Die Brüder Veara und Lukan Barra leben im Königreich Myrcia, das unter dem Schutz des Erseyhirs steht, einem gewaltigen Flugdrachen. Obwohl Söhne eines Minenarbeiters irgendwo im Gebirge, sind beide in Felsenburg gelandet. Lukan ist Schreiner-Lehrling, Vearus ein Blender und Betrüger, der schließlich im Gefängnis landet und verkrüppelt in die Verbannung geschickt wird. Lukan erwartet nicht, ihn lebend wieder zusehen, aber drei Monate später ist sein Bruder wieder da, ein gemachter Mann, der Heiler und Vertrauter des Königs. Dieser schickt ihn sogar zu den Skarriern, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, aber diese wittern ihre Chance und greifen das schwache, korrupte Reich Myrcia weiter an.
Vearus sorgt dafür, dass Lukan nicht zum Gesellen ernannt wird. Statt dessen nimmt er als Fußsoldat an der Schlacht bei den Graurosshügeln teil, die für Myrcia mit einer vollständigen Niederlage endet. Der König ist so verzweifelt, dass er Sucher zum Erseyhir ausschickt, damit dieser ihnen gegen die Skarrier beisteht. Sollte einer der Sucher Erfolg haben, muss der König nach althergebrachtem Recht zugunsten dieses Günstlings des Erseyhirs zurücktreten. Lukan gelingt es, aus der Stadt zu entkommen und den Suchern zu folgen ...
Wird er den Erseyhir finden? Wird der König tatsächlich seine Macht aufgeben? Was wird Vearus unternehmen, dessen Macht mit der Macht des Königs verknüpft ist? Und ist das überhaupt von Belang, wo die Skarrier Felsenburg schon fast erreicht haben?
Bruce Fergusson hat mit „The Shadow of His Wings“ (1987) eine bunte und eigenständige Fantasy-Welt geschaffen. Keine Magie, keine Elben, keine Orks, Riesen, Zwerge oder gar Hobbits. Stattdessen Alptraum-Kreaturen und Drachen mit der Lebenseinstellung von Berufspolitikern. Vorgesehen waren eigentlich sechs Romane in dieser Welt, aber der zweite, „The Mace of Souls“, war bereits der letzte. Seitdem ist nichts Neues von diesem Autor erschienen.
Eigene Meinung:
„Der Schatten seiner Flügel“ ist einer der spannendesten Fantasy-Romane, die ich kenne. Aus der Ich-Perspektive Lukan Barras geschildert, entsteht eine unglaublich trickreich aufgebaute Geschichte, die bis zur letzten Seite immer wieder überrascht.
Wenn ich jetzt dieses vergriffene Buch rezensiere, geschieht das, weil ich es jammerschade finde, dass diese 400 Seiten bester Fantasy-Unterhaltung für Cent-Beträge in irgendwelchen Internet-Ramschkisten zu finden sind - und niemand schlägt zu! Deshalb diese Werbung in fremder Sache ...