'Mimosen in Hosen' - Seiten 143- 205

  • homosapiens


    zur Frage Kinderlosigkeit und höhere Besteuerung:


    das ist ein Minenfeld und hat zugleich seine komischen Seiten. Die deutsche Bundesregierung ist 1999 in eine Bredouille geraten. Da gab es ein Verfassungsgerichtsurteil, das besagte, daß Familien mit Kindern finanziell besser gestellt werden müssen.


    Gleich, wie man das umsetzen will, es heißt, daß der Staat blechen muß .
    Das will er aber nicht. Dazu ist er schließlich heutzutage nicht mehr da. :grin


    Es gibt jedoch Leute, die blechen und das sind die Bürgerinnen und Büger. Nun geht es nicht, Leute mit Kindern dafür zahlen zu lassen, daß es Leuten mit Kindern besser geht. Wo es denen doch nachweislich und mit verfassungsgerichtlicher Erlaubnis schlechter geht.
    DAS sah sogar eine deutsche Regierung ein.
    Ergo: es sollen die zahlen, die keine Kinder haben. Das soll noch dazu den heiß ersehnten Nebeneffekt haben, daß die Geburtenrate steigt, weil man durch Gebärfreudigkeit eine Steuererhöhung vermeidet.
    Und da auch kinderlose Bürgerinnen und Bürger der Staat sind, zahlt am Ende doch wieder der Staat für alles über seine Steuergelder.
    Raffiniert!
    Und nicht aus dem Kabarett, bloß Alltag in der BRD.


    Daß das kurzsichtige Rechnungen sind, daß da 'divide et impera' zum Motto des Tages erhoben wird, daß die Frage Kinderlose gegen Kinderreiche eine sehr braungefärbte Tradition hat hierzulande, schert doch keinen.


    Ein Schmankerl am Rand, aber nicht unwichtig für das Verhalten von Raubaffen:
    Die Organisation Lebensborn wurde mitfinanziert von Beiträgen kinderloser SS-Männer (direkt vom Gehalt). Der Beitrag sank mit jedem Kind, ab vieren war MANN befreit.



    Zu Kindern und Heimpflege: das ist ein heikler Bereich. Wie auch Nachwuchsfürsorge sollte die Fürsorge pflegebedürftiger Familienangehöriger nicht ausschließlich auf die Familien zurückfallen. Für die Einzelnen ist der Streß viel zu groß. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man einen Säugling wickelt und füttert oder einen erwachsenen Menschen. Wir haben heute doch schon die eigentlich groteske Situation, daß eine 70jährige und leicht klapprige Tochter ihre 95jährige schwerstklapprige Mutter versorgen soll. Das gilt ab und zu sogar schon für Söhne. ;-)


    Da haben die Krankenkassen hierzulande übrigens schon zugeschlagen. Kinderlose zahlen einen höheren Beitrag zur sogenanten Pflegeversicherung (über die ich mich jetzt nicht auslasse, auch wenn es nur ein einziges Wort gibt, das man dazu sagen kann :grin )
    Das Bestrafungsverfahren läuft also schon.


    Gar nicht zu erwähnen die Tatsache, daß 90% der Pflege von Angehörigen bis heute durch die Familie geleistet wird.


    Zu Deinen Vorschlägen zur Umerziehung:


    JA! genau, gute Ideen.


    :anbet :anbet


    Wir arbeiten daran.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von Heaven


    Augen aufhalt und gespannt bin :grin
    DAS wüsste ich auch gern!


    Ganz einfach: Indem man schon einen Mann und Vater hat, der solche Sachen auch nicht macht und die also erst gar nicht als "toll" und "selbstverständlich" weitergibt :lache

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Hazel



    Ganz einfach: Indem man schon einen Mann und Vater hat, der solche Sachen auch nicht macht und die also erst gar nicht als "toll" und "selbstverständlich" weitergibt :lache


    Es gibt jetzt Männer mit dauerhafter Garantie? :wow Wo? :lache


    Die aufgeführten Vorschläge sind ganz gut angedacht, haben aber auch nur geringe Chance zu greifen. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Hallo Barbara!


