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'Oliver Twist' - Kapitel 45 - ENDE
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Es wird immer spannender, und ich ärgere mich, dass ich nicht so schnell lesen kann wie ich gern möchte, denn die Geschichte spitzt sich zu....
Kapitel 45-48 (nur lesen, wer auch schon soweit ist!!!)
Ohje, Sonntag abend? Dann weiß man ja, wohin Nancy geht… Hoffentlich verpatzt Noah die Beschattung, aber so eifrig wie er die Belohnung haben will, kann ich das kaum glauben…
Die Ausführung des Plans hat noch nicht begonnen, da ist er schon in Gefahr. Was Fagin wohl zu dem Gehörten sagen wird???Was für eine Tragödie Die tapfere Nancy… Hätte sie doch nur den Mut gehabt und das Angebot von Rose angenommen, jetzt ist es zu spät
Es geschieht Sikes recht, dass er sich verfolgt fühlt, und hoffentlich wird er auch verfolgt, nicht nur von den Behörden als Mörder, sondern auch von seinem Gewissen und der Gestalt Nancys, die sich so tapfer um ihn gesorgt hat und deren armes Leben er so schändlich und brutal zerstört hat! :fetch
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Kapitel 50
Die verbliebenen Mitglieder der Diebesbande fürchten sich vor Sikes und wollen ihn eigentlich gar nicht bei sich aufnehmen, doch nur Charley hat den Mut, sich offen gegen ihn zu stellen und lockt durch seine mutigen Schreie sogar die Polizei herbei. Der Mörder selbst hat seine Strafe bekommen, mit einer Schlinge um den Hals, wie es für Mörder damals üblich war, doch durch seine eigene Hand. Eine Ironie des Schiksals…Kapitel 52
Trotz seiner Düsterkeit und der Gegenwart des Todes hat mir dieses Kapitel sehr gut gefallen, es vereint Reflektionen, Wahnsinn, Angst, Trotz und Apathie, großartig beschrieben, so dass mir nicht nur einmal ein Schauer über den Rücken gelaufen ist.Kapitel 51+53
Diese Schlussequenz (die letzten Kapitel) erinnern mich an ein Theaterstück oder an ein Kriminalstück, in dem noch mal alle Figuren einen letzten Auftritt haben, sehr schön! Und abschließend eine Zusammenfassung der Schicksale aller Figuren der Geschichte, sowas gefällt mir!!Mein Fazit
Oliver Twist ist eine Mischung aus Sozialkritik, Märchen und Krimi aus dem 19. Jahrhundert. Die glasklare Charakterisierung der Figuren mögen zwar einseitig erscheinen, sind aber meiner Meinung nach auch nur Mittel zum Zweck, den Leser aufzurütteln, auf die Zustände hinzuweisen und ein Bewusstsein zu wecken für die unteren Klassen der englischen Gesellschaft zu jener Zeit. In einer atmosphärisch dichten Sprache vereint Dickens Grausamkeiten und Witz und feine Ironie mit offener Anklage. Oliver Twist ist eine wunderschöne und spannende Geschichte, die den Leser in seinen Bann zieht, auch wenn er bei Dickens fast schon mit einem Happy End rechnen muss! -
In dem Vorwort von Frederick Busch in meiner Ausgabe habe ich noch einige Informationen zu dem Buch gefunden, die ich sehr interessant fand und euch nicht vorenthalten möchte:
- “Oliver Twist“ erschien erstmals als Fortsetzungsgeschichte im monatlich erscheinenden Magazin „Bentley’s Miscellany“.
- Als Kind arbeitete Charles Dickens in einer Fabrik, während sein Vater wegen Schulden im Gefängnis saß. Der Junge, der ihm zeigte, wie seine Arbeit zu verrichten war, hieß Bob Fagin.
- Bei der Vorbereitung von “Oliver Twist” für die Charles Dickens Edition 1867 änderte Dickens viele seiner Bezeichnungen “the JEW” in “Fagin” oder “he”. Vermutlich tat er dies u.a. wegen eines Briefes von Mrs. Eliza Davis, die ihn darauf hinwies, dass seine Beschreibung von Fagin ein abscheuliches Vorurteil gegen Hebräer bestärkt. Dickens antwortete ihr, dass zu jener Zeit in kriminellen Kreisen nun mal fast ausschließlich Juden zu finden waren und dass er gegenüber jüdischen Menschen nur freundliche Gedanken hege. Offensichtlich war er davon jedoch auch selbst nicht überzeugt und neben seinen Änderungen schuf er dann in seiner letzten vollständigen Geschichte “Our mutual Friend” (1865) einen jüdischen Charakter namens Riah von großer Menschlichkeit und Güte, der das Opfer eines christlichen Geldverleihers wurde.
