Herbert Rosendorfer, Die junge Maria Stuart

  • Für mich ist Rosendorfer die Entdeckung des Jahres. Schon die Briefe in die chinesische Vergangenheit haben mich bestens unterhalten.


    Die junge Maria Stuart ist eine von zehn Erzählungen, die zwischen 1979 und 1996 entstanden sind. Es gibt melancholische, witzige, hintergründige Geschichten, aber immer sind sie intelligent und brilliant geschrieben. Hätte ich etwas zu sagen, wäre Rosendorfer einer der nächsten Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis. Seine Art mit der Sprache umzugehen finde ich faszinierend.


    Ich liebe ironische und witzige Geschichten. Darum gefielen mir neben der Titelgeschichte vor allem Meine Erinnerung an Hofrat Staudigl sowie Nichts als eine schwarze Fahne. Letztere ist eine der originellsten Erzählungen, die ich je gelesen habe.
    Wirklich anspruchsvolle und unterhaltsame Lektüre - leider nur auf 160 Seiten.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde