'Die Kinder des Gral' - Kapitel VI - VIII

Bin ich als Einzige schon über Kapitel V hinaus?

William befindet sich mittlerweile bei den Saratz. Immer wieder schimmert dieser feine Humor durch, egal wie gefährlich die Situation ist, in der William sich befindet, z. B. als er denkt, dass er in die Hölle fährt: Lautlos glitt der sündige Leib des unwerten Bruders William von Roebruk seiner gerechten Bestimmung entgegen.

Das Gespräch zwischen dem grauen Kardinal und der Grande Maitresse fand ich sehr eindrucksvoll.

Naja, liegt nun mal in Laurence' Natur ... Aber das ist so dezent, ich habe da beim ersten Mal glatt drübergelesen. Hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, wie Laurence gepolt ist und was die da machen.
Allerdings finde ich es auch komisch, weil es so gar nicht zu einer Laurence de Belgrave paßt, sich mit so einer Tussi einzulassen. Ich mag Clarion durchaus, aber erst später, als sie reifer wird. Hier ist sie noch ... überreif.

Ich hatte auch den Eindruck, daß das eigentlich gar nicht paßt... Aber nun gut.

Grisel, weißt Du, ob es ein Volksgruppe wie die Saratz tatsächlich gab?

P.S.: Gestern hatte ich das Buch beim Friseur dabei... Es ist echt nichts für nebenher. Ich mußte bei dem Lärm (quasselnde Damen) jeden Satz dreimal lesen...

Bis jetzt mag ich Crean am liebsten.

Zitat

Original von Pelican
Bis jetzt mag ich Crean am liebsten.

Exzellenter Geschmack, ich auch.

Zu den Saratz, siehe historische Info, Kapitel VII. Kurze Antwort: Ich glaube nicht.

Das Problem ist einfach zu lösen, Du darfst keinen vergessen, gerade weil sie unerwartet wieder auftauchen können.

Das Ende von diesem Part finde ich so schwülstig, daß es fast schon ein bißchen lächerlich ist.

Ging das nur mir so?

Zitat

Original von Grisel
Zu den Saratz, siehe historische Info, Kapitel VII. Kurze Antwort: Ich glaube nicht.

Interessanterweise gibt es in Pontresina ein Hotel Saratz...

Meinst du die Trennung Williams von Rüesch? Oder die Trauung von Ferouz und Madulain? Ich hatte mit dem Teil, der bei den Saratz spielte, generell so meine Probleme. Mir gefiel das nicht so gut, und ich finde, darauf hätte die Geschichte auch gut verzichten können.

Die Trennung von William und Rüesch.

Ich fand den Teil insgesamt aber auch nicht so gut. Es wirkte auf mich ein wenig fantasyhaft. Oder märchenhaft. Irgend etwas dazwischen.

Lächerlich fand ich die Trennung nicht direkt, aber wie gesagt, stimmte für mich der gesamte Part nicht. Außerdem wirkten die Frauen der Saratz teilweise auf mich, als sei William der erste Mann, den sie zu Gesicht bekämen ...

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Original von Laila
Außerdem wirkten die Frauen der Saratz teilweise auf mich, als sei William der erste Mann, den sie zu Gesicht bekämen ...

Überhaupt finde ich es recht verwunderlich, welche Anziehung William, der offenbar ja nicht unbedingt gut in Form ist, auf das weibliche Geschlecht ausübt...

Zitat

Original von Pelican
Überhaupt finde ich es recht verwunderlich, welche Anziehung William, der offenbar ja nicht unbedingt gut in Form ist, auf das weibliche Geschlecht ausübt...

Darüber habe ich auch schon gegrübelt.

Drücken wir es diplomatisch so aus, müßte ich auf einen Teil dieses Buches verzichten, würde ich wohl auch die Saratz wählen. Bis auf das beobachtete Treffen natürlich.
Mich stört der Teil nicht, aber wie Ihr empfinde auch ich ihn ein bißchen abgehoben vom Rest der Handlung und freue mich, wenn es weiter geht. Ich glaube, der Sinn ist einfach der, daß William für eine Zeitlang, ein Jahr oder so, irgendwo sicher "geparkt" werden sollte. Eine Zeit, in der die Kinder älter werden und vor allem Pian del Carpine seine Reise zu den Mongolen machen und zurückkehren kann.

