Stéphanie de la Rochefoucauld schreibt über die letzten Jahre von Pompeji, das Leben in der Stadt und einen Kriminalfall. Vom historischen Standpunkt aus gesehen ist das Buch bestens recherchiert und in allen Punkten stimmig.
Leider hat die Autorin den Fehler begangen, die Geschichte im Präsens zu schreiben und damit natürlich sich selbst die Sache wahnsinnig erschwert, denn sie konnte den Tempus nicht immer beibehalten. Hinzu kommen extreme Zeitbrüche und -sprünge, die in dem Tempus natürlich doppelt so stark auffallen und stören. Bei dieser Erzählweise zieht sich die Handlung stellenweise wie Kaugummi und man quält sich direkt durch einen großen Teil der Geschichte. Ähnlich wie Roberts stellt sie einen eher einfältigen Typen als Hauptperson heraus, wohingegen der Meteller bei Roberts trotz allem noch clever ist, der Maler Labius hingegen eigentlich nur himmelschreiend beschränkt.
Kurz, nach meiner Ansicht muß man das Buch trotz des stimmigen Umfeldes nicht unbedingt lesen. Ein Vergnügen wird es mit Sicherheit nicht sein.
Das Geheimnis von Pompeji - Stéphanie de la Rochefoucauld
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Danke für die Warnung. Ist ja fast erfreulich, dass auch mal ein zwar gut recherchiertes historisches Buch, dafür aber nicht unterhaltendes (da schlecht geschrieben) Werk hier vorgestellt wird. Ist halt nicht alles schriftstellerisches Gold, was historisch glänzt.
Ich habe noch einige SPQR-Romane aufzuarbeiten und stehe deswegen, historisch gesehen, noch gut im Futter.
Gruss,
Doc
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Puh, da habe ich ja nochmal Glück gehabt.Wollte es mir bei meinem letzten Bücher-Einkaufsbummel eigentlich schon mitgenommen haben.aber wenn du sagst, dass es nicht gut ist lass ich da mal lieber die Finger von, denn mir ist die Unterhaltung auch wichtiger.
gruß orquidea
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Ich muß da noch etwas nachschieben, denn es ist nicht meine Absicht, anderen den Spass an einem Buch zu verderben. Es handelt sich bei meinem Beitrag nur um meine ganz persönliche Meinung. Das Thema hätte durchaus zu einem spannenden Roman werden können. Aber ich stelle halt bestimmte Anforderungen an eine Geschichte und die wurden nicht erfüllt. Ihr erinnert euch bestimmt an meine Meinung zu Monitor. Da bin ich auch nicht mit dem Strom einer Meinung.
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Na also so toll war das auch nicht recherchiert. Oder schlecht übersetzt? Jedenfalls schlingerte das ganz schön. Ich habs in den Händen gehabt, aber lieber wieder weggelegt. Vielleicht haben die im Verlag gedacht, das Thema Pompeji geht jetzt.
Hab sowieso den Eindruck, das flüssiges Erzählen jedesmal den Eindruck erweckt, da würde wunder was an guter Recherche hinterstecken.
Aber bei dem hier stimmt irgendwie weder das eine noch das andere. Schade. Es gibt so wenig Romane, die in der römischen Antike spielen, aber fast alles ist einfach Mist! :p2Grüßlis!
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hm... na gut, man kann nicht erwarten, dass so ein buch, das so schwierig zu schreiben ist, weil man eben nicht sooo viel weiß, auch noch DIE story ist...
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Zitat
Original von Little Fairy
hm... na gut, man kann nicht erwarten, dass so ein buch, das so schwierig zu schreiben ist, weil man eben nicht sooo viel weiß, auch noch DIE story ist...
Abgesehen davon, daß es einfach nicht stimmt, daß "man eben nicht sooo viel weiß" (im Falle Pompeji liegt eine komplette Stadt quasi als Präparat vor und obendrein eine Unmenge an bestens aufgearbeiter Forschung): Andererseits hätte in diesem Falle die Autorin nun wirklich jede Freiheit gehabt, alles für die "perfekte" Story zurechtzubiegen.