    Zunächst mal möchte ich hier zum Ausdruck bringen, dass ich dich ein ganz klein wenig um die heile Welt, in der du zu leben scheinst, beneide. Andererseits habe ich ständig das Gefühl wenn ich deine Texte hier lese, dass es bei dir nur schwarz oder weiß gibt. Das behagt mir gar nicht und ich finde es schade wenn es Menschen gibt, die die vielen Grautöne des Lebens nicht sehen können. ;-)


    Auch wenn du es vielleicht nicht vermutest, aber ich bin nicht nur meilenweit, sondern fast weltenweit davon entfernt mir einen Mann zu wünschen wie du ihn beschrieben hast. Ich brauch weder einen Ernährer noch jemand der mich an den Herd stellt und seine Pantoffeln einfordert. Aber auch keinen Mann der ständig bemüht ist mir alles recht zu machen, der mir zu liebe Freude am stundenlangen shoppen findet, der mich dauerhaft bekocht, auf Händen trägt, sich murrend auf die Klobrille setzt u.u.u.


    Ich plädiere eindeutig für eine Zwischenvariante. ;-)


    Ich bin auch eine Mutter von zwei Söhnen, die kochen lern(t)en, erfahren wie die Waschmaschine funktioniert, lern(t)en wie man sich respektvoll einer Frau gegenüber verhält. Aber manchmal bin ich mir gar nicht mehr so sicher ob das wirklich so gut ist. ;-)
    Sehen wir uns doch die neue Generation von heranwachsenden Frauen und ihre Wünsche an.
    Er soll sich um die Kinder kümmern, ihnen viel Freiraum lassen, kochen können, der Haushalt schmeissen, selbstverständlich genug Geld heim bringen :grin, ihnen jeden Wunsch von den Augen lesen, gern kuscheln, romantisch sein....... Die Liste könnte man fast noch endlos erweitern. ;-)


    Aber sehen wir uns mal an was seit einigen Jahren mit den jungen Ehen los ist! Die Frauen nehmen das Wort "Emanzipation" als Begründung für ihre eigene Lustlosigkeit oder Selbstverwirklichung. Wobei viele noch nicht mal genau wissen wo sie hin wollen!!
    Der Mann bemüht sich, versucht dieser angedachten Rolle gerecht zu werden und kommt damit mächtig in die Zwickmühle. Die Kumpels grinsen nur über ihn (werden aber auf Teufel komm raus nicht zugeben, dass es ihnen nicht anders ergeht :grin) und der lieben Ehefrau wird der nun doppelt und dreifach geforderte und auch zuweilen ÜBERforderte Ehemann zu langweilig. Es ist ein Gerücht, dass nur Männer gern Beute jagen! ;-) Auch Frauen wollen herausgefordert werden, zeigen was sie können. Aber bei einem Mann, der diesen neuen Anforderungen gerecht werden will, der hat kaum noch Zeit und nerv dafür sich jagen zu lassen. Er lässt sich gehen, nimmt sie so wie sie ist, ob nun hübsch oder als Couchpotatoe. ODER er sucht sich eine Geliebte, bei der er auch mal der Verführer sein kann, umworben und geliebt wird und sich wirklich als Mann, nicht als Hausmann, fühlt.
    Und sie? Sie findet ihn auch langweilig, sucht sich entweder auch was prickelndes oder verzweifelt und stopft daheim Schokolade in sich hinein. Beide sind frustig, es gibt ständig Streit......und dann ne Scheidung.


    Ich denke schon, dass das "alte" Männerbild zurecht gerückt werden muss. Aber ich glaube nicht, dass die naturbedingte Rolle von Mann und Frau ausgehebelt werden sollte.
    Ein Mann sollte schon ein Mann bleiben. Er darf ruhig der sein, an den sich Frau bei Bedarf anlehnen kann, meinetwegen auch im stehen pinkeln (wenn er denn auch mal das Klo putzt :grin). Er muss sie nicht auf Händen tragen, aber er muss Achtung vor ihr haben. Er kann gern der Starke sein, aber nicht um Druck auszuüben oder zu schlagen. Es gibt genug im Haushalt, wo er gern der Starke sein kann, oder der der technisch versierter ist.


