ZitatOriginal von milla
dito!
Bei mir auch.
Der Drive von Ulysses hat mir auch einen Schub bei anderen Büchern gegeben!
ZitatOriginal von milla
dito!
Bei mir auch.
Der Drive von Ulysses hat mir auch einen Schub bei anderen Büchern gegeben!
Ich stecke gerade im 4.Kapitel, bin aber schon seit einiger Zeit nicht weiter gekommen. Ich hab wohl sowas wie ne Leseblockade. Aber es kann jetzt einfach nur aufwärts gehen.
Ein anderes Problem, dass ich habe, ist, dass meine Zeit im Internet etwas begrenzt ist. Hängt mit unserem Tarif zusammen. Und da meine Besuche im Forum meist etwas länger dauern, muss ich mit genau überlegen, wann ich ins Netz gehe.
Also, Jeanne, auch wenn ich in letzter Zeit nur wenige Beiträge geschrieben hab, bin ich immer noch da und geb mein bestes!!
Ich war übrigens eine Woche im Urlaub, wo ich keinen Internet-Zugang hatte.
Ich habe gerade der Suhrkamp-Ausgabe von Ulysses 10 Punkte bei der Buchbewertung gegeben. Lächerlich wenig!
Aber die kommentierte Fassung würde eigentlich ich nur 9 geben.
Sicherlich sind die Kommentare hochverdienstvoll, aber manches kam mir komisch vor. Da stimmte doch manchmal etwas nicht, oder ging das nur mir so?
Am besten haben mir noch die Erläuterungen vor jedem Kapitel gefallen, da dort auch die Handlung der Odyssee kurz zusammengefasst wurde.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ich habe gerade der Suhrkamp-Ausgabe von Ulysses 10 Punkte bei der Buchbewertung gegeben.
Ich auch.
Huhu OBEREULE....
Ginge es wohl, daß diese Leserunde erstmal nicht ins Archiv verschwindet? Wir lesen ja alle noch, es wäre schön, wenn sie noch etwas länger hier bleiben könnte.
Ginge das?
Schliese mich dringend dieser Bitte an.
Bitte.
Liesbett
Ich glaube solange eine Lesrunde aktiv ist (und das sieht man ja am Datum des letzten Beitrags) wird sie von ganz alleine nicht archiviert. Oder liege ich da falsch?
Das Buch lag die ganze Zeit bei meiner Mutter und jetzt war die Pause so lang, dass ich mich ein wenig zwingen muss weiterzulesen. Ich werde aber nicht aufgeben, auch wenn es noch etwas dauert.
Ein Neuling mischt sich ein:
Also, ich hab den Ulysses vor vielen Jahren und mich dann längere Zeit mit ihm und mit Joyce beschäftigt. Und ich kann nur sagen, quält euch, denn es lohnt sich. Manche Äpfel hängen einfach etwas höher, und man muss länger klettern, so ist das nun mal. Wer sagt, dass sich gute Literatur einfach erschließt?
Ich will euch also wieder motivieren, und wie?
Na, weil hier ein Meister des Epischen zugange ist, der es geschafft hat, eine ganz besondere Form der Poesie ins Erzählerische zu übertragen. Ulysess hat vom Charaketer her sehr viel vom Duktus der homerischen Versepen, aber das alles wird gebrochen durch 2000 Jahre Literatur- und Weltgeschichte. Unglaublich!
Ich hab vor kurzem mal eine Originalaufnahme gehört, wo Joyce aus Finnegans Wake vorliest. Er singt das fast, trägt da einen exzellenten Abschnitt (aus diesem wirklich unleserlichen Werk) mit beeindruckender Intensität vor.
Ulysess ist ähnlich, aber noch machbar! Es ist so eine Art Sprachgesang, ein Lied in vielen unterschiedlichen Tonarten. Man sollte beim ersten Lesen nicht (eigentlich wohl nie) den Ehrgeiz haben, alle Andeutungen zu verstehen. Das stört den Lesefluß enorm. Ulysess lebt aber von diesem Lesefluß, und es erschließt sich auch dann, wenn man den ganzen Interpretationsbalast, den andere Leute darauf abgeladen haben, erst mal wegläßt.
Das dritte Drittel liest sich übrigens am leichtesten, und da wird es dann auch lustiger und verständlicher.
Hab ich euch wieder Lust gemacht?
Ich habe so langsam das Gefühl, dass ich gescheitert bin. So richtig wahrhaben möchte ich es noch nicht, aber seit Wochen schon habe ich keine Zeile mehr aus Ulysses gelesen. Immer waren mir andere Bücher wichtiger. Ob ich mich da jetzt noch mal reinfinde?
ZitatOriginal von Kyara
Ich habe so langsam das Gefühl, dass ich gescheitert bin. So richtig wahrhaben möchte ich es noch nicht, aber seit Wochen schon habe ich keine Zeile mehr aus Ulysses gelesen. Immer waren mir andere Bücher wichtiger. Ob ich mich da jetzt noch mal reinfinde?
Entschuldigung, noch mal ein bescheidenes Einmischen eines Neulings in der gutgemeinten Absicht, zu motivieren: In welchem Kapitel, und wo genau stehst Du, wo hängt es also?