- Dickens lebte mit seiner Frau Catherine Hogarth und deren Schwester Mary zusammen in einem Haus. Er liebte die jüngere Schwester seiner Frau und trug nach ihrem frühen Tod stets Marys Ring und eine Locke ihres Haares bei sich. Nach ihrem Tod verpasste er aus lauter Kummer zum ersten und einzigen Mal den Abgabetermin seiner monatlichen Fortsetzungsgeschichte.
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Ich hab die letzten 150 Seiten auch nur so verschlungen, ich wollte endlich wissen, wie sich die Geschichte auflöst.
Das Happy End hat mir sehr gut gefallen, jeder hat bekommen, was er verdient hat. (Nur der Hund von Sikes tat mir leid).
Charley Bates hat noch den Dreh gekriegt, sich vom Kriminellen abzuwenden.
So mancher Zufall war vielleicht zu konstruiert, aber alles in allem löste sich jeder Erzählstrang in Wohlgefallen auf.
Mich hat verwundert, dass die Leute sich so an der Jagd auf Sikes beteiligt haben, dass sie einen Fremden, der des Mordes bezichtigt wurde, dermaßen hetzen. War es denn klar, dass er der Mörder von Nancy war, wussten das alle, die zu dem Haus kamen? Oder waren sie einfach nur eifrig, um irgend jemanden zu strafen, weil es ihnen so schlecht ging, dass das Leid eines anderen ihnen ein gutes Gefühl verschaffte?
Man kann sagen, dass die Charaktere einfach gestrickt waren, allerdings ist dieses ein Kinder-/Jugendbuch, dann ist es für mich in Ordnung.
Oliver Twist ist für mich ein Buch, was mir Lust auf mehr Lektüre von Dickens gemacht hat.
Danke für die Leserunde an alle Beteiligten
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Zitat
Original von milla
In dem Vorwort von Frederick Busch in meiner Ausgabe habe ich noch einige Informationen zu dem Buch gefunden, die ich sehr interessant fand und euch nicht vorenthalten möchte:[list]
[*]“Oliver Twist“ erschien erstmals als Fortsetzungsgeschichte im monatlich erscheinenden Magazin „Bentley’s Miscellany“.Dazu stand in meinem Nachwort von Birit Dankert, dass diese Fortsetzungsgeschichte 2 Jahre lang erschienen ist. Oft war er seinen Lesern nur 14 Tage im Voraus mit dem Schreiben. Umso mehr ist es zu bewundern, dass der Roman einen so geschlossenen Eindruck hinterlässt.
ZitatOriginal von milla
[*]Als Kind arbeitete Charles Dickens in einer Fabrik, während sein Vater wegen Schulden im Gefängnis saß. Der Junge, der ihm zeigte, wie seine Arbeit zu verrichten war, hieß Bob Fagin.Dass daher der Name Fagin kommt, finde ich interessant, das wusste ich nicht, steht bei mir auch nicht.
Aber es wird in meinem Nachwort erwähnt, dass er 12 Stunden täglich arbeitete. Der Roman ist außerdem unter dem Eindruck des Armengesetzes von 1834 entstanden, das für alle einkommenslosen, aber noch arbeitsfähigen Frauen und Männer die Einweisung in Arbeitshäuser vorsah.Charles Dickens Botschaft war, Kritik an den Lebensumständen der Armen zu üben, Hohn für die Heuchelei scheinbarer Helfer, Mitgefühl mit den Leidenden und einen nicht zu zerstörenden Glauben an die alles Böse besiegende Kraft des guten Willens mitzuteilen.
Er starb wahrscheinlich an Überarbeitung und Überanstrengung durch ständige neue Romanentwürfe, Vorträge und Lesereisen.
Wie gut, dass ich das Nachwort nicht zuerst gelesen habe, denn dort wurde wirklich sehr viel über den Roman verraten.