    Das angesprochene, entdeckte Buch machte mir ganz und gar nicht den Eindruck als wolle es den Neandertaler, der seine Frau am Schopf in die Höhle schleppt, wiederbeleben. Es war von einer Frau geschrieben und es machte auf mich eher den Eindruck, als ging es ihr genau die von mir nun erwähnten Dinge. Und da kann ich mich als Frau, die sich von keinem Mann, nicht mal nem Kerl, die Butter vom Brot nehmen lässt, gut mit anfreunden. ;-)



    Aber vielleich liegt das alles nur an der Erziehung und dem Weltbild mit dem wir aufgewachsen sind ;-)
    Mein Paps war nur mittelmässig mit uns beschäftig. Meist wenn meine Mutter auf der Arbeit war, denn sie waren wechselschichtig für uns da. Jo, mein Paps war nie der Ernährer der Familie, denn meine Mutter verdiente ebenso wie er. Klar, sie kochte allein, denn mein Paps konnte nur Essen aufwärmen, ein Spiegelei, aber sonst brannte ihm sogar das Wasser an. :lache
    Mein Paps war der starke Mann im Haus. Alle schweren Dinge, technische Probleme oder Renovierungen machte er. Was nicht heißt das sie es nicht konnte. ;-) Denn wenns ihr zu lange dauerte, hatte sie auch mal flink die Bohrmaschine oder das Malerzeug in der Hand. Hausarbeit wa EIGENTLICH Mamas Sache, ABER er halft jedrzeit ohne das ein MUSS dahinter stand. Gleiches galt dann für uns Kinder. Eine dauerhaft gerechte Aufgabenverteilung die variabel war, aber wo meine Mutter sich so richtig als begehrte Frau und er zuweilen als auf die Brust trommelnder Kerl fühlen konnte. DAS ist für mich Ausgewogenheit. ;-)


    Grüßle Heaven :wave

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    Grüßle, Heaven


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  • @ Heaven: Zum Thema "schwarz und weiß": Sicher gibt es auch Zwischentöne und eine Garantie gibt es nirgends :-).


    Mein holder GöGa ist aber wandlungsfähig, denn er gehörte vor 20 Jahren zur Sorte saufender Stehpinkler. Nachdem er aber selbst putzen und alles bezahlen musste und nicht mehr im "Hotel Mama" wohnte, ging eine spürbare Wandlung vor sich.
    Das Ergebnis hab ich heute hier und da bin ich sehr, sehr froh drum. :grin
    Ich werde auch von meinen Single-Freundinnen - wie oben schon erwähnt - angesprochen und sollte ihn vielleicht mal meistbietend bei eBay verhökern :lache


    Was ich damit sagen will, ist: Jeder Mensch hat die Chance sich zu ändern. Und zwar so, dass ein dauerhaftes und glückliches (?) Zusammenleben möglich ist, und zwar für beide Seiten.

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Wichtig ist aber, dass die Herren der Schöpfung :grin wie deiner zB von selbst drauf kommen, zu eigener Einsicht. Nicht, dass den Männern unter der Flagge der falsch verstandenen Emanzipation alles aufgedrückt wird. Das wäre dann nur eine Umkehrung des alten Rollenspiels und bringt niemandem etwas. ;-)

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    Grüßle, Heaven


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  • Heaven


    was Du da beschreibst in puncto Frauenansprüche an Männer sind vor allem Zeichen dafür, daß sich tradierte Rollenvorstellungen verändern. Es gibt keine klare Orientierung mehr und zwar für beide Geschlechter nicht.
    Alte Rollenverteilung - Mann oben/ Frau unten - neue - Frau oben/Mann unten - fliegen wild durcheinander.
    Erschwerend dazu kommt, daß wir ein Wirtschaftssystem haben, das Gewinnmaximierung und Wachstum als einzige Ziele formuliert und dieses Denken allmählich alle Bereiche unseres Lebens durchdringt.


