Klappentext:
Alfredo hat nur noch sechs Monate zu leben. Doch er findet nie den rechten Moment, sich seiner Familie anzuvertrauen: Gerade jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Seine Mutter stirbt, sein Vater sucht sich eine neue Liebe und zieht ins Altenheim, seine Frau hat offenbar ein Verhältnis, seine Tochter rächt sich gerade an ihrer ehemals besten Freundin und sein Sohn sieht Gespenster. Schließlich vertraut Alfredo sich seiner Sekretärin an, ohne zu ahnen, was er damit heraufbeschwört…
Die Menschen in Roncagliolos Roman leben zusammen und wissen wenig voneinander – trotz aller Zuneigung. Alfredo und die Seinen sind Helden des alltäglichen Chaos, das beständig auf die Katastrophe zusteuert. Indem er genau beobachtet, gelingt Roncagliolo eine pointierte, witzige und intelligente Beschreibung des Mikrokosmos Familie.
Der Autor:
Santiago Roncagliolo wurde 1975 in Peru geboren und lebt heute in Barcelona. Er arbeitet als Drehbuch- und Kinderbuchautor, Journalist und Übersetzer. „Vorsicht“ ist sein zweiter Roman.
Meine Meinung:
Santiago Roncagliolos Roman „Vorsicht“ ist einerseits bitter und traurig, andererseits witzig und skurril. Es geht um das Sterben, den Tod und um Sex, um verpasstes Leben und um die Kleinigkeiten des Alltags, die das Leben so liebenswert machen.
Der Autor hat eine tolle Fantasie, eine skurrile Begebenheit folgt der nächsten und die Geschichte nimmt immer wieder überraschende Wendungen. Sehr glaubwürdig versetzt er sich in die Gedanken seiner sechs Protagonisten und wechselt Kapitel für Kapitel die Perspektive. Auch wenn das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt – ich habe mich beim Lesen bestens amüsiert.