Kurzbeschreibung
Engländer und Franzosen ringen im 18. Jahrhundert um die Vorherrschaft in Indien. Drei Männer und zwei Frauen kämpfen vor diesem Hintergrund um Ruhm und Macht und um die Liebe ihres Lebens.
Auf geheimnisvolle Weise bestimmen das Talwar - das Schwert des Gerechten im Besitz des Nizams von Haiderabad - und der in seinen Knauf eingelassene berühmte und fluchbeladene Diamant Kohinoor ihrer aller Schicksal und die Geschicke Indiens.
Meine Meinung
Kurz gesagt, fand ich den Roman enttäuschend. Es war kein schlechtes Buch, aber nach dem Klapptext hätte ich mir einen wunderbaren orientalischen Roman vorgestellt. Teilweise mußte ich mich echt quälen, nicht aufzuhören.
Nach den ersten 20 Seiten, dachte ich WOW, das wird eine tolle Geschichte, aber ab Seite 100 :sleep. Der Englisch-Französische Krieg steht im Vordergrund dieses Buches. Das Talwar und sein Mythos wird so am Rande erwähnt. Das Buch hat einen sehr umfangreichen Glossar (8 Seiten). Etwas weniger wäre besser. Manche Wörter hätte man auch ohne die indische Sprache verwenden können. Es hat mich immer total rausgerissen, wenn ich im Glossar nachschauen mußte.
Die letzten 150 Seiten des Buches (ca. 650 Seiten dick) waren dann der Hammer. Hier hat der Autor mich endlich mitreißen können. Und wegen dieser 150 Seiten hat es sich gelohnt das Buch zu lesen! Man bekommt eine Kampfhandlung so beschriebn, dass man sie sich auch vorstellen kann. Vorher wird man mit Fakten, Umgebungswechseln und langweiligem Kram zugetextet. Der Schriftsteller schaffte es nicht, mir die Personen und Handlungen so nahe zu bringen, dass ich dachte, ich kenne sie...es könnte eine Nachbarin oder Bekannte oder sogar Freundin sein. Der Leser steht irgendwie außen vor. Es war alles so abstrakt. Gefühle konnte der Autor nicht vermitteln. Dem Leser will er weißmachen: Es waren welche da. Ist das alles? Wie fühlt es sich an?
Es war das erste Buch von einem männlichen Autor, welches ich gelesen habe. Enttäuschend. Wo ist Romantik? Wie kribbelig sind Schmetterlinge im Bauch? Wie verzehrt man sich aus Sehnsucht? Vielleicht mögen Männer dieses Buch eher anhand der Kriegshandlungen. Für mich war es zu nüchtern. Ich konnte weder Indien riechen noch fühlen. Ich wollte eine 1001-Nacht-Geschichte. Das hier ist keine.
Es ist keinesfalls vergleichbar mit "Palst der Winde", wie auch auf dem Klapptext steht. "Palast der Winde" hatte Handlung und nicht nur Fakten, hatte Freude, Schmerz...einfach mehr Gefühl!