    Wir brauchen wirklich andere Vorstellungen vom Zusammenspiel (lies ZUSAMMENspiel) der Geschlechter und zwar drngend.
    Das Buch von Barbara und Sabina ( :grin ) hier ist ein Versuch, mal aufzuzeigen, wie wenig geeignet Männer dafür sind, die Führungsrolle zu übernehmen, die sie beanspruchen.
    Es geht letztlich darum zu beschreiben, wie wenig Männer eigentlich davon profitieren, und daß das Verhalten der Raubaffen auch für das eigene Geschelcht schädlich ist.


    Mit Deinen Einwänden hier prallen jetzt auch Ost-Sicht und West-Sicht aufeinander.
    Nicht alles, was westliche Emanzipation heißt, ist per se übel oder egoistisch oder rosarot.


    Ebensowenig wie alles, was die DDR oder andere sozialistische Staaten zur Frauenfrage geleistet haben, gut war.
    Haushalt und Kindererziehung waren noch keines wegs ideal geregelt, Männerrituale nicht abgebaut.


    Denk an einen Film wie 'Spur der Steine'. Da stehen individualistische Männerrituale gegen staatliche, die positive sozialistische Entwicklung, das Ideal, geht dazwischen kaputt.


    Frauen waren auch in der DDR oder der UdSSR doppeltbelastet. Schlechter bezahlt, auch wenn es nicht unbedingt die Regel war wie hierzulande.


    Im Obersten Sowjet saßen zeitweise über 40% Frauen. Nicht aber in den Gremien, in denen die Entscheidungen getroffen wurden. Der Unterschied ist zu beachten. Wieviele Frauen gab es im Staatsrat?
    Und auch in den oberen Etagen der DDR mußten sich Frauen zwischen Kind und Karriere entscheiden.
    Es gab viele Kommunistinnen der ersten Generation, oft Antifaschistinnen, die einfach nicht kapierten, warum junge Frauen eher die Familie wählten und nicht den Aufbau eines Staates an die erste Stelle setzten.


    Über den DDR-Mann fehlen mir noch Untersuchungen. Ich hätte zu gern mal Informationen über das Männerbild dort. Der sozialistische Held der Arbeit erinnert mich fatal an den gewohnten Heros seit anno dunnemals.
    Auch wenn zugegebenermaßen Bildung einen anderen Stellenwert hatte, also angeblich nicht bloß die Muskeln zählten.


    Die, die von der Norm abwichen, hatten es auch in der DDR schwer. Schwule, Lesben z.B. Aber auch Alleinerziehende.


    Auch die Frauenfrage ist nicht leicht unterzubringen in einem System, das die Frauenfrage zum Nebenwiderspruch erklärt hat.


    Unterschiede muß man da schon machen. Und sich fragen, wie weit man mit persönlicher Erfahurng kommt. So wichtig die grundsätzlich sind.
    Da halt jede und jeder eine andere.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Mooooooment liebe Magali! Ich habe hier bewusst keinerlei Himmelsrichtungen ;-) eingebracht, sondern nur ganz menschlich gedacht. DAS ist DEINE Interpretation. Ich weiß auch von "westlichen" Eulen, die eine ebensolche Kindheit hatten wie ich.
    Mir ging es hier einzig und allein um das ZusammenSpiel von Mann und Frau. Wie es in meiner Jungend war und wie es heute ist. Völlig frei von staatlichen Verordungen!



    BTW: Wusstest du, dass auch Frauen "Held der Arbeit" waren? ;-)
    Und nein, Alleinerziehende Frauen hatten es nicht schwerer als andere. Sie wurden bei eingen Dingen sogar bevorzugt. Hab ich selbst erlebt.
    Und die Spur der Steine, tja, den hier anzuführen halte ich für falsch. Der war schon ein wenig verordnetes Klischee, wenn auch mit Sequenzen, die dann ein Verbot dieses Filmes nach sich zog. Ehrlich gesagt halte ich auch nicht viel davon, dass solche Filme als Orientierung für solch ein Thema gewählt werden, denn es war nicht wirklich der wahre Alltag, sondern sollte auch auf die Bevölkerung orientierend wirken. Klar, ein Quentchen Wahrheit war immer drin. Aber keine guten Beispiele. ;-)


    :wave

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Heaven


    laß das Gewehr stecken. Es ist gut, daß Du Dich eingemischt hast, weil das eine wesentliche Note reinbringt.


