Jan Seghers - Ein allzu schönes Mädchen

  • Kurzbeschreibung bei Amazon
    Im Frankfurter Stadtwald werden die grauenhaft zugerichteten Leichen zweier junger Männer gefunden. Hauptkommissar Robert Marthaler wird mit der Aufklärung dieses schwierigen Falls betraut. Die grausamen Morde machen dem bedächtigen Mann zu schaffen, denn alle Spuren weisen auf eine Frau als Täterin hin.
    Und dann gerät auch Marthalers Privatleben aus den Fugen, denn seine neue Mitbewohnerin stellt eine ernsthafte Versuchung für den eigenwilligen Junggesellen dar.


    Meine Meinung
    Anfangs habe ich mich ziemlich schwer getan. Der Protagonist hat mir gar nicht gefallen aber dank der Rezi für "Die Braut im Schnee" bin ich dabei geblieben und es hat sich gelohnt kann ich nur sagen. Das Buch fängt langsam an wirkt meiner Meinung nach am Anfang etwas langatmig aber je weiter man kommt desto mehr wird man in den Fall verwickelt. Kombiniert zusammen mit den ermittelnden Kommissaren und will unbedingt wissen wie es weiter geht.

  • Ich fand das Buch einfach klasse.


    Dass Jann Seghers, das Psyeudonym für Matthias Altenburg, schreiben kann, wusste ich aus etlichen Artikeln der "ZEIT" und dem "SPIEGEL".


    Aber dass er auch das Roman-Metier so gut beherrscht, hat mich echt riesig
    gefreut.
    Er ist nicht nur sprachlich stark, sondern spinnt den Spannungsfaden
    sehr gekonnt.
    Nicht zu straff und steil sondern stetig und genau, sodass man immer
    am Anfang einer Seite wissen möchte, was auf der nächsten steht...



    strahlende Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Jan Seghers habe ich kennengelernt, weil er bei uns in Hessen (er kommt ja aus Frankfurt) in einer Radiosendung von seinem Buch erzählt hat und mich neugierig gemacht hat. Also bin ich am nächsten Tag los und habe mir beide Bücher von ihm gekauft (Die Braut im Schnee und Ein allzu schönes Mädchen) und bin seitdem restlos begeistert von ihm. Spannend und flüssig geschrieben. Ausserdem kann man sich die Ecken wo alles spielt gut vorstellen, wenn man da in der Nähe wohnt. Hoffentlich kommt bald was neues auf den Markt von ihm, denn der Winter steht vor der Türe.

  • Ich habe es auch gelesen und bin ehrlich begeistert.
    Der Hauptprotagonist ist überzeugend: einsam, verärgert, angespannt, nervös, hungrig. Es ist ein wenig, als sei man er. Das finde ich gut.
    Die Geschichte selbst ist nicht so vorhersehbar, dass es langweilig wird, aber auch nicht zu abgehoben bösartig, dass es unglaubwürdig wäre. Eben so, wie man sich die nicht ganz so alltäglichen Fälle bei der Polizeit in Frankfurt vorstellt. Und, das besondere hier, man hat das Gefühl, die Stadt einmal durchschritten zu haben. Meine Lieblingsfigur ist übrigens der Hausmeister. Muss am gemeinsamen Hintergund liegen :lache


    Fazit: spannend und empfehlenswert. Die Sprache ist klar und schnörkellos ohne kalt zu sein. Die Protagonisten sind ehrlich und ihre Handlungen nachvollziehbar, sogar die der "Bösen".


    Liesbett

  • Habe den ersten Marthaler auch eben beendet und werde nur durch eine aktuelle Leserunde davon abgehalten gleich den zweiten zu beginnen. ^^ Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Sprache und der Aufbau der Geschichte haben mich angesprochen, am Anfang (erster Teil) hat man fast das Gefühl es handelt sich um ein modernes Märchen (der Kollege von dem ich es geliehen habe meint, er musste an Kaspar Hauser denken). Robert Marthaler ist ein durch und durch sympathischer Kerl. Er ist menschlich und hat seine kleinen Fehler. Er lässt sich z.B. ein Fahrrad für 1500 Mark andrehen, obwohl er eigentlich nur 500 ausgeben wollte, kurz darauf wird das Fahrrad dann auch noch geklaut (vom Hof des Polizeipräsidiums!). Am Anfang hatte ich erst etwas Angst als ich gelesen habe, dass seine Frau bei einem Banküberall erschossen worden war. Zuoft liest man von Kommissaren mit irgendwelchen psychischen Knäcksen, wegen derartigen Gründen. Aber in diesem Fall wird gleich am Anfang die ganze Geschichte erklärt und nicht unnötig aufgebauscht. Außerdem begeistert er sich fürs Lesen und für klassische Musik.


