'Die Kinder des Gral' - Kapitel IV - V

Uih, danke Grisel.

Ich bin jetzt mit dem sechsten Abschnitt fertig.

Was mir in diesem Teil noch unklar ist:

Die Amme der Kinder vom Montsegur, sie hat wohl überlebt, genau wie ihr Mann...
Ich dachte, daß alle sich auf dem Montsegur befindlichen Katharer auf dem Bucher ums Leben kamen.
Wobei William da ja unterschiedliche Visionen vom Geschehensablauf nach seiner unfreiwilligen Abreise hatte...

Im Kapitel "Der blinde Stollen", wo sich der Inquisitor Fulco von Procida auf einer unbenannten Templerburg von seinem Sexual-, Informations- und Giertrieb in eine Falle locken ließ und dabei mitsamt seinen Leuten zu Tode kam...Ist die ehemalige Amme noch vor dem Einsturz aus dem Stollen gekommen?

Die ganze Szene liest sich so inszeniert, also als ob es kein Zufall war, das genau diese Burg vom Inquisitor aufgesucht wurde.

Mal sehen, ob man von der Amme nochmal was hört.
Und auf Xacbert de Barbera bin ich auch noch gespannt, der scheint ja selbst den Inquisitoren mächtig Respekt einzuflößen.

Zitat

Original von Friderike

Die Amme der Kinder vom Montsegur, sie hat wohl überlebt, genau wie ihr Mann...
Ich dachte, daß alle sich auf dem Montsegur befindlichen Katharer auf dem Bucher ums Leben kamen.
Wobei William da ja unterschiedliche Visionen vom Geschehensablauf nach seiner unfreiwilligen Abreise hatte...

Hallo Grisel,

ich hab gerade noch einmal in Deinen - wunderbar hilfreichen - historischen Informationen gelesen.
Ich bin bisher davon ausgegangen, daß die Amme auch Katharerin/Katharin? war.
Wahrscheinlich haben sie Burgbewohner unversehrt gelassen, die leugneten, Katharer zu sein. Hier steht etwas von "mit einem Ave Maria erschlichener Freiheit bei der Übergabe." S. 254

LG,
die Fride.

Zitat

Original von Friderike
Die Amme der Kinder vom Montsegur, sie hat wohl überlebt, genau wie ihr Mann...
Ich dachte, daß alle sich auf dem Montsegur befindlichen Katharer auf dem Bucher ums Leben kamen.

Ich glaube, sie war keine Katharerin. Oder zumindest keine überzeugte, bereit, für ihren Glauben in den Tod zu gehen.
Aber so wie durchaus nicht alle Opfer und Kämpfer des Kreuzzugs Katharer waren, waren es auch nicht alle, die auf dem Montségur waren.

Die Amme läuft an den beiden Männern vorbei, ehe sie durch Umschlagen der Stützpfeiler die Höhle zum Einsturz bringen. (S. 272)

Zitat

Die ganze Szene liest sich so inszeniert, also als ob es kein Zufall war, das genau diese Burg vom Inquisitor aufgesucht wurde.

Sein Eintreffen kann schon Zufall gewesen sein, denn da die Knechte mit ihm sterben, haben sie ihn wohl nicht absichtlich hingeführt.
Getötet wurde er, damit er nicht verraten kann, was ihm die Frau erzählt hat. Für den Zweck haben die Templer wohl gern einen ihrer Stollen geopfert.

Was ist denn hier los?

Iris : Wir würden uns sicher alle freuen, wenn du dich an der Leserunde beteiligen, also das Buch lesen und darüber diskutieren würdest, aber so machen deine Einwände keinerlei Sinn, da sie nicht wirklich etwas mit Berlings Buch zu tun haben.

Berling erzählt eine Geschichte und das kann er doch tun, wie immer er will. Das muss dir natürlich nicht gefallen, aber darum geht es hier doch nicht.

Ich schrieb irgendwo, dass Berlings Romane eine Mischung aus historischem Abenteuerroman und Märchen für Erwachsene sind und zumindest ich gestehe jedem Leser zu, dass er sich im Zweifelsfall informiert. Grisel hat sich zu den Hintergründen eine Heidenarbeit gemacht und das sowie evtl. ein Blick auf Wiki sollten doch wirklich ausreichen.

Nichts für Ungut, aber manchmal schießt du wirklich ein wenig über das Ziel hinaus.

Viele Grüße
Kalypso

Zitat

Original von Iris
Meine Berling-Lektüre liegt schon ein Weilchen zurück. Das ist mehr als 10 Jahre her, und ich habe auch nicht den ganzen Zyklus gelesen (es gibt andere Dinge, die mir gehörig auf den Geist gegangen sind, aber das hat mit seiner schriftstellerischen Kraft nichts zu tun, sondern mit meinem Lesevorlieben). Das war auch noch vor meiner Beschäftigung mit der Geschichte des Gralsmotivs.