    Die Himmelsrichtungen sind wichtig. Vor allem, weil es in der DDR eher Ansätze gab, die Gleichstellung der Geschlechter zu verwirklichen als im Westen.
    Daran wurde schon gearbeitet an einem anderen Frauenbild auch. Bloß dauert so was halt entsetzlich lange und dann war die DDR weg.



    Lies mal genau, was ich zu Spur der Steine sage. Die verordente Linie kommt da gar nicht gut weg. Dabei sollte sie gut wegkommen. Das war das Problem. Beide gezeigte Männerrollen sind nicht okay.


    Ja, sicher waren Frauen 'Held' der Arbeit.
    Wie kann eine Frau ein Held sein?
    Warum war sie nicht Heldin?
    Heißt das nicht, daß eine eigene, weibliche Identität letztlich doch fehlte?
    Bezeichnungen und Titel sind wichtig, denn Worte können auch Realität schaffen.


    Im Westen war es sehr wichtig, daß das 'Fräulein' Ende der 70er endlich abgeschafft wurde. Das hat entschieden zu einer neuen Definition von Frau beigetragen.
    Ich war noch 'Fräulein', in allen Briefen und Anreden, ich habe mit 18 einen [U]Bürger [U]brief bekommen, mit den schönen Worten: Liebes Fräulein...


    Worte sind nicht neutral, das ist das Problem.


    Und natürlich gibt es hier auch staatliche Verordnungen zum Verhalten. Der letzte Kanzler sagte in seiner Regierungserklärung 1998, daß er sich dafür einsetzen werde, daß die Frauen wieder ihren angestammten Platz im Kreis der Familie einnehmen werden.


    Ist kaum jemand aufgefallen, gut so :grin



    Alleinerziehende Frauen? Frag mal oemchenli.


    Kurz gesagt:


    individuelle Erfahruingen sind wichtig, aber wichtiger ist es, allgemeinere regeln zu erkenen und zu fragen, gelten die oder nicht. Wie werden sie umgesetzt, wie prägen sie wen.


    Ich durfte übrigens als Schülerin ncht arbeiten gehen in den Ferien und meine Mutter als Ehefrau auch nicht, weil sich das nicht mit dem Bild des Versorgers vertrug, das mein armer Vater von sich hatte.
    Nein, wir waren nicht besonders gut gestellt, er fand es halt klasse, sich abzurackern. So sieht er heute auch aus.


    :wave



    homosapiens


    FYI


    Heaven und ich zoffen uns in Berlin ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Heaven
    Wichtig ist aber, dass die Herren der Schöpfung :grin wie deiner zB von selbst drauf kommen, zu eigener Einsicht. Nicht, dass den Männern unter der Flagge der falsch verstandenen Emanzipation alles aufgedrückt wird. Das wäre dann nur eine Umkehrung des alten Rollenspiels und bringt niemandem etwas. ;-)


    Nee, nee, genau das meine ich auch: Selbsteinsicht, nicht aufzwingen von meinen Wünschen, ist schon klar :-)!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Heaven
    Zunächst mal möchte ich hier zum Ausdruck bringen, dass ich dich ein ganz klein wenig um die heile Welt, in der du zu leben scheinst, beneide. Andererseits habe ich ständig das Gefühl wenn ich deine Texte hier lese, dass es bei dir nur schwarz oder weiß gibt. Das behagt mir gar nicht und ich finde es schade wenn es Menschen gibt, die die vielen Grautöne des Lebens nicht sehen können. ;-)


    Hi Heaven,


    Ich muss Dich beunruhigen. Niemand kann die tatsächlichen Grautöne des Lebens sehen. Schon unsere Sinnesorgane heben hervor und lassen weg und das aus gutem Grund: weil wir sonst die Konturen nicht erkennen könnten. Das Auge hebt Objektgrenzen hervor: das Dunkle wird dunkler dargestellt und das Helle heller. Das machen schon die Nervenzellen in der Retina des Auges von selbst.


