Einkauf ohne Reue oder der ideale Verkäufer
Meine Frau macht sich ihre Entscheidungen immer nicht leicht und stellt sie danach fast immer wieder infrage. Als sie ihr letztes Auto gekauft hat, fiel ihr die Entscheidung zwischen zwei Typen desselben Fabrikats sehr schwer. Zunächst fuhr sie beide Probe, dann schaute sie sich den Kofferraum an, dann drehte sie mehrere Runde um das Auto und immer wieder fragte sie mich um meine Meinung, aber eigentlich doch nicht wirklich. Sie wollte nur immer ihre Meinung bestätigt bekomme. Also sagte ich ja, wenn ich meinte, sie wolle ein ja hören und nein, wenn ich ein nein vermutete. Eine anstrengende Sache, die eine ununterbrochene Konzentration erfordert, aber wehe ich irre mich mal, dann muss ich sofort ganz detailliert meine Meinung begründe, selbst wenn ich nur aus dem Bauch heraus geantwortet haben. Endlich hatte sie sich für den Typ entschieden, doch dann gab es ein neues Problem, kauft sie das preisgünstige Auslaufmodell oder das gerade auf den Markt gekommene. Als Schwabe wäre für mich die Entscheidung ganz einfach gewesen – es ging ja nicht um mein Auto. Nochmals eine Probefahrt mit beiden Wagen, der Verkäufer hatte zwischendurch schon mal 2 andere Interessen versorgt. Ich schaute auf die Uhr, erst 90 min vorbei, das hält sich ja heute echt in Grenzen. Nach einer weiteren Viertelstunde die endgültige Entscheidung, der Sitzkomfort im Auslaufmodell sei besser, deshalb wolle sie dies. Ich stimmte natürlich begeistert zu.
Wir gingen zum Händler und der machte ohne eine weitere Frage sofort den Kaufvertrag fertig.
Nach der Unterschrift beglückwünschte er meine Frau zu ihrer Entscheidung. Dabei führte er aus: „Sie haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, Sie hatten die Wahl zwischen einem Geländewagen, mit dem man viel „Fun“ haben kann und einem praktischen Auto für den Alltag. Nun haben Sie mir erzählt, dass Sie in den Sommermonaten noch eine Ente fahren und dass Ihr Mann einen pt cruiser von Chrysler bestellt hat. Das sind ganz besondere Autos, die viel „Fun“ versprechen, aber sie haben bisher kein praktisches Auto, mit dem Sie wenig Platz zum Parken benötigen, bei dem Sie leicht etwas ein- und ausladen können, also ein Auto, das ideal zum ins Geschäft fahren und einkaufen ist. Daher haben Sie sich jetzt richtig entschieden“.
Vielleicht ist es Zufall, vielleicht auch nicht, aber meine Frau hat - ganz gegen ihre Gewohnheit - die Richtigkeit dieses Kaufes nicht mal dann infrage gestellt, als wir das neue Auto nach 10 km Fahrt bereits zum ersten Mal in die Werkstatt bringen mussten.
Für mich hat die Geschichte noch zwei angenehme Nebeneffekte, auch ich fahre gerne mit dem Auto und in meinen Seminaren ist sie ein gutes Beispiel für das direkte After-Sale-Verhalten. Schlimm, dieses englischen Ausdrücken in meinen Texten, da muss ich wohl dran arbeiten.
wieder ne geschichte
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Ja unsere Frauen, sie gehören wirklich zur Kategorie der Sammlerinen.
Deshalb entscheide ja auch immer ich, was für ein Auto wir haben wollen, obwohl sie meiner Frau gehören.
Tschüß Micha !!!
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hallo micha,
jahrelang hat mir auch kein auto gehört, sondern alle meiner frau, aber langsam schliesse ich auf, z.z. steht es noch 2:3.