    Die Handlung ist absolut spannend aufgebaut. Die ganze Zeit dachte ich mir: Ah, ich weiß es... nein.. zu offensichtlich... aber jetzt... auch nicht? Doch wieder andersrum? Aaaaargh! Man fiebert also mit den Ermittlern mit und stellt so seine Vermutungen an.
    Das Ende ist passend und stimmt versöhnlich, zumindest mich. Ich hab mir auch eine Liste von Namen der handelnden Personen aufgeschrieben, mal sehen wer mir davon im zweiten Teil wieder begegnet.


    Ich kann "Ein allzu schönes Mädchen" also nur empfehlen. Ein überdurchschnittlich guter Krimi mit einer sehr anschaulichen Beschreibung von Frankfurt und Umgebung.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich lese auch gerade dieses Buch,und kann nur sagen LESEN Leute unbedingt LESEN :wave
    Hab schon lange nicht mehr ,so einen genialen Krimi gelesen :-]


    Bin schon gespannt auf das 2.Buch "Die Braut im Schnee"

  • Ich habe im Urlaub auch den ersten Fall von Marthaler gelesen.


    Es war wirklich ein wenig langatmig, aber der Fall war mMn. nach so interessant beschrieben, daß ich trotzdem nicht aufhören wollte.


    Marthaler war mir genauso sympatisch, und vor allem recht Normal.
    Mich stört es auch manchmal, wenn die Kommisare immer mit irgend welchen Macken ausgestattet werden.


    Auch hier wegen der Langatmigkeit ein wenig Abzug: 9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Schauplatz Frankfurt und der erste Kriminalroman des Autors um Hauptkommissar Marthaler. Ein Ermittler, der sympathisch und völlig normal ist.


    Es werden zwei entstellte Männerleichen im Stadtwald gefunden. Bei den Ermittlungen ergibt sich, daß im Sportwagen drei junge Männer und ein wunderschönes Mädchen gesessen sind. Wer ist das Mädchen und wo hält es sich auf? Kann es etwas zur Tat sagen?


    In einem spannenden und fesselnden Krimi wird der Leser animiert zu rätseln, wie ein ungeklärter Verkehrsunfall an der französischen Grenze und die vorliegenden Morde zusammenhängen. Was hat es mit der verschwundenen Tochter der Familie, die offensichtlich verwirrt und traumatisiert ist, auf sich?


    Der Schreibstil liest sich außerordentlich flott, die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten und die Auflösung eine runde Sache – für mich ein perfekter Krimi.


    Von mir 10 Punkte - und die nächsten 2 Bände habe ich schon bestellt, beim letzten warte ich noch auf das TB :lache

  • In Kommissar Robert Marthalers erstem Fall werden im Frankfurter Stadtwald zwei grauenhaft zugerichtete Leichen zweier junger Männer gefunden.
    An beiden Tatorten gibt es immer wieder Spuren, die zu einer unbekannten Frau hinführen.
    Für Kommissar Marthaler beginnt eine fieberhafte Suche nach einer unbekannten Schönheit.
    Jan Seghers Debüt „Ein allzu schönes Mädchen“ ist ein solider, unterhaltsamer Krimi mit stimmigem Lokalkolorit. So werden immer wieder Frankfurter Plätze beschrieben, die das Buch lebendiger werden lassen.
    Obwohl für mich von Beginn an das Ende des Buches klar war, ist die Handlung an sich spannend und an manchen Stellen auch unvorhersehbar.
    Dennoch konnte ich mich mit Kommissar Marthaler nicht wirklich anfreunden. Vom Charakter her ist er eher kauzig, egoistisch und eigensinnig, manchmal aufbrausend und starrköpfig. Vielleicht gibt es in den Folgebänden eine charakterliche Entwicklung, was den Protagonisten zu wünschen wäre!
    An sich hat mir „Ein allzu schönes Mädchen“ gut gefallen, einzig störend fand ich die Verhaltensweise des Kommissars und die offensichtliche Auflösung des Falles.
    Auf weitere Bücher von Jan Seghers freue ich mich aber schon sehr.


    3,5 von 5 Sternen!

  • Alle begeistert? - ich nicht so sehr.