    Das Gehirn interpretiert weiterhin Nötiges dazu. Wir sagen nicht "Gott sei Dank, nur der Schwanz eines Löwen, ragt hinter dem Felsen hervor", sondern wir sind gut beraten, einen ganzen Löwen dahinter zu vermuten, auch wenn wir nur einen Teil sehen können. Alle unsere Sinne funktionieren so, sonst wären wir in einem gefüllten Lokal gar nicht in der Lage einem einzelnen Gespräch zu lauschen.


    Dieser Methode bediene ich mich auch in unserem Buch. Abgesehen davon, dass Grautöne langweilen, würde man sie wirklich immer mit erwähnen wollen, verschleiern sie auch den Blick auf die Tatsachen, die man darzustellen wünscht.


    @ magali vielen Dank an dieser Stelle für die Schützenhilfe, besser hätte ich das auch nicht ausdrücken können.


    MLG


    Barbara

  • Zitat

    Original von Heaven
    Auch wenn du es vielleicht nicht vermutest, aber ich bin nicht nur meilenweit, sondern fast weltenweit davon entfernt mir einen Mann zu wünschen wie du ihn beschrieben hast. Ich brauch weder einen Ernährer noch jemand der mich an den Herd stellt und seine Pantoffeln einfordert. Aber auch keinen Mann der ständig bemüht ist mir alles recht zu machen, der mir zu liebe Freude am stundenlangen shoppen findet, der mich dauerhaft bekocht, auf Händen trägt, sich murrend auf die Klobrille setzt u.u.u.


    Ich plädiere eindeutig für eine Zwischenvariante. ;-)


    He?


    Du bist ganz sicher, dass Du "Mimosen in Hosen" damit meinst?
    Ich erinnere mich an eine Kritik meines zweiten Buches bei Amazon, wo stark beklagt wurde, dass es wieder mal um Bonobos ging. Dabei kam nicht mal das Wort Bonobo im ganzen Buch vor. Okay, dort konnte ich nichts erwidern. Hier schon.


    Ich wäre doch sehr interessiert, wo in diesem Buch, das hier gelesen und diskutiert wird der Vorschlag gemacht wird, sich einen Unterdrücker oder einen Nachahmer als Partner zu suchen?


    Ist wieder ein weiterer Beweis für die selektive Wahrnehmung. So sind wir nun mal gemacht.


    LG


    Barbara

  • Zitat

    Original von Heaven


    Ich denke schon, dass das "alte" Männerbild zurecht gerückt werden muss. Aber ich glaube nicht, dass die naturbedingte Rolle von Mann und Frau ausgehebelt werden sollte.


    Hallo Heaven!


    Ganz meine Meinung. Und dazu wurde dieses Buch geschrieben. Wir sind nämlich von Natur aus für eine egalitäre Partnerschaft gemacht und nicht dafür Herrn und Mägde zu sein. Dass mal der eine mal der andere seine Stärken einbringen darf ist doch trivial und von jedermann sicher unwidersprochen.


    Aber Männer, die ihre Frau schlagen, als Besitz betrachten, die Kinderpronographie konsumieren, weil sie sonst nicht genug dominieren können, Sextouristen die in Ländern ihr Unwesen treiben wo sie noch die Frau als eine Untergebene betrachten dürfen - das alles hat mit unseren natürlichen Anlagen nicht das Entfernteste zu tun. Es ist ein abscheulicher Kulturfolger des Patriarchats und diesem gehört der Todesstoß versetzt. Da ist mir auch jedes Mittel recht.


    MLG


    Barbara


  • Also, das verstehe ich auch nicht... ich empfinde den Inhalt auch nicht so, wie Heaven es beschrieben hat...
    Jetzt bin ich aber mal gespannt ;-)

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Das ist doch einfach alles nur grauslich! Wer hat denn überhaupt damit angefangen, dass Frauen angeblich "weniger wert" sind und Männern "dienen" müssen?!
    Also, ich bin in den 70ern großgeworden, hatte 6 ältere Brüder und mir wurde niemals eingeimpft oder vorgemacht, dass Männer/Jungs die "Besseren" und "Stärkeren" sind. Vielleicht kann ich mir das deshalb schlecht vorstellen und werde richtig wütend, wenn ich von solchen Dingen wie Beschneidung, Sklaverei und Unterdrückung höre. Männer, die ihre Frauen halbtot prügeln, und die Frauen können sich nicht wehren, weil sie nie gelernt haben, sich zu wehren. An was für Frauen vergreifen sich diese Schläger denn? An denen, die ihnen schwach erscheinen? Pfui, Teufel, was müssen die Männer für ein schwaches Selbstbewusstsein haben...


    Ähm, ich glaube, ich bin ein bisschen vom Thema abgekommen, sorry :-).


    Was ich eigentlich nur sagen wollte, ist: Frauen und Männer sind gleich viel wert - warum muss man überhaupt darüber diskutieren?!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern


  • Jaja, die selektive Wahrnehmung spielt so manchen Leuten einen Streich. ;-)


    Ich habe nicht auf den Inhalt des Buches, sondern auf deine Antwort von gestern um 12.21 Uhr geantwortet.


    Aber ich halte mich hier als Ungläubige lieber raus, lese nur noch mit. :wave



    Hazel
    Nun? Spannung erledigt? ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • @ Heaven: Jupp, alles geklärt :-).
    Das kommt, wenn man die Postings nicht hintereinander, sondern gestückelt liest :wave

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Heaven
    Aber ich halte mich hier als Ungläubige lieber raus, lese nur noch mit. :wave


    Bitte nicht!


    Ich wollte Dich auf keine Fall vergraulen, ich wollte Dich nur animieren Deine Kritik zu konkretisieren, damit ich darauf reagieren kann. Kritik ist doch was Schönes, wenn sie konstruktiv ist (und ich nachher recht behalte - böse lach).


    Nein ernsthaft: ein kluger Mensch hat mal gesagt "Was interessiert mich mein blödes Geschwätz von gestern?" (Wer war das nur, es fällt mir nicht mehr ein - Sieb lässt grüßen).


    Wenn mein Beitrag gestern so rüberkam, dass ich Nachahmer der Frauen als Männer herbeisehne, so bitte ich meine schlechte Formulierung zu entschuldigen. Niemand will das - ich schon gar nicht.


    Will man aber als Paar zusammen leben, ist es unerlässlich, dass Teile der Persönlichkeit abgerundet und eingestellt werden müssen. Keine Frage, als Singel lebt es sich insofern leichter, als man kaum Konzessionen machen muss, was die Persönlichkeit anlangt.


    Was Frauen sich wünschen ist, dass es nicht nur sie sind, die für ein harmonisches Zusammenleben zurückstecken. Das muss von beiden Seiten kommen. Was nicht bedeutet, dass der Mann nun weiblicher sein soll als die Frau, oder die Frau nun bedient werden sollte, wie der patriarchalische Mann bisher. Das war ja genau das schlechte an dem alten System, das eben nicht beide gleichermaßen beigetragen haben.


    Wenn heute junge Frauen aus lauter Angst untergebuttert zu werden, alle Viere von sich strecken, ist das zwar eine verständliche Reaktion auf historische Unbill, die Frauen erlitten haben, aber sicher nicht der richtige Weg.


    MLG


    Barbara

  • Heaven


    nun erzähl mir nicht, daß Du schüchtern bist!
    Du bist einen Kopf größer als ich!
    Also!!!



    homosapiens


    Bonobo, genau, das wollte ich eigentlich noch fragen. Da Du aber bereits Bonobo-geschädigt bist, lassen wir das. :grin
    Die armen Viecher haben das wirklich nicht verdient.


    Daß man den Schwarz-Weiß-Eindruck bekommt, ist auch meine Schwierigkeit mit dem Buch. Ich sagte ja oben schon, daß mir die Männer ein wenig fehlen.
    Ich verstehe das Problem bei der Umsetzung genau, Inhalt, Zielgruppe, Auflagen des Verlags (Umfang, Ausstattung), persönlicher Stil, das alles will ja unter einen Hut gebracht werden.