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Zitat
Original von geli73
Mich hat verwundert, dass die Leute sich so an der Jagd auf Sikes beteiligt haben, dass sie einen Fremden, der des Mordes bezichtigt wurde, dermaßen hetzen. War es denn klar, dass er der Mörder von Nancy war, wussten das alle, die zu dem Haus kamen? Oder waren sie einfach nur eifrig, um irgend jemanden zu strafen, weil es ihnen so schlecht ging, dass das Leid eines anderen ihnen ein gutes Gefühl verschaffte?
Huhu geli
Also ich glaube, dass egal wie schlecht es den Leuten geht oder wie stark sie selbst in diverse kleinkriminelle Aktivitäten wie Taschendiebstahl etc. verwickelt sind, Mord doch etwas anderes ist, und sie damit nichts zu tun haben wollen. Erst recht nicht, wenn es um einen so brutaler Mord an einer jungen Frau geht. Dass Sikes der Mörder von Nancy ist, war ganz sicher zumindest den Mitgliedern der Bande ziemlich schnell klar, denn es passierte in seiner Bleibe, er ist wutentbrannt von Fagin direkt dahin gegangen, hatte ein Motiv, und war direkt nach der Tat untergetaucht. Sind zwar alles keine Beweise, aber legen zumindest die Vermutung nahe. Ob allerdings die Leute, die zu dem Haus kamen, das alles wussten, hm, bin ich mir nicht sicher, aber Gerüchte, Skandale und solche Tragödien verbreiten sich ja im Allgemeinen wie ein Lauffeuer *spekulier*ZitatOriginal von geli73
Oliver Twist ist für mich ein Buch, was mir Lust auf mehr Lektüre von Dickens gemacht hat.
Dann kann ich dir AUF JEDEN FALL David Copperfield empfehlen, das hat mir noch besser gefallen und gehört zu meinen Alltime-Favorites!! Es gab auch mal eine Mini-Leserunde dazu, die aber leider irgendwie ziemlich schnell im Sande verlaufen ist Wenn du trotzdem schauen magst --> HIER -
Zitat
Original von geli73
Das Happy End hat mir sehr gut gefallen, jeder hat bekommen, was er verdient hat. (Nur der Hund von Sikes tat mir leid).
Ja, der Hund hat mir auch leid getan.
Und natürlich Nancy. -
Nancy ist eigentlich eine der interessantesten Figuren, denn zum einen passt sie als einzige (mal abgesehen von dem Hund) irgendwie nicht in das Schema "Jeder bekommt das, was er verdient" und zum anderen ist sie die einzige, die schon während ihres Handels das Falsche daran erkennt. Allerdings ist sie auch die einzige, die direkt angeboten bekommt, ein neues Leben zu beginnen und dabei von ihr wohlgesonnenen Menschen unterstützt zu werden. Und dennoch nimmt sie dieses Angebot aus Liebe zu Sikes nicht an, sondern ergibt sich in ihr Schicksal. Sie sagt ja selbst, dass Sikes eines Tages ihr Tod sein wird und irgendwie schafft sie es nicht, dem zu entgehen, obwohl sie die Möglichkeit hätte. Eigentlich sehr traurig
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Ich koennte mich jetzt in den A**** beissen, dass ich das Buch nicht mitgenommen habe, denn auf dem Rueckflug laeuft der Film
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Danke, Milla, für den Tipp mit David Copperfield. Das hab ich mir vorgemerkt.
@ Buttercup: Ich werde mir den Film sobald wie möglich ansehen. Mal sehen, wie die Umsetzung ist, denn ich kenne bisher keine Verfilmung. Witziger Zufall, dass gerade der Film lief, nech?
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Huhu,
leider konnte ich mich nicht aktiv an der Leserunde beteiligen, weil ich momentan arbeitstechnisch nicht genug Zeit habe, um zu lesen UND hier zu schreiben...
Bin jetzt auch mit dem Buch durch und ich kann mich Geli nur anschließen: bin so richtig auf den Geschmack gekommen und werde sicher noch gaaaanz viel von Dickens lesen!
Oliver Twist war eine tolle Geschichte, wie sich alles fügt - klasse! Und auch der Spruch 'man trifft sich immer zweimal im Leben' traf hier voll zu! Ein super Buch!
Emma
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Ich habe es gestern endlich durchgelesen und fand es auch ein wenig konstruiert und schwarz/weiß, was aber durch den schwarzen Humor Dickens locker wieder wettgemacht wurde.
Bei einer neuen Dickens- Leserunde wäre ich auf jeden Fall dabei.