    Besonders spannend fand ich das Buch nicht. Die Handlung war für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Es bleibt völlig unklar (mir zumindest) wieso Manon alleine durch einen Wald irrt und von einer Witwe in den Haushalt aufgenommen wird. Das das Mädchen ein psychisches Problem hat, wird sehr schnell klar. Die Ursache wird angedeutet, aber die deutlich.


    Der weitere Verlauf ist teilweise nachvollziehbar, teilweise aber auch nicht. Das Ende fand ich mehr als seltsam.


    Kann man lesen, muß man aber nicht unbedingt (nach meinem Empfinden).


    7 von 10 Punkten

  • Nach langer Zeit war das mal wieder ein Abbrecherlein. :-(


    Dabei könnte ich gar nicht mal sagen, dass das ein schlechtes Buch ist. Dennoch ging es mir gehörig auf den Senkel. Hauptgrund dafür war wohl der Kommissar: ein weinerlicher Bildungsbürger, der sich über die Jugend von heute beschwert, natürlich vom Autoverkehr genervt ist und überhaupt die modernen Zeiten beklagt, wo doch all die Werte flöten gegangen sein sollen, über die er sich selbst definiert. Hallo, möchte man ihm zu rufen, womöglich hast du ein Problem, wenn du wegen ein paar Jungs in Arschhängerhosen gleich die gesamte abendländische Kultur den Bach runtergehen siehst! Jedenfalls ist es eigentlich nur folgerichtig, dass ausgerechnet diesem Schwarzseher sein neues Fahrrad vom Hof des Polizeipräsidiums geklaut wird.


    Ausgerechnet diese Heulsuse wird also als Polizist mit den Abgründen menschlichen Zusammenlebens konfrontiert. Dabei kommt ihm zwar zugute, dass er jeden Bösewicht an der Nasenspitze erkennt: jeder, der ihm unsympathisch ist, hat tatsächlich auch Dreck am Stecken (und dem Leser bleibt nur, zu raten, ob dieser Dreck nun was mit dem aktuellen Fall zu tun hat oder nicht). Doch irgendwie scheint er seinen Beruf verfehlt zu haben, empfindet er doch nahezu jedes Verbrechen als persönliche Angriff auf sein Lebenskonzept.


    Die Bösewichter selbst sind ausgesprochen eindimensional, ihre Motive durchsichtig. Diese recht hölzerne Figurenzeichnung war allerdings nicht das einzige Problem, das ich mit diesem Roman hatte. Wie mir auch schon bei anderen deutschen Intellektuellen, die sich an Kriminalromanen versuchten, auffiel, fehlt auch Seghers jegliches Gespür für Actionszenen, was insofern etwas irritiert, als er dennoch meint, so was ähnliches in seinem Buch unterbringen zu müssen. Die „Verfolgungsjagd“ im Frankfurter Stadtwald ist so langwierig wie langweilig und hat mich letztlich dazu gebracht, das Buch beiseitezulegen.


    Falls es jemand also trotz zweier Rotweinflecken auf Seite 111 haben will: PN an mich, sonst landet es im Papiermüll.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Dieses Buch stand nun jahrelang auf meiner WL und beim Weihnachtschrotteln hab ich es bekommen :lache
    Mir gefällt zwar DraperDoyles Beurteilung echt gut, das zeigt wirklich, wie man die Sache auch anders sehen kann, aber ich finde den Margenthaler gut gezeichnet. Sicher kann man sich an seinen Einstellungen zur Umwelt, seinen Kollegen oder modernen Zeiten auch haaresträubend reiben, doch in mancher Hinsicht gebe ich ihm recht. Dass er seiner Ehefrau nachtrauert, nun ja, ist doch schön, wenn man so jemand gefunden hat.


    Der Fall ist eigentlich relativ durchsichtig, zumindest was ich vermute, bin noch nicht ganz fertig, woher das Mädchen nun kommt wird wohl nicht aufgeklärt. Es gab doch da mal nen Film mit Jody Foster, ja und natürlich Kaspar Hauser erinnert auch etwas daran.
    Aber ich finde die Sprache schön ausgeglichen, melancholische Tendenzen, kommen mir gerade entgegen.
    Ein Krimi, der trotz der Toten eher entspannenden Charakter hat.

  • Jahrelange SUB-Leiche und endlich hab ich es geschafft, das Buch zu lesen. Ich bin begeistert. Schreibstil hat mir sehr gefallen. Spannend war es auch. Ich lese auf jeden Fall die anderen auch.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich