlich.
Ein absolut total durchgeknalltes Buch, welches eigentlich beweisen müsste dass es damals schon wesentlich härtere Drogen als Joints gab.
So was durchgeknalltes verdient 10 von 10 Punkte
Schade dass es wohl noch immer durch die Tretmühlen der Schulen gereicht wird.