Was William den Sexgott betrifft, Fettleibigkeit war, vermute ich mal, damals durchaus nicht abstoßend. Ganz im Gegenteil, es zeigte von "Statur" und "Wohlhaben".
Madulain konnte sich ja schwer mit einem der Saratzmänner einlassen. Da hätte Firouz was dagegen gehabt.

Die Szene, als William den Baum mit all den ermordeten Franziskanern sieht, hat mich beim ersten Mal arg mitgenommen. Wie ihn.

Ich habe mich allerdings auch gefragt, ob Rüesch Roberto wirklich nehmen wird.

Zitat

Original von Grisel
Was William den Sexgott betrifft, Fettleibigkeit war, vermute ich mal, damals durchaus nicht abstoßend. Ganz im Gegenteil, es zeigte von "Statur" und "Wohlhaben".

Grisel, da du wirklich ein wahrer Fundus an Wissen über die historischen Personen bis, widerspreche ich nicht gerne, aber an dieser Stelle doch, und das entschieden.

Übergewicht war während des Mittelalters nahezu durchgängig gleichbedeutend mit Häßlichkeit; ikonographisch steht sie gleich für zwei Todsünden, Völlerei (gula) und Trägheit (acedia).

Auch die Kunstgeschichte, üblicherweise ein hervorragender Indikator für Schönheitsideale und Sex Appeal, läßt leider keinen anderen Schluß zu.

M.W. gilt das sowohl für den europäischen Raum als auch (zumindest was Männer angeht) für den mediterran-islamischen Raum (al-Andaluz, Maghreb, Naher Osten), aber da lasse ich mich gerne belehren!

Selbst das berühmte "Cäsar-Zitat" -- »Let me have men about me that are fat ...« -- ist in Wahrheit ein echter Shakespeare und gibt eine Binsenweisheit aus der elisabethanischen Zeit wieder. Die Wertschätzung der Leibesfülle ist Gedankengut der frühen Neuzeit.

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Original von Iris
Grisel, da du wirklich ein wahrer Fundus an Wissen über die historischen Personen bis, widerspreche ich nicht gerne, aber an dieser Stelle doch, und das entschieden.

Das nenne ich mal eine charmante Art, jemandem zu sagen, daß er Blödsinn verzapft.

Ich danke für die Aufklärung, das war mir tatsächlich nicht bewußt - man beachte mein diplomatisches "ich vermute". Da habe ich wohl was im Geist vermischt. Wieder was gelernt.

Mädels, dann muß es halt doch einfach Williams viriler Charme sein, der die Damen der Saratz so anzieht.

Zitat

Original von Grisel
Das nenne ich mal eine charmante Art, jemandem zu sagen, daß er Blödsinn verzapft.

Ich finde das großartig, was du hier leistest, deshalb lese ich auch eifrig in den Threads mit, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Zeit habe!

Edit: Vielleicht ist es auch ein klitzekleines bißchen Wunschdenken des Autors?

Zitat

Original von Iris
Ich finde das großartig, was du hier leistest, deshalb lese ich auch eifrig in den Threads mit, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Zeit habe!

Herzlichen Dank! *rotwerd*
Aber das gleicht sich aus, denn ich hatte beim Schreiben der Beiträge eigentlich auch keine Zeit dafür.
Es freut mich aber sehr, wenn ich die viiiiielen Stunden, die ich beim "Privatforschen" zugebracht habe auch mal sinnvoll nützen kann. Nicht, daß das Forschen an sich nicht auch sinnvoll ist, da ich eigentlich kaum eine Tätigkeit mehr liebe als meine "Mittelalterei", die ich zur Zeit fürchterlich vernachlässige.
Und es ist ja nicht uneigennützig, denn durch das öffentliche Entflechten habe ich erst wieder erkannt wie genial mein Großmeister ist. Der derjenige war, dem ich die Mittelalterei verdanke. Deshalb möge man mir verzeihen, wenn ich mich ihm zuliebe sogar auf dünnes Eis begebe um ihn zu verteidigen. Ich verehre diesen Menschen einfach, für seine Bücher, aber auch für das Geschenk das er mir gemacht hat, indem er mich in diese Zeit geführt hat. Aber, ich bin nicht hoffnungslos, ich kritisiere ihn manchmal sogar selber. Ich darf. Äh, Ihr auch.