Ich dachte immer, ich würde alle Christie-Krimis kennen, doch diesen kannte ich definitiv noch nicht. Ich habe mir das Hörbuch aus der Bücherei ausgeliehen und fand es ziemlich schlecht und langweilig.
Dem Fall fehlt die Komplexität und die Phantasie anderer Fälle, die ich von Christie gewohnt bin. Es ist ja auch nur ein ziemlich kurzer Fall. Eine tote Frau, die in einem verschlossenen Zimmer erschossen aufgefunden wird, doch ein Selbstmord kommt wohl nicht in Frage... Die Charaktere bleiben für mich seltsam farblos und stereotyp. Es ist schon etwas her, dass ich das Buch "gehört" habe, und kann mich schon nicht mehr an die genauen Namen erinnern . Und auch die Lösung riss mich nicht gerade vom Hocker.
Dazu kommt noch, dass der Sprecher Martin Maria Schwarz sicher gekonnt den französischen Akzent des Hercules Poirot liest, aber beim Zuhören kam da für mich absolut kein Hörgenuss auf, ich war jedesmal froh, wenn Poirot wieder schwieg. Und auch Inspektor Japp wurde unpassend gelesen, so tief und irgendwie agressiv, das passte überhaupt nicht zu meiner Vorstellung von ihm.
Ich will versuchen, dieses Hörbuch als Buch zu ergattern (schon allein, um meine Sammlung komplett zu machen) und hoffe, dass es beim Lesen doch den von mir so geschätzten Christie-Charme entwickelt, der mich auch über schwache Fälle hinwegsehen lässt.
grüße von missmarple