Ist doch nur ne Auftragsarbeit

  • Wenn Autoren ein Buch "im Auftrag" schreiben, was genau bedeutet das, bekommen sie einen Titel, den sie dann selbstständig mit Inhalt füllen müssen, oder bekommen sie gesagt, schreiben sie mal was über Frauen, aber was negatives, u.u.u
    Wieviel an "Wahrheit" steckt da vom Autor mit drinne?



    Ich komme drauf, da Frau Unverzagt, die "Lehrerhasserin" irgendwann mal, als ihr nichts mehr einfiel sagte.."naja war ja eine Auftragsarbeit"


    hm

  • Hallo, Alexx.


    Es kommt m.E. darauf an, wer beauftragt. Ich hatte im vergangenen Jahr Gespräche im Verlag, weil ich ein sog. "Tie In" schreiben sollte, einen Roman zu einem Film, zu dem es keine literarische Vorlage gab (wie Guido Dieckmann zu "Luther" beispielsweise). Dazu ist es zwar nicht gekommen, weil der Verlag die Rechte dann doch nicht erworben hat, aber ich hätte weitgehend freie Hand gehabt, mich nur inhaltlich am Film orientieren müssen. Ausschmückungen, Ergänzungen usw. wären mein Ding gewesen - natürlich vorausgesetzt, Lektor und Verlagsleitung sind mit dem Endergebnis zufrieden. Und ich hätte das auch nur gemacht, wenn mir der Film gefallen hätte. Man wird ja zu nix gezwungen. :grin


    Manchmal werden Autoren von anderen Autoren beauftragt, manchmal von prominenten Bürgern, die ihre Bios verfaßt haben wollen usw. Bei sowas ist naturgemäß wenig vom Autor im Buch, und aus künstlerischer oder inhaltlicher Sicht wird man vielleicht nicht dazu stehen können oder wollen. <schulterzuck> Muß man sich halt vorher überlegen. Bei solchen Konstellationen befindet man sich m.E. permanent in einer Konfliktsituation.


    Es mag auch den Fall geben, daß Agent oder Verlag sagen: Schreiben Sie doch mal was in der Richtung Blabla, weil's sich gerade gut verkauft oder so. Aber das würde ich nicht wirklich als Auftragsarbeit bezeichnen; man spricht ja sowieso die Projekte mit Agentur und Verlag durch, bevor man sie angeht, und manchmal klopft man es dann anschließend in die Tonne. Und ob man es dann tut, das hängt von jedem einzelnen ab - ich würde keinen historischen Roman verfassen wollen, kann ich auch überhaupt nicht, aber weder Agent noch Verlag kämen vermutlich auf die Idee, mich von sowas überzeugen zu wollen.


    Marlowe hat doch sein "Ich prangere an" als Auftragsarbeit verfaßt. Was sagt der dazu?

  • Ja, genau solche Auftragsarbeiten meine ich...Sachbücher oder Ratgeber oder sonsitges, im weitesten Sinne des Wortes, wie das von Marlowe


    Immerhin gibt man ja seinen Namen dafür her..oder schreibt besser unter Pseudonym.


    Ich wollte halt wissen ob man Bücher schreiben kann, hinter deren Inhalt man mit keiner Faser steht. Also ob man einfach was schreibt, da ja auch Schreiberlinge von irgendwas "leben" müssen :grin


    Gheron und seine Frau schrieben ja auch mal, dass die Verlage im Moment, Hosenrollen von ihnen verlangen..



    Interessant für mich auch die Sache "Das Buch zum Film", danke Tom