Ich stimme lyrx ganz ganz langsam mal zu, denn je mehr ich lese, desto besser ist das Werk. Tatsächlich. Die Ideen, die Beschreibungen, Gerüche, Empfindungen, Scherze ... eigentlich unglaublich. Und weil es so voll von allem ist, kann ich hier nicht einfach hindurch rennen sondern muss ab und an stehen bleiben und nach links und rechts schauen. Deshalb lege ich ein gemächliches Tempo vor, pro Woche ein Kapitel, manchmal auch in zwei oder drei Wochen, nebenher ein paar andere Bücher. Und weil Leute wie Palomar und Magali, die schon lange durch sind, wie mir scheint, trotzdem noch die Beiträge lesen und antworten und diskutieren und helfen und ... auch deshalb macht es Spaß und bleibt spannend. Ich schätze das Forum, die Leserunden, aber vor allem die Leute dafür.
ZitatOriginal von Kyara
lyrx : So weit ich mich erinnere, bin ich in Abschnitt 7 (Aiolos-Zeitung).
Also Äolus! Was haben wir denn da? Nun ...
Eigentlich wird klassisch erzählt, die Überschriften unterbrechen das ganze wie Zeitungsschlagzeilen. Si irritieren und lenken ab. Eigentlich versucht Joyce damit, den Leser in die Irre zu führen, denn der Rest ist keineswegs im Zeitungsjargon geschrieben, nur die Überschriften. Das sollte einem schon mal zu denken geben: Imitiert er jetzt Zeitungsstil, oder was? Nein,
tut er nicht, er zerreißt einen normalen Text mit Sensationssprüchen.
Es wird also der alltägliche Vorgang, wie Bloom die Zeitung besucht, überhöht, und zwar auf eine etwas komische Weise. Und das ist es genau, worauf man sich einlassen muss: Eigentlich nur Zeitungsluft, nichts besondere, lauter Leute, die sich schon länger kennen, reden über dies und das ... Aber irgendwie hängt eben doch alles in einem ganz merkwürdigen erzählerischen Kontext, und das kann man spüren, man braucht es gar nicht verstehen.
Alles war erwähnt wird, die ganzen Details, die berichtet werden, das ist alles wohldurchdacht und hängt zusammen. Darauf kommt es an, das ist das besondere. Es ist eine Komposition, möchte ich sagen. Man muss da nicht die ganzen Querbezüge kennen, man muss sich nur drauf einlassen (mit nicht unbeträchtlicher Geduld), danach zu finden, und dann wird man auch fündig, ohne selbst ein Genie zu sein.
Nicht überspringen, durchlesen. Nach diesem Kapitel kommt dann ja eines, was wieder ganz anders geschrieben ist, und dann eines, das wieder anders ist, und so weiter .... ein unglaublicher Querschnitte durch alle möglichen Sprachstile.
Sieh es als Arbeit an, lies es, und wenn Du die 1000 Seiten durch hast, dann kannst Du Dir überlegen, ob es sich gelohnt hat. Und wenn nicht, dann machst Du sowas nie wieder, und wenn doch, dann gibt's hinterher kaum noch was, was Dich noch schrecken kann, in der Literatur.
Danke lyrx. Ich habe ja auch etwas Hoffnung, dass ich es noch mal versuche. Mal sehen.
Ah ihr wisst sicherlich wie meine Einstellung zu dem Buch ist? Ich kann mich lyrx nur anschließen: Unbedingt weiterlesen. Ahja, ahja. *seufz*
Allerdings musste ich mich nie beim Ulysses-lesen "quälen". Ich weiß nicht, aber wenn man dem Buch gar nichts abgewinnen kann (auch wenn ich mir das gar nicht vorstellen kann), dann sollte man es vielleicht auch aufhören. Zum Durchquälen ist es nicht geschrieben.
Nun von Durchquälen kann auch nicht die Rede sein... eher von kämpfen.
@ Lyrx
Darf ich raten? Du bist Deutschlehrer oder zumindest Germanistikstudent... auf jeden Fall was in die Richtung.... wobei Joyce ist ja englisch... hm... egal... Literaturwissenschaften, irgendwie so.
ZitatOriginal von Babyjane
@ Lyrx
Darf ich raten? Du bist Deutschlehrer oder zumindest Germanistikstudent...
Voll daneben, mit der Lehrerei und Germanistik hab ich nichts zu tun. Erzähl ich vielleicht mal an anderer Stelle ...
Momentan hol ich das noch aus dem hohlen Bauch, aber um hier weiterzumachen, müsste ich selbst mal wieder reinlesen. Ich habe das Buch vor über zwanzig Jahren gelesen ...
Eine Idee ist mir noch gekommen: Was ich machen würde, wäre folgendes: Während des Lesens pro Kapitel die Personennamen notieren, die auftauchen. (Vielleicht noch mit Seitenzahl) Nur die Personennamen, sonst gar nichts. Wenn dann dieselbe Person zweihundert Seiten später wieder auftaucht, dann hat man eine erste Chance, einen Querbezug zu finden.
Ich bin wirklich kein Literaturwissenschaftler oder so was, aber eines steht fest: Dieser Joyce war ein gewiefter Knabe, und deshalb kann man davon ausgehen, wenn irgendwo zwei Leute wie zufällig aufeinandertreffen, dann passt das irgendwie ins Ganze des Romans. Aber Beispiele kann ich momentan nicht liefern, es ist wirklich zwanzig Jahre her ..