    Trotzdem ergibt sich dummerweise beim Lesen dieser Überbau von Frau gut/Mann schlecht.
    Na, Du weißt, wie das ist. Der Umgang mit Männern macht bloß Schwierigkeiten! :lache



    Zur Frage 'egalitär'


    Das ist ein Kernproblem.


    Aus irgendeinem Grund sind wir als Wesen auf Zweiheit gepolt. Zwei Augen, zwei Ohren, Arme, Beine, zwei Geschlechter. Unsere Welt ist zweigeteilt: Hell-dunkel, oben -unten, links-rechts, warm-kalt.
    Das prägt unsere Wahrnehmung.


    Das hat auf unser Denken Einfluß genommen. Wieder aus irgendeinem Grund neigen Menschen zu Einteilung und Zuordnung und zwar nach einem strikten Positiv-Negativ-Muster. Ja-nein, gut-schlecht.


    Dementsprechend sind unsere Gemeinschaften organisiert. Daran kann man beobachten, daß den Frauen in den letzten 5000 Jahren - das ist der Zeitraum, den wir einigermaßen belegen können - immer stärker die Negativ-Position zugeschoben wurde. Weltweit, über die Kulturen hinweg, allerdings nicht zeitgleich, manchmal schneller, manchmal langsamer.


    Es ist eine Entwicklung. Über einen langen Zeitraum hinweg, historisch gesehen.
    Biologisch oder gar erdgeschichtlich betrachtet, fällt er natürlich nicht groß auf :lache


    Ob die Organisation der Gesellschaften tatsächlich mal umgekehrt war, also Frauen oben-Männer unten, kann keine/r sagen. Ehrlich gesagt, halte ich diesbezügliche Theorien nur für einen Beweis dafür, wie stark unser Denken tatsächlich vom Oben-Unten und wie wenig von Gedanken der Differenzierung geprägt ist.
    Meiner Erfahrung nach, kann innerhalb von Systemen tatsächlich sehr, sehr viel nebeneinander existieren. Ich bin also eine überzeugte Anhängerin der Schattierungen, Mischungen, Varianten und Zwischentöne.


    War sonst noch was offen, abgesehen von den übrigen 978 Fragen, die hier angerissen wurden?
    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Klar bin ich schüchtern, finde nur keinder das bestätigen könnte. :grin


    Nein, ich hab auch keine Angst oder so. ;-)
    Aber ich hatte das Gefühl Barbara etwas zu stark beschossen zu haben, da sie sich bei dir für die Schützenhilfe bedankte. ;-)
    Auch der Hinweis von Magali, wir würden uns hier zoffen, gab den Anschein als wär es nicht unbedingt gewünscht.
    Und die Frage: "Wo steht das im Buch?" war für mich ein Wink mit dem Zaunpfahl, ich solle besser erst das Buch lesen. Da ich es aber nicht habe, sondern nur die Beiträge hier sehr interessant fand, dachte ich, ich überlasse lieber den LESERN das Feld. :-)



    @Barara


    Ja, deine Beiträge kommen für mich sehr einseitig betrachtet vor. Daher auch immer mal meine Einwände. ;-)


    Das mit dem Schwarz-Weiß haste gut gesagt magali! Das unterschreib ich so. :write
    Und danke für die Schützenhilfe. :grin



    Ich glaube, gerade HEUTE stehen doch der Entwicklung eines neuen Zusammenspiels zwischen Mann und Frau alles offen. In der momentanen Mulitikutizeit finden sich Menschen verschiedenster Lebensarten zusammen. Moslems und Christen, Hundus und Atheisten, Emanzipierte und Traditionelle. Durch ihre Partnerschaften ergeben sich immer neue Aspekte und Lebensweisen. Ob es dann eher althergebracht oder fortschrittlich zugeht ist wohl dann immer vom Intellekt, der Lebenserfahrungen und und -einstellungen abhängig in welche Richtung es gehen wird.
    Es gibt dadurch ganz viele Schattierungen, die weitergegeben oder verworfen werden, abhängig davon ob es funtioniert oder nicht.
    Man darf gespannt sein wie es sich entwickelt und seine eigene Tolleranz überprüfen. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)