Klappentext:
Eine dramatische Liebe in dunkler Zeit
Basel im Jahr 1348: Auf einen Schlag verliert Saphira ihren beruf, ihre Familie, ihre Heimat. "Bringe dieses Kästchen zum König", flüstert der Vater, bevor er an seinen Wunden stirbt. Doch die junge Frau wird von mächtigen und mitleidslosen feinden gejagt. Es sind die dunklen Jahre - die Pest wütet in der stolzen Stadt, und deren Bürger richten ihren zorn gegen die Juden. Was ist das Leben eienr Jüdin wert?
Eines haben Saphiras Verfolger nicht bedacht: Zwei Männer sind unsterblich in sie verliebt.
Eigene Meinung:
Als ich zu Anfang den Klappentext gelsen hatte, dachte ich es sei eine relativ gut vorhersehbare Geschichte: Eine Jüdin verliert alles, wird vertrieben und übt Rache. Dazu wird dann noch eine verzwickte Liebesgeschichte gepackt, die den Leser bei seinen Gefühlen fassen soll.
Doch als ich das Buch anfing zu lesen, wurde ich regelrecht in die Geschichte mithineingezogen. Titus Müller schlüpft als personaler Erzähler immer in die Haut des Charakters, der im jeweiligen Kapitel die prägenste Erfahrung macht bzw. die aufregensten Erlebnisse hat. Dadurch erreicht er, dass der Leser sich mit mehreren Personen identifizieren kann und auch Graustufen in dem sonst oft Schwarz - Weiß gehaltenem Mittelalter erkennt.
Inhatlich hat das Buch aber auch einige Überraschungen zu bieten, obwohl der Leser einige kommende Erreignisse bereits bei ihrer Planung erfährt. Denn eines kennt der Leser noch nicht. Das sit die Reaktion seiner Lieblingsperson. Außerdem klappt nicht immer alles so reibungslos wie es eigentlich sollte.... Des Weiteren schafft Titus Müller es durch immer neue komplexe Situationen (Liebestechnisch wie auch weltlich) und gut gewählte Cliffhänger die Spannung das ganze Buch hindurch zu bewahren.
Ein weiterer Aspekt, den ich hervorheben will, ist die schöne, detailreiche Beschreibung, die den Leser nach Basel des 14. Jahrhunderts entführt. Und die Beschreibungen sind nicht geschönt, sondern geben dem Buch einen authentischen Hauch. Somit sind es nicht nur Wohlgerüche, die dem Leser um die Nase wehen. Vom Adelshaus bis zur Bettelgasse wird er geführt, um die Stadt mit allen ihren Gesichtern kennenzulernen.
Aber der Leser wird durch das Buch nicht nur unterhalten, sondern lernt auch historische Erreignisse im Basel des 14. Jahrhunderts kennen.
In einem Anhang gibt Titus Müller an, welche seiner verwendeten Daten historisch belegt sind (Die vom Leser nach dem Besuch seiner Homepage Titus Müller auch nachgeforscht werden können) und, dass die Protagonistin Saphira eine rein fiktive Person darstellt.
Des Weiteren erfährt der Leser etwas über die Bedeutung einer wahren Freundschaft und das Ergebnis religiöser Intoleranz.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, in dem die Charaktere menschlich sind und den Leser gerne in ihrer Welt begrüßen, um ihn an ihren Glücks- und Unglücksmomenten teilhaben zu lassen.