Love Takes a Detour/Liebe auf Umwegen – Christine Spindler (ab 12 J.)

  • Klappentext
    Für 12-14jährige, die ganz easy ihr Englisch verbessern möchten ...
    Nike ist Brüder-geschädigt. Zumindest meint das ihre beste Freundin Annika. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie sich mit ihren fast vierzehn Jahren noch kein einziges Mal verliebt hat? Dabei haben Amors Pfeile Nikes Herz schon längst getroffen, sie weiß es bloß noch nicht.


    Angaben über den Autor
    Christine Spindler hat bisher deutsche und englische Kriminalromane geschrieben, u.a. die in den USA schon mehrfach aufgelegte Inspector-Terry-Reihe. Unter dem Pseudonym Tina Zang schreibt sie Kinderbücher.


    Meine Kritik
    "Love Takes a Detour" ist in einem witzig-leichten Ton geschrieben, der zum Glück nicht so gewollt jugendlich-flippig daherkommt, wie das manche Jugendbuchautoren machen, um sich bei der Zielgruppe anzubiedern. Man merkt, dass C. Spindler aus der Erwachsenenliteratur kommt.
    Zwischen Witz und Romantik ist alles da, was ein Mädchenbuch braucht, dazu reichlich paar originelle Einfälle, unerwartetete Wendungen und ein paar köstliche Missverständnisse.


    Ich habe bereits einige Bücher aus der zweisprachigen Langenscheidt-Reihe gelesen, und finde das Konzept absolut gelungen, weil das Englisch ganz selbstverständlich in Dialogen, Chats u.ä. in den Text mit einfließt.


    Liebe Grüße
    Anna-Lisa

  • Ein deutsch-englischer Liebesroman aus der Reihe „Girls in Love“. Englisch lernen mit Spaßgarantie!


    Christine Spindler: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen. München 2006, Norderstedt, Langenscheidt, ISBN: 978-3468204715, flexibler Einband, 159 Seiten, Format: 11 x 18 x 1,1 cm, EUR 7,95.


    „Ich weiß nicht, wie man um einen Jungen kämpft“, stellt die 14-jähige Nike Klapdor fest. „Ich weiß nur wie man mit einem Jungen kämpft.


    Ihre Freundinnen wundert das nicht, besteht doch der Klapdorsche Haushalt überwiegend aus Männern: aus dem exzentrischen Großvater, aus Nikes Vater und ihren drei Brüdern. Nikes Mutter ist Opernsängerin und viel unterwegs. Derzeit lebt und arbeitet sie in Mailand.


    Damit die Kids und der spleenige Opa nicht „allein und unbeaufsichtigt rumhängen“, haben die Eltern ein englisches Au-pair-Mädchen engagiert. Nike freut sich schon sehr auf weibliche Verstärkung – und fällt aus allen Wolken, als sich Au pair Chris als junger Mann entpuppt.


    Nikes Freundin Annika, die bisher eher auf Spinnen und Totenköpfe stand, ist sofort Feuer und Flamme für den sympathischen Briten. Doch Chris ist nur nach Deutschland gekommen, um seiner Freundin Juliet nahe zu sein, die ebenfalls als Au pair in der Stadt ist. Aber das kann Nike ihrer verliebten Freundin unmöglich sagen.


    Auch Nikes Freundin Cathy – ihre Klassenkameradin aus der Zeit, als die Familie in London lebte – hat Liebeskummer. Im Chat und per E-Mail tauschen sich die beiden Mädchen darüber aus. Cathy steht auf den Musiker Jamie, doch ihre Mutter, eine Werbetexterin, die die Werbeslogans immer sofort ausspricht, wenn sie ihr einfallen, bringt mit dieser Marotte den jungen Mann derart in Verlegenheit, dass er die Flucht ergreift.


    Alle Welt scheint verliebt zu sein, selbst Opa wandelt auf Feiersfüßen und auch Nikes Sandkastenfreund und Aikido-Kumpel Marco ist verknallt. Nur die burschikose Nike scheint gegen diesen Bazillus immun zu sein. Aber warum ist es ihr dann so gar nicht Recht, wenn sie Marco mit ihrer Freundin Gina Händchen halten sieht?


    Ein Psychotest aus einer englischen Mädchenzeitschrift bringt es an den Tag: Nike liebt Marco! Aber Marco liebt Gina. Oder etwa nicht …?


    Bis jeder Topf seinen Deckel gefunden hat, gibt es noch jede Menge urkomischer Verwicklungen. Oder wie sonst sollte man es bezeichnen, wenn Nike den britischen Au-pair- Boy in bizarrer Verkleidung verfolgt und observiert? Oder die skurrilen Szenen beschreiben, die entstehen, wann immer Cathy versucht, sich bei ihrem Schwarm Jamie für das sonderbare Verhalten ihrer Mutter zu entschuldigen? Auch die „Love is in The Air-Party“ bei Marcos Tante Hella hat zweifellos ihre Momente. Und natürlich die Grillparty bei Klapdors, die ein wenig aus dem Ruder läuft …


    Ein Opa, der die Tollheiten der Jugend nachholt und im reifen Alter noch zum Punk wird, der kleine Bruder, der absichtlich oder unabsichtlich, alles falsch versteht, der verpennte große Bruder, der Faultier-Gene haben muss, die Mutter, die in Werbetexten spricht … wen diese Anhäufung von liebenswerten Exzentrikern an die Kinderbuchhelden von Tina Zang erinnert, liegt vollkommen richtig: Bücher für Teenager und Erwachsene schreibt die Autorin unter dem Namen Christine Spindler.


    Aus der Langenscheidt Pressmitteilung Januar 2006:
    Nikes Abenteuer in “Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen” von Christine Spindler bilden den Auftakt zu der neuen Langenscheidt Reihe “Girls in Love”. Mit ihr erweitert der Verlag sein zweisprachiges Lektüre-Programm, das bisher Detektivgeschichten ab zehn Jahren umfasste. Die neuen Geschichten setzen den Englisch-Stoff der 5. und 6. Klassen voraus und haben vor allem Leserinnen im Blick. Die fremdsprachigen Passagen sind - beispielsweise als Dialog mit dem britischen Au-pair oder als Internet-Chat - so selbstverständlicher Teil der Handlung, dass sie keinen Bruch darstellen. Neue Wörter, wie “goose pimpels - Gänsehaut”, oder idiomatische Wendungen wie “to have a crush on somebody - in jemanden verknallt sein”, sind hervorgehoben und in einem Extra-Kasten übersetzt.


    Na, das ist ein Service! Man muss also nicht einmal blättern, um an die Übersetzungen und Erläuterungen der unbekannten Begriffe zu kommen! Neidisch könnte man werden, wenn man, wie ich, einer Generation angehört, die sich brauchbares und lebensnahes Englisch-Vokabular noch aus dem Radio, aus Song-Texten und Comics zusammenklauben musste – und nur hoffen konnte, dass das Schulwörterbuch die Begriffe auch kannte.


    Aber, ehrlich, ich gönne den Schülerinnen von heute den Spaß beim Englischlernen. Und mit dieser Lektüre werden sie ihn haben. Garantiert!

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner