Also wie angekündigt, hier die Rezi:
Kurzbeschreibung:
In den Gewölben der Pariser Oper hält sich ein unsagbar hässlicher Mensch verborgen. Er hat zei Leidenschaften: die Musik und die junge Sngerin Christine Daaé. Um sie zum Star der Oper zu machen, ist ihm jedes Mittel recht, und bald hat er das ehrwürdige Gebäude in ein Tollhaus und Sänger und Personal in Angst und Schrecken versetzt. Christine erliegtzunächst seinem Werben, bis sie sich in einen Spielgefährten ihrer Kindheit, den Victome de Chagny, verliebt und das Phantom rasend vor Eifersucht wird...
Der Autor:
Gaston Louis Alfred Leroux (6. Mai 1868 - 15. April 1927) war ein französischer Journalist und Schriftsteller. Nach seiner Schulzeit in der Normandie, studierte er von 1886 - 1889 in Paris Jura. Schon damals schrieb er Artikel für verschiedene Zeitungen und 1887 erschien seine erste Novelle. Nach seinem Abschluss arbeitete er einige Zeit als Jurist, bis sich seine Leidenschaft für das Schreiben durchsetzte.
Das Buch:
Der Roman wurde im Jahre 1911 veröffentlicht. Schauplatz der Geschichte ist die Pariser Oper in den 1880er Jahren. Unter dem Gebäude befindet sich tatsächlich ein See, da man beim Ausschachten für das Fundament auf einen unterirdischen Seitenarm der Seine stieß. Auch die im Roman angedeutete Labyrinthhaftigkeit des Gebäudes entspricht den Gegebenheiten, und zwar ist nicht der Kronleuchter einmal abgestürzt, aber immerhin eines seiner Gegengewichte.
Die Hauptfigur des Romans ist das von Geburt an entstellte musische und technische Genie Erik, das sich auf der Flucht vor der Verachtung der Menschen in den Kellern der Oper häuslich eingerichtet hat. Als Ph. d. O. erpresst er die Direktion und terrorisiert die angestellten Künstler der Oper. Das Drama bricht in dieses fragwürdige Idyll ein, als sich Erik in die begabte, jedoch äußerst naive schwedische Sängerin Christine Daaé verliebt, und deutlich macht, dass er vor nichts zurückschrecken wird, um sie nicht nur für sich zu gewinnen, sondern auch zur neuen Primadonna der Oper zu machen. Noch dramatischer wird es, als Raoul, Vicomte de Chagny und Mäzen der Oper, ebenfalls ein Auge auf die schöne Christine wirft. Die beiden kennen sich aus Kindertagen, und große Gefühle sind bei allen Beteiligten vorprogrammiert.
'Das Phantom der Oper' ist ein klassischer Schauerroman, der dem Charakter des Erik leider nicht viel (offensichtlichen) Charme lassen kann. Erst in den letzten Szenen wird es möglich, sich mit dem Charakter zu identifizieren und mit ihm zu sympathisieren. Nichtsdestotrotz ist dies der Roman, der viele andere Kulturschaffende inspiriert und den Grundstein für eine eigene, sehr lebendige Subkultur von Fans gelegt hat.
Zur Geschichte Eriks vor den Ereignissen in der Pariser Oper, die im Roman nur andeutungsweise angesprochen werden, erschien 1990 ein Prequel von Susan Kay unter dem Titel Das Phantom.
Meine Meinung:
Die Geschichte ist gut (ich zweifle nicht daran, dass sie wahr ist), die Figuren glaubwürdig, genau wie die Handlung (größtenteils). Zwei Kritikpunkte gibt es trotzdem:
1.) Die Direktion. Solche Leute würde ich niemals zu Direktoren einer Oper machen. Besonders unglaubwürdig finde ich ist, dass sie bis zu letzt glauben, Opfer eines dummen Schezes zu sein.
2.) Raoul. Er ist mir zwar sympathisch, ja, aber eigentlich ein totaler Versager. Wäre das Phantom am Ende nicht weich geworden, wer weiß was aus ihm geworden wäre. Und ohne den Perser... naja.
Was ich vom Phantom halte weiß ich nicht so wirklich, einerseits schreckt solches Verhalten ab, aber andererseits hat man eigentlich von Anfang an Mitleid mit ihm. Ich stehe ihm mit gemischen Gefühlen gegenüber.
Das Ende hat mich allerdings wirklich gerührt. Schön und im Kontext überhaupt nicht kitschig.
Fazit: Sehr lesenswerte Schnulze...
LG,
Rava