Allerdings gehört es m.A.n. zum Berufsethos eines Autors, bei der Nennung einer Quelle einen Vermerk zu machen, wenn diese Quelle durchaus bedenklichen Charakters ist. Denn die Gefahr, daß von dieser Quelle auf den Geist des Werkes geschlossen wird, ist einfach gegeben!

Du hast fataler- und falscherweise den Schluß gezogen, ich hielte jemanden, der dermaßen bedenkliche Quellen einfließen läßt, für einen kritiklosen Anhänger dieser Quelle. Dabei hätte ich mir nur gewünscht, daß Berling sich gegen den Geist dieser Theorien verwahrt hätte, allein schon, um sich selbst zu schützen!

Daß diese theorien auch von Leuten bejat werden, die sich ansonsten sehr ernsthaft mit mittelalterlicher Geschichte beschäftigen, ist mir letztens im Amazon-Rezensenten-Forum wieder einmal deutlich geworden. mich erschreckt, wie wirksam gerade die ideologische Komponente dieses "Materials" ist.

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@ Iris

Berlings Anhang ist ja nicht ausschließlich ein Verweis auf tatsächliche historische Quellen sondern auch ein Mittel, um eine Illusion zu erzeugen. So enthält sein Anhang tatsächlich historische Informationen als auch Informationen zu fiktiven Figuren, die aber nicht anders dargestellt werden. Die Illusion wäre aber deutlich gestört, wenn er zu Beginn erst mal darauf hinweisen würde, daß es eine solche ist!

Ansonsten schließe ich mich Kalypso an.

Da ich diese Illusion nicht teilen will, werde ich zukünftig mein vorlautes Maul halten und euch selbiger überlassen.

Nein, ich bin nicht eingeschnappt. Dazu gehört weitaus mehr. Vielleicht brauche ich solche Lektionen.

Zitat

Original von Grisel

Laurence ist eine Art freie Mitarbeiterin, nicht unbedingt freiwillig. Sie kennt John und andere Mitglieder von früher.

Es kommt hier im Buch nicht so klar raus. Man erfährt das vor allem im später geschriebenen Prequel "Die Ketzerin".
Aber auch hier gibt es einen unauffälligen kleinen Satz, über das Gefüge aus Netzen, oder so, in das Laurence miteingebunden ist.
...Laurence mag Männer nicht sonderlich, weil sie böse Erfahrungen gemacht hat.

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Also die Zitate im Zitat sind von mir und die Antworten darauf in kursiv von Grisel. Ich habe das nicht schöner hinbekommen.

Aber: Ich lese jetzt gerade "Die Ketzerin".
Ich habe jetzt ca. 1/3 des Buches und zumindest erschließt sich der Zusammenhang zwischen Gavin und Laurence als Jugendfreunde.

Zudem steht über allem noch die Patin der beiden: Esclarmonde de Feix.
Zu ihr hegte Laurence ja ein recht gutes Verhältnis. Esclarmondes Einfluß auf Laurence ist bestimmt auch Grund für ihre Unterstützung der Prieures. John Turnbull (der Mann mit den zig verschiedenen Namen *gg*) kannte Laurence auch schon aus ihrer Jugend.

Danke für den Tip Grisel, die Lektüre der "Ketzerin" macht wirklich einiges deutlicher.

Hi Fride!

Schön, daß es Dir gefällt! Mich hat es sehr gefreut, daß sich Berling gerade Laurence ausgesucht hat, um die Vergangenheit zu beleuchten. Und, halte nur die Augen offen, da kommen noch mehr alte Freunde, wenn man sie vielleicht auch nicht sofort erkennt, weil nicht nur John mehr als einen Namen hat.

Hm, zu dem Buch gibt es noch keinen Thread, oder? Kann jetzt aber auch keine Rezi schreiben, weil ich es nur einmal gelesen habe und das zu lange her ist. *hoffnungsvoller Blick in Richtung Fride*

Hallo Grisel,

ich hab die Rezi schon vermißt...zu allen anderen Büchern von Berling gibt es eine, aber keine zur "Ketzerin".

Ich werde mich nachdem ich ausgelesen habe, um eine adäquate Rezi bemühen.

Super! Hoffe, es gefällt weiterhin und freue mich, sie zu lesen.
Mir fällt es irrsinnig schwer, eine Rezi zu schreiben, wenn es zu lange her ist, daß ich das Buch gelesen habe. Gerade, wenn ich es liebe, weil mir dann einfach nicht die richtigen Worte einfallen, um das rüber zu bringen, was ich sagen will und ich mich in Banalitäten flüchten muß.

Und der Kreis ist geschlossen, denn diese schönen Leserunden hier sind der Grund, warum der Reread der "Ketzerin" weiter warten muß, weil sich weniger "dringliche" Berlings mit Eurer Hilfe vorgedrängt haben.